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Der Fluch des Blutes

Der Fluch des Blutes

Titel: Der Fluch des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Leiche.« Landru Miene war eine starre Maske, als er antwortete. »Daran soll es nicht scheitern.«
    * Zapata, einer der vampirischen Tyrannen, die über die isolierte Stadt herrschten, erzitterte. Mit dem Rücken lehnte er gegen eine der Säulen, die den Altar umsäumten. Als er mitansehen mußte, wie verächtlich der Kelchmeister mit ihrem Bruder Chiquel verfuhr, preßte Zapata die gespreizten Finger so fest gegen den kühlen, gly-phenübersäten Stein, als könnte er sie hineinbohren.
    Sämtliche Kelchkinder wurden Zeugen des Exempels, das ihr Vater an Chiquel statuierte. Der Bruder kauerte vor ihnen am Boden und krümmte sich unter der Qual.
    Als Zapata die entsetzten Augen Pomonas auf sich ruhen fühlte, schaute er zu ihr. Aber noch ehe sich ihre Blicke kreuzen konnten, drehte seine Schwester, deren Haar glatt wie eine schwarzglänzende Kappe am Kopf anlag, ihr Gesicht wieder weg.
    Zapatas Blick kehrte zu Chiquel zurück. Er empfand kein Mitleid mit dem Bruder, sondern erschrak einzig vor der Erbarmungslosig-keit, mit der Landru den Ungehorsam eines seiner »Söhne« strafte.
    Unser gestrenger Vater, dachte Zapata - und wünschte sich, dieser Mann wäre nicht heimgekehrt.
    Voller Staunen sah und hörte Zapata, wie sich die Frau, die Land-ru mitgebracht hatte, für Chiquel einsetzte. Wie sie das Kind, das sie nie geboren hatte, verteidigte. Beim nächsten Mal, als er zu Pomona schaute, hielt sie seinem Blick stand.
    Tu etwas! flehten ihre Augen. Wir können das nicht zulassen!
    Die Antwort, die er ihr ebenso stumm gab, erstickte ihren Wunsch von Rebellion.
    Er hat uns nicht nur gezeugt - wir gehören ihm!
    Aber noch während er dies Pomona zu verstehen gab, überkam ihn ein Gefühl, das ihm fast den Boden unter den Füßen entzog. Die Erkenntnis, daß er selbst schon der nächste sein könnte, über den sich seines Vaters Jähzorn und Strafe entluden .
    * Der Kampf, den Lilith herausgefordert hatte, begann geradezu unspektakulär. Nichts wies auf das Ausmaß hin, das er erreichen sollte, und niemand ahnte sein dramatisches Ende.
    Landru stieß Lilith beiseite, und er wandte nicht einmal besondere Kraft dazu auf. Sie fand mit einem unsicheren Schritt ihr Gleichgewicht wieder, während Landru an ihr vorübertrat, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. Er beugte sich vornüber, um Chiquel zu packen und hochzuzerren.
    Doch seine Hand erreichte den anderen nie.
    Ansatzlos kam Liliths Tritt, ihr hochgerissener Fuß traf Landru im Nacken und warf ihn gegen die Mauer des Heiligtums.
    Aufstöhnend, eher vor Überraschung denn vor Schmerz, prallte der Vampir dagegen, doch er stemmte sich noch in der Bewegung von der Wand ab und kreiselte geduckt herum.
    Seine Züge formten sich zur Fratze eines Monstrums, und unter seiner Haut schien eine unheilige Kraft Wogen zu schlagen. Sie speiste seine Muskeln, aber sie verlieh Landru mehr als bloße Stärke. Sein Körper mutierte.
    Zweien seiner Angriffe entging Lilith, mehr reflexhaft als bewußt. Im dritten Vorstoß bekam Landru sie zu packen; seine rechte Klaue grub sich tief in ihren Arm und hielt sie fest.
    Der Schmerz war mörderisch! Aber er vermochte Lilith nicht zu töten; natürlich nicht.
    Jedoch - weckte er etwas in ihr .
    Lilith vernahm eine lautlose Stimme direkt in ihrem Kopf.
    Laß dich gehen! Reiß alle Barrieren in dir nieder - und laß fließen, was in dir steckt!
    Lilith war irritiert. Für einen Moment. Dann folgte der Stimme.
    Weit reckte Landru die krallenbewehrten Finger seiner Linken in die Höhe, ließ sie wie Dolche niederfahren - und fünf Klingen zugleich spießten Lilith förmlich auf!
    Der Schmerz war -
    - weniger schlimm, als Lilith es erwartet hatte. Fast spürte sie ihn nicht. Etwas schien ihn aufzuhalten und zu absorbieren, lange bevor er ihr wirklich zu Bewußtsein kommen konnte, und so nahm sie nichts als ein vages Echo davon wahr.
    Nicht anders war es, als Landru sie hochriß und von sich schleuderte. Lilith flog, bis Mauerwerk sie bremste. Sie hörte ihre Knochen brechen - und empfand nichts dabei.
    Scheinbar zusammenhangslos kam ihr Moskowitz in den Sinn, der Fotoreporter, den sie in Sydney getroffen hatte - und den Landru auf grausame Weise getötet hatte, indem er Moskowitz' Krankheit beschleunigt hatte: In widernatürlichem Tempo wuchernde Krebsmetastasen hatten seinen Leib verwüstet - - und etwas ganz Ähnliches schien nun plötzlich in Liliths Körper vonstatten zu gehen! Fast meinte sie, es sehen zu können; als richte ihr Blick

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