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Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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die Zeit stillzustehen.
    Ein gewaltsames Zucken schüttelte ihre Reihen, die schattenhaften Körper verkrampften und krümmten sich. Goldene Risse erschienen überall auf ihren Gestalten, als drängte ein Feuer aus ihrem Inneren heraus an die Oberfläche. Die Aschewesen vor Moa hoben die Hände vor ihre Gesichter und taumelte zurück, die Münder zu einem stummen Schrei geöffnet.
    Moa beobachtete mit großen Augen, wie die Aschewesen an Substanz verloren und begannen sich aufzulösen. Die mächtigen Fesseln, die ihre rußigen Körper auf scheußliche Art ans Leben banden, sprangen mit einem gewaltigen Schlag entzwei. In einer hellen Explosion aus glühenden Funken und Hitze, brachen die Körper der Aschewesen auseinander.
    Heiße Glut und Aschefetzen wehten Moa ins Gesicht, versengten ihr Haar und ihre Haut. Mit einem Schrei rollte sie sich auf die Seite und verbarg den Kopf unter ihren Armen. Die Hitzewelle fegte über sie hinweg, hüllte sie ein und fraß sich in ihren Körper. Wimmernd zog sie die Beine an den Leib und schloss die Augen. Überall um sie herum segelten Asche und Rußpartikel durch die Luft. Im Silberlicht des Mondes sahen sie aus wie fallender Schnee. Langsam, fast schon zärtlich, segelten die Flocken zur Erde und bedeckten das Moos der Lichtung und die umliegenden Tannen wie eine graue Decke.
    Hustend kam Moa auf die Beine. Ihr Hals fühlte sich an, als habe sie Sand geschluckt. Schwindel überkam sie, sie taumelte, fing sich wieder und stolperte weiter. Joesin! Wo war er?
    Die Asche fiel so dicht, dass die Sicht bis auf wenige Meter verschleiert und verzerrt wurde. Atmen war die reinste Qual. Ein weiterer Hustenkrampf schüttelte Moa und zwang sie in die Knie. Mühsam hob sie den Kopf und schaute in den Ascheregen. Die grauen Schleier lichteten sich zögerlich und enthüllten eine Landschaft, die Moas Alpträumen entstammte.
    Sie war weiter von Rachs Rücken geschleudert worden, als sie gedacht hatte. Am anderen Ende der Lichtung konnte sie drei Schatten erkennen.
    Joesin kniete am Boden und darüber thronte beschützend die Gestalt des Greifen. Von dem gewaltigen Geschöpf in Schach gehalten, lauerte Dargaros mit gezücktem Schwert vor dem Raubvogel.
    Moa stemmte sich auf die Füße. Dargaros wirbelte herum, sein entstelltes Gesicht eine graue Maske aus Fassungslosigkeit, Wut und Mordlust. Der Blick seiner schwarzen Augen ließ sie beinahe zurück auf den Waldboden sinken. Doch Moa richtete sich zur vollen Größe auf und hielt den Staubdiamanten ins Mondlicht. Er leuchtete und funkelte wie tausend Sterne. Sein warmes Glühen sank tief in ihre Seele und gab ihr ein Gefühl von Sicherheit und Frieden. Die Aschewesen waren frei. Moa schloss die Augen und horchte auf die heilenden Vibrationen, die der Stein durch ihren Körper sandte. Die Bedrohung durch Dargaros schien ihr unendlich weit weg.
    „Deine Eltern waren eine ebenso leichte Beute wie du, Prinzessin.“
    Moa riss die Augen auf und sah sich Dargaros näherrückender Gestalt gegenüber. Er marschierte durch die letzten fallenden Aschefetzen über die Lichtung, das Schwert zum Schlag erhoben.
    „W- was?“, stammelte sie in dem Versuch zu begreifen, was er gesagt hatte.
    „Du hast mich gehört, königliche Hure!“ Der Aschejäger baute sich vor ihr auf. Er erschien ihr wie ein unüberwindbares Hindernis. „Es war mir ein Vergnügen die Königin und den König des Tals der tausend Flüsse für Caruss zu beseitigen. Deine Mutter war solch eine leichte Beute, sie hat sich kaum gewehrt. Ich habe ihren Kopf in den Fluss gehalten, bis sie Wasser atmete.“
    Die Worte trafen Moa wie ein Faustschlag in den Magen. Sie hatte das Gefühl zu fallen. Schreckliche Bilder stiegen vor ihrem geistigen Auge auf: Ihr Vater wie er erschlagen am Flussufer lag, in einer Lache aus Blut, die Leiche ihrer Mutter, die in den Fluten davon trieb. Und im Hintergrund das heisere, trockene Lachen eines fleischgewordenen Schattens.
    „Ihr seid der Mörder meiner Eltern.“ Moas Stimme war ein entferntes Flüstern. Das Klopfen ihres Herzens übertönte alle Geräusche.
    Dargaros kam vor ihr zum Stehen und senkte sein Schwert. Mit abartiger Bedächtigkeit hob er eine Hand an Moas Gesicht und strich mit den Fingern über ihre Wange. Moas Lippen zitterten und sie schmeckte Blut auf ihrer Zunge. Sie bekam kaum Luft vor Angst, doch sie konnte sich noch immer nicht rühren.
    Wie durch die Augen einer Fremden beobachtete sie, wie Dargaros seine Hand zurückzog und sie

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