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Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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ähnelte auf grausame Weise dem Bild, das sie durch den Staubdiamanten gesehen hatte. Sie wollte schreien, zu ihm laufen, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt, ihre Glieder erstarrt.
    Dargaros baute sich vor Joesin auf und betrachtete breit grinsend, wie dieser darum kämpfte auf die Füße zu kommen. Dann hob der Aschejäger sein Schwert.
    „Nein!“, schrie Moa.
    Dargaros wandte sein entstelltes Gesicht in ihre Richtung. Die schwarzen Augen verschlangen das Mondlicht. „Auf sie!“, befahl er mit dämonischer Zufriedenheit. Die Aschewesen gehorchten.
    Die schwarze Masse setzte sich ruckartig in Bewegung, rollte heran und brach wie eine gewaltige Flut über Moa und Rach zusammen. Eiskalte Finger zerrten von allen Seiten an ihr. Schwertspitzen ritzten in ihre Haut und ließen sie bluten. Moa schrie auf und schlug um sich, doch die erdrückende Anzahl der Aschewesen verhinderte jeglichen Versuch sich zu befreien.
    Ein heftiger Hieb traf sie an der Schulter und ließ sie gefährlich auf Rachs Rücken schwanken. Plötzlich bäumte der Greif sich auf und schlug wild mit den Flügeln. Moa griff nach Rachs Federn, doch ihre Finger bekamen sie nicht mehr zu fassen. Vollmond und Waldboden wirbelten vor ihren Augen und verschwammen zu einem verzerrten Bild, als sie in weitem Bogen von vom Rücken des Greifen geschleudert wurde.
    Der Aufschlag presste jegliche Luft aus ihren Lungen. Moas Hinterkopf prallte auf etwas Hartes - heißer Schmerz flammte auf und durchzuckte ihre Wirbelsäule. Durch den Schleier aus roter Pein spürte sie, wie sie das Bewusstsein zu verlieren drohte. Mit aller Macht kämpfte sie dagegen an. Sie musste aufstehen, musste sich bewegen. Joesin lag am Boden. Sie musste zu ihm.
    Verzweifelt versuchte sie sich hochzustemmen, doch Hände kalt wie Winter hielten sie von allen Seiten. Sie kämpfte gegen den beißenden Frost auf ihrem Körper, die Schwärze in ihrem Geist an und zwang ihre Lider sich zu öffnen. Leere Augen, in denen Aschefetzen durchs Dunkel wirbelten, füllten ihr Blickfeld aus. Frostfinger schlossen sich um ihren Hals und drückten langsam zu.
    Moa wollte Luft holen, nach Joesin rufen, schreien, doch es ging nicht. Die Schwärze in ihrem Geist schwoll an, hing an ihr wie ein totes Gewicht, das sie mit sich hinabzog in einen Schlund, aus dem es kein Erwachen gab. Die Geräusche um sie herum starben, bis sie nur noch ein alles übertönendes Rauschen in ihren Ohren wahrnahm. Ihre Lungen verlangten nach Luft und brannten wie Feuer. Brannten wie ...
    Mit letzter Kraft tastete Moa nach dem Staubdiamanten. Er glühte heiß wie die Sonne in ihrer Faust.
    „Bitte.“
    Ihre Stimme war kaum mehr als ein Röcheln, doch sie gab nicht auf. Die leeren Augen der Aschewesen über ihr weiteten sich ungläubig. Die kalten Hände um ihren Hals und an ihrem Körper lockerten sich für einen Augenblick. Gierig saugte Moa die Luft in ihre Lungen. Keines dieser Wesen bat um seinen Tod, keines von ihnen konnte mehr, als Befehlen folgen, und doch hatte ihr Flehen sie innehalten lassen. Moa wagte zu hoffen. Vielleicht schlummerte tief in ihnen doch noch ein Funken Menschlichkeit, der sie für Moas Schmerz empfänglich machte. Oder vielleicht erinnerte ihr Flehen die Aschewesen an die Qualen, denen sie in Caruss Kerker ausgesetzt gewesen waren. Vielleicht war es auch die Gegenwart des Staubdiamanten, die ihr eine Art Einsicht schenkte. Moa konnte es nicht sagen, doch in diesem Moment spürte sie das Leid der Aschewesen am eigenen Leib. Sie konnte die widernatürlichen Fäden, die sie grausam ans Leben banden, förmlich vor sich sehen. Eine herzzerreißende Sehnsucht nach Frieden und Ruhe überkam Moa, nach Erlösung von einem unwürdigen Leben als willenloser Sklave.
    „Vergeht“, flüsterte sie. Ihre Stimme war ebenso heiser wie die eines Aschewesens. Das Gesicht der Kreatur über ihr nahm einen verblüfften Ausdruck an. In seinen fahlen Augen erschienen goldene Risse.
    Moa hätte niemals gedacht, dass der Tod auch etwas gutes sein konnte, doch für Caruss verdammte Kreaturen war er wie ein lange vorenthaltener Segen. Sie kämpfte sich in die Höhe und richtete sich auf. Die Aschewesen würden in dieser Nacht ihren letzten Befehl erhalten.
    „Vergeht!“, rief Moa so laut sie konnte. „Seid frei! Sterbt endlich!“ Ihr Schrei hallte über die Lichtung und schnitt in die Dunkelheit wie ein Schwert aus reinem Licht. Ein Zittern erschütterte die Körper der Aschewesen und für die Dauer eines Lidschlags schien

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