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Der Fluch des schwarzen Ritters

Der Fluch des schwarzen Ritters

Titel: Der Fluch des schwarzen Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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hechtete das Mädchen zur Seite. Es prallte auf der harten, niedergetrampelten Wiese auf und spürte einen stechenden Schmerz in seiner Schulter.
    Der Schwarze Ritter änderte seine Fahrtrichtung nicht, sondern ließ den Motor noch lauter aufheulen. Mit einem Höllentempo fuhr er weiter in Richtung Zirkuseingang.
    Lilo hob den Kopf und erkannte ungefähr 50 Meter entfernt den Chef der „Fliegenden Flamingos“. Er starrte entsetzt auf die gruselige Erscheinung und schien nicht zu überreißen, daß er ihr Opfer werden sollte...
    „Flotzo! Vorsicht!“ brüllte Lieselotte aus Leibeskräften.
    Der Trapezartist hob die Hände, als ob jemand eine Pistole auf ihn gerichtet hätte. Doch den Schwarzen Ritter auf dem schweren Motorrad schien das wenig zu beeindrucken. Wie ein Turnier-Reiter raste er weiter auf den Mann zu.
    Als die Lanze bereits zum Greifen nahe war, wich Flotzo plötzlich einen Schritt zur Seite und packte zu. Er schnappte die lange Stange und riß sie mit aller Kraft zu sich.
    Der Motorradfahrer verlor dadurch das Gleichgewicht und kam beinahe zu Sturz. Damit er nicht umkippte, mußte er die Waffe loslassen. Flotzo wirbelte sie sogleich herum und wollte zum Gegenangriff übergehen.
    Mit großer Mühe brachte der Schwarze Ritter seine Maschine zum Stillstand. Dabei starb ihm allerdings der Motor ab, und er kam nicht mehr vom Fleck.
    „Duuuu!“ Mit einem heiseren Schrei rannte Flotzo auf den schwarzen Unbekannten zu und wollte auf ihn einstechen.
    Der Ritter trat mit aller Kraft auf den Starthebel, und das Motorrad sprang wieder an. Der Geisterfahrer riß die Maschine herum und verschwand in einer Staubwolke in Richtung Hauptstraße.
    „Der... der Kerl hat es auf Flotzo abgesehen gehabt“, erkannte Lilo plötzlich klar. „Ich habe gar nicht bemerkt, daß Flotzo hinter mir gegangen ist. Wollte er mir vielleicht folgen, oder hat er auch nur einen Morgenspaziergang unternommen?“
    Weiter kam sie in ihren Überlegungen nicht, denn der athletische Mann streckte ihr seinen kräftigen Arm hin und zog sie in die Höhe.
    „Alles okay?“ erkundigte er sich. Lilo bemerkte sofort die Anspannung in seinem Gesicht. Er bemühte sich, jedes Gefühl vor dem Mädchen zu verbergen. Aber wozu?
    „Ist schon alles okay“, murmelte Lieselotte und rieb sich die Schulter. Das würde einen großen, blauen Fleck geben.
    Flotzo hielt noch immer die Lanze in der Hand und musterte sie kopfschüttelnd. Sie bestand aus einer langen Holzstange und einer kegelförmigen Spitze. Lilo strich mit den Fingern darüber. „Die... die ist ja aus Plastik!“ stellte sie überrascht fest. Die wichtigste Entdeckung war für sie allerdings eine Schrift, die gleich unterhalb der Spitze eingebrannt war.

Der Name der Lanze
     
     
    „BURG GRUB“ stand da zu lesen.
    „Burg Grub?“ wiederholte Flotzo. „Den Namen habe ich schon einmal gehört.“ Er konnte sich allerdings nicht erinnern, wo.
    „Ein Wahnsinniger“, meinte er dann kopfschüttelnd und schaute in die Richtung, in die der Schwarze Ritter verschwunden war. „Ein Wahnsinniger, der... der... es auf...“ Flotzo preßte die Lippen zusammen und sprach nicht weiter. Schweigend drehte er sich um und ging mit langsamen Schritten zum Zirkus zurück.
    „Kennst du eine Burg Grub?“ fragte Lilo beim Frühstück Tante Fee.
    Die dicke Dame nickte: „Burg Grub gehört einem alten Mann namens Hampapa“, berichtete sie. „Er hat sich nach seiner Pensionierung einen Lebenstraum erfüllt und eine total verfallene Burgruine gekauft. Gemeinsam mit seiner Frau und zahlreichen Helfern hat er sie zu renovieren begonnen, und heute sind bereits mehrere Wohnräume und der Rittersaal benutzbar.“
    „Klingt nicht schlecht“, meinte Axel.
    „Auf der Burg haben schon Ritterhochzeiten stattgefunden“, erzählte Tante Fee weiter. „Und immer wieder veranstalten die Hampapas Ritterabende in mittelalterlichen Gewändern. Die Frauen dürfen dann übrigens nicht an der Tafel sitzen. Sie müssen sich mit einem kleinen Tisch im Erker des Festsaals begnügen und dürfen die Feier nur aus der Ferne miterleben!“
    „Frechheit!“ lautete Poppis Kommentar. „Wie im tiefsten Mittelalter!“
    „Genau!“ lachten Axel und Dominik. „Da gab es zum Glück noch echte Männersachen!“ Sie klopften sich auf die Schenkel und spielten auf Supermann. Lilo und Poppi belächelten sie mitleidig.
    „Wenn Poppi und ich nicht das Denken übernehmen würden, wären wir wahrscheinlich die

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