Der Flug der Libelle

Schichtdienst. Sie durfte nichts Anstrengendes tun, nahm aber Ari e lles Platz als Pilot der schwerfälligen › Libelle ‹ ein, während diese Karins Platz als Chefingenieur auszufüllen suchte. Sie leistete dabei eine respektvolle Arbeit. Bei Rep a raturen außerbords erreichte sie Karins Leistungen und ve r besserte sich auch bei Tisch in der Anrichte.
    »Ich weiß nicht, wo sie das läßt «, sagte Karin zu David. »Wenn ich so viel essen würde, wäre ich so fett wie R i chard! «
    »Das habe ich gehört «, sagte Richard. »Wieviel wiegst du, Kleine? «
    »Fünfundachtzig Kilo, du Wanst … und du? «
    »Einhundert Kilo. Aber ich bin größer als du. «
    »Die letzten fünf Zentimeter müssen reines Fett sein «, sagte Karin und steckte ihm die Zunge heraus.
    Richard freute sich. Die Göre mußte OK sein, wenn sie so zurückschlagen konnte. Er wollte gerade eine Bemerkung über Squaws machen; da kam Jill dazwischen.
    »Der Weiße Pfeifer kommt zurück. «
    »Frage ihn, warum er mich verlassen hat! « verlangte K a rin.
    »Eine Sekunde! « sagte Jill fast ungeduldig. »Der Weiße Pfeifer sagt etwas Wichtiges zu den anderen Flouwen! «
    ◊Ich habe die Bewegung der Lichter im Himmel gelöst!◊
    ☼Auch für den großen Kreis?☼
    ◊Alle Lichter außer großem Kreis. Der ist ein Schwimmer des Lichts. Er ist wie wir. Seine Bewegungen sind nicht l o gisch.◊
    ● Kannst du aber die Bewegungen aller übrigen verst e hen? Kannst du die Aufgänge von Heiß und das Hinschwi n den von Warm und die Festigkeit von HimmelØFels erkl ä ren? ●
    ◊Alles◊, sagte der Weiße Pfeifer zuversichtlich.
    ☼Wie kannst du sicher sein?☼
    ◊Die Menschen haben mir die Regel für einfache sphär i sche Massen angegeben. Es sah aber kompliziert aus, wenn die Regel auf mehr als zwei Sphären angewandt wurde. Nach einigem Nachdenken habe ich die einfache Regel für viele Sphären gefunden.◊
    ● War das schwierig? ●
    ◊Nein. Eine einfache Substitution von Variablen in Ko m bination mit einer interessanten Koordinatentransformat i on.◊
    ● Laß mich kosten! ●
    ☼Mich auch!☼
    Die weiße Wolke streckte ein Tentakel aus. Das Ende war weißlich mit konzentriertem Nervengewebe. Die anderen drei Fremden drängten sich herum, um die Essenz des G e dankens von Klar◊Weiß◊Pfiff zu schmecken.
    ● Raffiniert! ●
    ☼Prächtig!☼
    ∆ Ich verstehe den Geschmack nicht! ∆ sagte das kleine Blaue.
    ● Du wirst ihn später verstehen. Jetzt koste ihn bloß und denk nach einigen tausend Umdrehungen daran zurück! Er wird für dich viel klarer sein, wenn du mit so komplizierten Dingen umgehen kannst. ●
    ∆ Ich möchte es aber schon jetzt wissen! ∆
    ● Später, Zart∆Blau∆Trill, später! ● sagte Warm ● Braun ● Hall. Sein gelber Körper dehnte sich aus und zog sich wieder zusammen, während es seinem Gedächtnis das Geheimnis der Lösung des n-Körperproblems für Ze n tralkräfte einprägte. Es schwelgte in dessen Klarheit. ● Eine komplexe Variablentran sf ormation und dann diese einfache, aber nicht ohne weiteres einsichtige Koordinatentransform a tion ! Eine Dimension der n-ten Wurzel, wahrhaftig! ●
     
    Während des nächsten Tages begann vom linken Flügel eine Vibration auszugehen. Karins Ohr nahm sie auf, und sie ha t te schon die Hand ausgestreckt, um die Ventilatoren abz u stellen, als Jill ihr noch zuvorkam. Die › Zauberlibelle ‹ kam langsam zum Stehen. Die an den Rumpf schlagenden We l len machten das Fehlen der Maschinengeräusche noch au f fälliger.
    »Der Montagesockel für den Ersatzpropeller vibriert «, sagte Jill.
    »Ich gehe hinaus und mache ihn fest «, sagte Karin. »Wahrscheinlich hat sich bloß ein Bolzen gelockert. «
    »Sie sind noch zu schwach «, sagte Jill. »Ich werde R i chard wecken. «
    »Nein! « entrüstete sich Karin. »Ich kann alles tun, was dieser dicke Ochse machen kann. Ich bin es satt, in dieser Blechbüchse eingesperrt zu sein! «
    Karin rannte durch den Korridor und stieß dabei unte r wegs an jeden Konsolensessel. David wurde durch sie fast von seinem Platz gerissen, drehte sich wieder um, schloß seufzend seine Konsole ab und ging mit nach hinten, um auch den Anzug anzulegen. Er würde für Karin wahrschei n lich nur Handlanger sein; aber je früher er sie wieder dri n nen hatte, desto besser.
    Sie schleusten sich gemeinsam durch und schwammen unter den linken Flügel. Karin rüttelte an der Halterung des Behelfspropellers und fand den lockeren Bolzen. Sie mac h