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Der Flug der Libelle

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Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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te ihn fest und begann dann, vorsichtshalber die Festigkeit der übrigen nachzuprüfen. David holte seinen Universalschra u benschlüssel heraus und gab ihr Hilfestellung, i n dem er bei jedem Bolzen die andere Seite festhielt.
    Mit einemmal steckten sie in einer alles einhüllenden Wolke, die helfen wollte. Die Purpurwolke war wieder da.
    »Was ist das? « rief David alarmiert.
    »Nimm ’ s nicht schwer! « sagte Karin. »Das ist bloß ein a l tes Fremdwesen, das wir den Tiefen Purpur nennen. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war es in Felsengestalt und versuchte die Fermatsche Konjektur zu lösen. «
    Plötzlich wurde ihr die Bedeutung dessen, was sie sagte, klar – falls nicht für ihre gegenwärtigen Probleme, so doch für die Zunft der Mathematiker in sechs Lichtjahren Entfe r nung auf der Erde.
    »Willkommen, Tiefer Purpur! « sagte sie. »Hast du das Problem gelöst? «
    □Leicht□, antwortete die Purpurwolke. □Menschwesen namens Fermat hat recht.□ Es gab eine höfliche Pause, dann fuhr sie fort. □BLÖDES Problem!□
    Das war das Stichwort für das Laute Rote. ☼Ich habe es dir gesagt! BLÖDES Problem!! BLÖDE!!☼
    David meldete sich über Karins Imp. »Willst du damit s a gen, daß sie den Fermatschen Satz bewiesen haben? Wie haben sie das geschafft? Wir sind nur bis etwa n = 1 023 467 gekommen. «
    Die scharfen Sonarorgane der riesigen purpurnen Fre m den schnappten die sorgfältig ausgesprochenen Zahlen auf. Es verhielt kurz, als es schon wegschwimmen wollte. Dann kam es zu Karin zurück und umgab sie, als ob es wirklich zum ersten Male ein menschliches Wesen erblickte.
    □Ihr löst Probleme mit Zahlen?□ fragte es. Man konnte seine Ungläubigkeit durch die Oberfläche vibrieren sehen.
    »Ja «, sagte Karin mutig. »Das machen wir oft. Wenn es für viele Zahlen stimmt, ist es wahrscheinlich richtig. «
    In einer langen Pause versuchte das fremde Gehirn den fremden Gedanken in sich aufzunehmen. Es verwarf ihn.
    □Es gibt viele Zahlen. Es gibt … zu viele Zahlen.□ Der Tiefe Purpur bemühte sich, den Begriff einer Unendlichkeit von Zahlen auszudrücken. Karin kam ihm zu Hilfe.
    »Kein Ende für Zahlen «, sagte sie.
    □Kein Ende!□ Der Tiefe Purpur krächzte erleichtert. □Kein Ende, daher keine Gewißheit. Keine Zahlen verwe n den.□
    »… aber wie …« Karins Augen schweiften von dem fremden Purpurhügel zu Davids Gesicht.
    »Ich glaube, der Tiefe Purpur hat Fermats Satz für JEDE Zahl bewiesen «, sagte David. »Ein Jammer, daß wir nicht intelligen t g enug sind, um zu verstehen, wie er es gemacht hat. Vielleicht halten wir uns für klug; aber dieses fremde Äquivalent eines alternden Surfers hat uns alle geschlagen. «
    Während sie sprachen, hatte die größere Wolke ein pu r purnes Tentakel um zwei andere gewickelt – ein rotes und ein milchweißes. Der Kontakt hatte weniger als zwei S e kunden gedauert.
    ◊Vollkommen klar◊, sagte das Weiße.
    ☼ … und BLÖDE!!!☼ sagte das Rote.
    ☼Laßt uns etwas anderes machen! Etwa SURFEN!!☼
    □ WELLE!!!☼ sagte Tiefes Purpur und führte die Gruppe zur Oberfläche. Sie ließen die Beschäftigung mit Mathem a tik sausen und erfreuten sich an den Liebkosungen der We l len auf der flüssigen Oberfläche.
    ◊Welle!◊ schrie die Stimme von Klar◊Weiß◊Pfiff.
    ☼BLÖDE!!!☼

Treiben
     
    Nach nur sechs Stunden Schlaf war George wieder wach. Er drehte sich in dem dunklen Raum um, der nur von den schwach flimmernden bunten Lichtern seines Imps erhellt war, und versuchte wieder einzuschlafen; aber es klappte nicht. Seine Gedanken begannen sich mit den Problemen zu beschäftigen, die gelöst werden mußten, wenn er seine kle i ne Mannschaft von dieser Wasserkugel wegbringen wollte. Er suchte an Red und dann an Jinjur zu denken, die so viele Megameter weit entfernt waren. Aber sein Gehirn verwarf solche Abschweifungen und fuhr fort, sich Sorgen zu m a chen. Schließlich gab er es auf, öffnete die schalldic h te Tür und rollte sich aus dem Bett.
    Wieder ein Zeichen dafür, daß man alt wird – brummte er vor sich hin. Kann nicht einmal mehr acht Stunden anstä n dig durchschlafen.
    Schläfrig stolperte er durch seine Frühroutine und ging nach vorn zur Anrichte. David war da und arbeitete sich durch eine seiner Spezialmahlzeiten: Pseudoknackwurst auf Sauerkraut mit einem Berg echten Kartoffelbrei, Bohnens a lat und eine Pinte dunkles Bier.
    »Sieht gut aus «, sagte George neidisch, während er für sich ein Frühstück aus

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