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Der Frauenkrieg (German Edition)

Der Frauenkrieg (German Edition)

Titel: Der Frauenkrieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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Cauvignac würde den Zorn des Tribunals sich allein zuziehen; aber Cauvignac hatte mit seinen ewigen Ausflüchten mehr belustigt, als geärgert. Sein Verhör hatte nun die ganze Wirkung zerstört, die durch das von Canolles hervorgebracht worden war, und der Adel, die Freimütigkeit, die Ehrlichkeit des ersten Gefangenen waren, sozusagen, unter dem listigen Benehmen Cauvignacs verschwunden.
    Als man zur Abstimmung schritt, wurde auch einhellig auf den Tod erkannt.
    Die Prinzessin ließ die Stimmen zusammentragen und verkündigte feierlich das Urteil.
    Dann unterzeichnete jeder das Protokoll der Verhandlung, worauf die Prinzessin das Fenster öffnete und mit lauter Stimme rief: »Meine Herren Bordolesen, Richon wird gerächt, würdig gerächt werden, verlaßt Euch auf uns.«
    Ein donnerähnliches Hurra empfing diese Erklärung, und das Volk zerstreute sich in den Straßen, zum voraus glücklich über das Schauspiel, welches ihm das Wort der Prinzessin verhieß.
    Aber kaum war Frau von Condé in ihr Zimmer mit Lenet zurückgekehrt, der ihr traurig folgte, immer noch in der Hoffnung, sie zu einer Änderung ihres Entschlusses zu bewegen, als die Tür sich öffnete, Frau von Cambes, bleich, schluchzend zu ihren Füßen stürzte und ausrief: »Oh! Madame, im Namen des Himmels, hört mich! Im Namen des Himmels, stoßt mich nicht zurück!«
    »Was gibt es denn, mein Kind?« fragte die Prinzessin, »und warum weinst du so?«
    »Ich weine, Madame, weil ich gehört habe, daß auf Todesstrafe erkannt ist, und daß Ihr diese Abstimmung bestätigt habt; und dennoch könnt Ihr Herrn von Canolles nicht töten lassen.«
    »Und warum nicht, meine Liebe? Sie haben doch auch Richon umgebracht.«
    »Madame, weil es derselbe Herr von Canolles ist, der Eure Hoheit in Chantilly gerettet hat.«
    »Soll ich ihm dafür Dank wissen, daß er sich durch unsere List betören ließ?« – »Wohl, Hoheit, darin liegt gerade der Irrtum. Herr von Canolles wurde nicht eine Minute durch die Unterschiebung betört. Mit dem ersten Blicke hat er mich erkannt.«
    »Dich, Claire?«– »Ja, Madame?. Wir hatten einen Teil des Weges miteinander zurückgelegt, Herr von Canolles kannte mich, Herr von Canolles verliebte sich in mich, und unter diesen Umständen... nun, Madame, er hatte vielleicht unrecht, doch es kommt Euch nicht zu, ihm darüber Vorwürfe zu machen... unter diesen Umständen brachte er seine Pflicht der Liebe zum Opfer.«
    »Also der, den du liebst...?« – »Ja, Madame:« »Also der, den du heiraten zu dürfen mich um Erlaubnis gebeten hast...?« – »Ja.«
    »War...?« – »Herr von Canolles,« rief die Vicomtesse. »Herr von Canolles, der sich mir in Saint-George ergeben hat, und der ohne mich sich selbst und Eure Soldaten in die Luft zu sprengen, im Begriffe war... Herr von Canolles endlich, der fliehen konnte und mir seinen Wegen übergab, um nicht von mir getrennt zu werden. Ihr begreift also, Madame, daß ich, wenn er stirbt, auch sterben muß, denn ich habe ihn dann ins Verderben gestürzt.«
    »Mein liebes Kind,« erwiderte die Prinzessin bewegt, »bedenke doch, daß du, etwas Unmögliches von mir verlangst. Richon ist tot, Richon muß gerächt werden! Es hat eine Beratung stattgefunden, sie muß vollzogen werden; selbst wenn mein Gemahl von mir forderte, was du forderst, müßte ich es ihm verweigern.«
    »Oh! ich Unglückliche!« rief Frau von Cambes, sich zurückwerfend und in ein gewaltiges Schluchzen ausbrechend; »ich habe meinen Geliebten in das Verderben gestürzt.«,
    Lenet, der noch nicht gesprochen hatte, näherte sich nun der Prinzessin und sagte: »Madame, habt Ihr nicht genug mit einem Opfer, braucht Ihr zwei Köpfe, um Richons zu bezahlen?«
    »Ah! ah! gestrenger Herr,« erwiderte die Prinzessin, »das heißt, Ihr fordert von mir das Leben des einen und den Tod des andern? Sprecht, ist das gerecht?«
    »Madame, wenn zwei Menschen sterben sollen, so ist es einmal gerecht, daß, womöglich, nur einer stirbt. Sodann ist es gerecht, daß, wenn man zu wählen hat, der ehrliche Mann vor dem Bösewicht am Leben bleibt.«
    »Oh! Herr Lenet, Herr Lenet, sprecht für mich, ich beschwöre Euch,« rief Claire; »denn Ihr seid ein Mann, und man wird Euch vielleicht Gehör schenken; und Ihr, Madame,« fuhr sie, sich an die Prinzessin wendend, fort, »erinnert Euch daran, daß ich mein Leben im Dienste Eures Hauses zugebracht habe.«
    »Und ich auch,« sagte Lenet. »Und dennoch habe ich für dreißig Jahre der Treue nichts von Eurer

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