Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra
Vorwort/Anmerkung des Autors
(Für diejenigen Leser, die vielleicht vergessen haben, was sich in den ersten beiden Bänden ereignet hat.)
John und Philippa Gaunt sind zwei New Yorker Kinder, die nach der Entfernung ihrer Weisheitszähne erkennen, dass sie keine normalen Kinder sind, sondern Dschinn, wie die Flaschengeister aus
Tausendundeiner Nacht
. Bei Dschinnkindern kommen die Weisheitszähne, wie auch die Weisheit selbst, ungewöhnlich früh und sie zeigen an, dass die Dschinnkräfte sich zu entfalten beginnen.
Ihr Onkel Nimrod, der als mächtiger Dschinn in London lebt, nimmt sich der Erziehung der Kinder an und bringt sie nach Ägypten, wo sich Dschinnkräfte wegen der dort herrschenden Hitze besonders gut entwickeln können. Dschinn sind aus Feuer gemacht und haben für Kälte wenig übrig. Vor allem für junge, unreife Dschinn ist es schwer, mitunter sogar unmöglich, bei kalten Temperaturen ihre Dschinnkräfte einzusetzen.
Es gibt vieles, was John und Philippa über das Leben als Dschinn lernen müssen, und ihre Kräfte sind noch nicht voll ausgereift. Dennoch werden sie oft unterschätzt, da die Zwillinge gemeinsam ebenso mächtig sind wie ein erwachsener Dschinn – auch wenn man ihnen die Ähnlichkeit nicht ansieht, wie bei eineiigen Zwillingen.
Das alles erklärt, warum die beiden gemeinsam mit ihrem Onkel Nimrod verhindern können, dass Iblis, der bösartigste aller Dschinn, die siebzig vermissten Dschinn des Akhenaten für seine bösen Zwecke einspannt. Mit Hilfe der vermissten Dschinn hatte Iblis die Homöostasis, das Kräfteverhältnis zwischen den drei guten und den drei bösen Stämmen der Dschinn, aus dem Gleichgewicht bringen wollen.
Während diese Ereignisse ihren Lauf nehmen, ist Layla, die Mutter der Zwillinge und ebenfalls ein Dschinn, zu Hause darauf bedacht, sich von der Welt ihrer Artgenossen fernzuhalten. Als Ehefrau von Edward Gaunt, einem irdischen Investmentbanker, ist ihr dies bisher nicht schwergefallen, zumindest solange die außergewöhnlichen Kräfte ihrer Zwillinge noch nicht zutage getreten waren.
Doch als Philippa von Ayesha, dem Oberhaupt des Dschinnvolks, entführt wird, um zum nächsten Blauen Dschinn von Babylon gemacht zu werden, kann Layla das Schicksal ihrer Tochter nicht tatenlos hinnehmen. Der Blaue Dschinn von Babylon hat die Aufgabe, über gute wie böse Dschinn zu richten, was eine große geistige Unabhängigkeit erfordert. Außerdem verlangt diese Stellung gewaltige persönliche Opfer, weil der Blaue Dschinn verpflichtet ist, sein Heim und seine Familie aufzugeben und jenseits von Gut und Böse für sich allein zu leben.
Und so schaltet sich Layla ein, um John bei seiner unglaublich mutigen und heldenhaften Rettungsaktion in Iravotum, dem geheimen unterirdischen Reich des Blauen Dschinn in Babylon, zu unterstützen.
Bald stellt Layla fest, dass der jetzige Blaue Dschinn inWirklichkeit nicht Philippa, sondern sie selbst zu seiner Nachfolgerin machen will. Um sicherzustellen, dass Philippa ihre restliche Kindheit genießen kann, willigt Layla ein, nach dem Tod von Ayesha anstelle ihrer Tochter der nächste Blaue Dschinn zu werden.
Man kann sich vorstellen, wie entsetzt John und Philippa sind, als sie erfahren, dass Ayesha ihre eigene Großmutter ist. Noch ahnen sie nichts von dem geheimen Pakt zwischen ihr und Layla und davon, dass die geliebte Mutter die Familie bald verlassen wird.
Auch wenn Iblis weiter ihr größter Feind bleibt, haben sie einige gute Freunde an ihrer Seite. Mr Rakshasas ist ein sehr alter Dschinn und enger Freund Nimrods, dessen eigene Dschinnkräfte langsam versiegen. Obwohl er in Indien geboren wurde, spricht er Englisch mit irischem Einschlag. Mr Groanin ist Nimrods treuer Butler aus Manchester, der nur noch einen Arm hat, weil der andere im Britischen Museum von einem hungrigen Tiger verspeist wurde. Dybbuk ist ein Dschinnjunge, der mit seiner Mutter, der Dschinnärztin Jenny Sacstroker, im kalifornischen Palm Springs lebt. Außerdem haben Mr und Mrs Gaunt eine treue Haushälterin, Mrs Trump, die ihre Arbeit bei den Gaunts selbst dann nicht aufgeben wollte, als Philippa ihr heimlich einen Wunsch erfüllte und sie den Lottojackpot des Staates New York knackte.
P. B. Kerr, Februar 2006
Prolog – Etwas, das sich nur wenige Wochen nach der Geburt der Zwillinge John und Philippa Gaunt in New York ereignete.
Wie so oft nahm das Grauen seinen Anfang tief in der Nacht, als die meisten Menschen
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