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Der Frauenkrieg

Der Frauenkrieg

Titel: Der Frauenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Königin macht ihre Sachen gut.«
    Und unwillkürlich kam ihm die Erinnerung an Buckingham, dem die Königin ihre Liebe geschenkt hatte, in den Kopf; vielleicht hatte die Königin hinter irgend einem Vorhange das glorreiche Antlitz des schönen Kapitäns erschaut, vielleicht begünstigte sie ihn mit einer zärtlichen Teilnahme; vielleicht ... man erinnert sich, daß Canolles ein Gascogner war.
    Leider zählte die Königin damals zwanzig Jahre mehr, als zur Zeit Buckinghams.
    Wie dem auch sein mochte und von welcher Seite ihm das Geschenk auch zukam, Canolles tauchte seine Hand in die Börse, nahm zehn Pistolen heraus und übergab sie Barrabas, der sich hierauf unter wiederholten ehrfurchtsvollen Bücklingen entfernte.
    Ende des ersten Bandes.
     

II. Band
     

Erstes Kapitel
     
    Als Barrabas weggegangen war, rief Canolles den Offizier und bat diesen, ihn zu der Revue zu führen, die er mit seinen Truppen vornehmen wolle.
    Der Offizier unterzog sich sogleich seinen Befehlen. Vor der Tür fand Canolles eine Art von Generalstab, bestehend aus den übrigen Hauptpersonen der Zitadelle; er sprach mit ihnen, ließ sich die Mittel und Quellen erklären, welche der Platz bot und beschaute unter ihrer Führung die Basteien, die Glacis, die Halbmonde, die Keller und Speicher. Um elf Uhr kehrte er, nachdem er alles gesehen hatte, wieder zurück. Sein Gefolge zerstreute sich, und er blieb allein mit dem ersten Offizier, den er anfangs getroffen hatte.
    »Nun, sagte dieser, sich ihm geheimnisvoll nähernd, »nun hat der Herr Gouverneur nur noch ein Zimmer und eine Person zu sehen.«
    »Was beliebt?«
    »Das Zimmer dieser Person ist dort,« erwiderte der Offizier, den Finger nach einer Türe ausstreckend, die Canolles wirklich noch nicht geöffnet hatte.
    »Ah! es ist dort?« – »Ja.«
    »Und die Person auch?« – »Ja.«
    »Sehr gut. Doch verzeiht; ich bin sehr müde, da ich Tag und Nacht reisen mußte, und mein Kopf ist diesen Morgen nicht ganz in Ordnung; ich bitte daher, erklärt Euch ein wenig deutlicher.«
    »Wohl,« fuhr der Offizier mit seinem feinsten Lächeln fort, »das Zimmer...«
    »Die Person...« versetzte Canolles.
    »Die Euch erwartet, ist dort. Ihr begreift nun, nicht wahr?«
    »Ja, ja, sehr gut; und ich kann dort eintreten?« – »Allerdings, denn man erwartet Euch.«
    »Vorwärts.«
    Canolles' Herz pochte, um die Brust zu zersprengen; er sah nicht mehr, er fühlte nur, wie sich seine Befürchtung und sein Verlangen in einem Grade vermischten, daß er ein Narr zu werden fürchtete, stieß in diesem Zustande eine zweite Tür auf und erblickte hinter einem Vorhange die lachende, mutwillige Nanon, die einen gewaltigen Schrei ausstieß, als wollte sie ihm Angst machen, und dann rasch ihre Arme um seinen Hals schlang.
    Canolles blieb unbeweglich, mit hängenden Armen und blicklosem Auge.
    »Ihr!« stammelte er.
    »Ich!« sagte sie, ihr Lachen und ihre Küsse verdoppelnd.
    Die Erinnerung an sein Unrecht durchzuckte ihn, und er war, da er sogleich die neue Wohltat seiner treuen Freundin erriet, von dem Gewicht der Reue und der Dankbarkeit niedergeschmettert.
    »Ah!« sagte er: »Ihr habt mich also gerettet, während ich mich wie ein Wahnsinniger zu Grunde richtete; Ihr wacht über mir, Ihr seid mein Schutzengel.«
    »Nennt mich nicht Euern Engel, denn ich bin ein Teufel; .doch erscheine ich nur im geeigneten Augenblick, das müßt Ihr gestehen.«
    »Ihr habt recht, teure Freundin, denn in der Tat, ich glaube, Ihr errettet mich vom Schafott.«
    »Ich glaube es auch. Ah! Baron, wie kam es, daß Ihr, der Scharfsichtige, der Schlaue, Euch durch die Zieraffen von Prinzessinnen betören ließet.« Cauolles errötete bis unter das Weiße der Augen, aber Nanon war entschlossen, nichts von dieser Verlegenheit zu bemerken.
    »In der Tat,« sagte er, »ich begreife es selbst nicht.«
    »Oh! sie sind sehr verschmitzt. Ah! meine Herren, Ihr wollt mit den Frauen Krieg führen. Was hat man mir doch erzählt? Man zeigte Euch statt der jungen Prinzessin ein Ehrenfräulein, eine Kammerfrau, irgendein unbedeutendes Geschöpf... was?«
    Canolles fühlte, wie das Fieber aus seinen zitternden Fingern in sein ausgetrocknetes Gehirn stieg.
    »Ich glaubte, die Prinzessin zu sehen,« sagte er, »denn ich kannte sie nicht.«
    »Und wer war es denn?« – »Ich denke, eine Ehrendame.«
    »Armer Junge, daran ist dieser Verräter Mazarin schuld. Der Teufel! wenn man den Leuten eine so schwierige Sendung überträgt, gibt man ihnen auch ein

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