Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der fremde Zwang

Der fremde Zwang

Titel: Der fremde Zwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
Wir haben es geschafft. Das ist es, was zählt. Glenn, führen Sie die Landung durch. Und Gordon – jetzt werden Sie bald dran sein.“
    Der Inspektor versuchte ein schwaches Lächeln.
    „Es wird mir leichtfallen, für den Flug von einer halben Stunde eine plausible Erklärung zu finden.“
     
    *                 *
    *
     
    Das Hotel, in dem sie wohnten, glich einem Gefängnis.
    Vor der Tür waren Wachen ausgestellt, die weder jemand herein noch hinaus ließen. Alles war hermetisch abgeriegelt, und die einzige Verbindung zur Außenwelt stellte Gordon dar, den man jeden Augenblick zurückerwartete.
    In der gleichen Nacht noch hatte der Sicherheitsdienst sie in die Hauptstadt gebracht. Nun saßen sie bereits zwei Tage in diesem Hotel. Gordon war heute zum vierten Male geholt worden, um seine Aussagen zu machen; aber er schwieg. Hartnäckig und verbissen weigerte er sich – trotz aller Androhungen – auch nur ein Wort über das zu sprechen, was er erlebt hatte. Nur zu gut wußte er, daß die geringste Unvorsichtigkeit die eventuell auf der Erde existierenden Energiewesen warnen würde. Dann war alles verloren.
    Gegen Nachmittag kehrte Gordon zu seinen Gefährten zurück.
    Henderson schoß auf ihn zu.
    „Nun?“
    Der Inspektor lächelte müde.
    „Geschafft! Vor zwei Stunden unterrichtete der Chef des Sicherheitsdienstes die Weltregierung, Noch heute abend findet die Vollversammlung statt. Alle bedeutenden Wissenschaftler sind eingeladen.“
     
    *                 *
    *
     
    Ein Geräusch an der Tür ließ sie aufhorchen.
    Ohne Anmeldung trat der Chef des Sicherheitsdienstes ein.
    „Machen Sie sich bereit, man wartet auf Sie. Das Gremium ist vollzählig versammelt und bereit, den Grund Ihrer geheimnisvollen Andeutungen zu erfahren. Solange Sie nicht über die Entwicklung eines neuen und schnelleren Antriebs reden werden, wird Sie niemand unterbrechen. Das ist alles. Kommen Sie!“
    Als sie zehn Minuten später den großen Sitzungssaal betraten, empfing sie das Stimmengewirr von mehr als zweihundert Abgeordneten, Wissenschaftlern und Technikern. Die Spitzen der Politik und Wissenschaft waren herbeigeeilt, um den Bericht der „Universum“ zu hören, eines Raumschiffes, das nur eine halbe Stunde im All geweilt hatte.
    Es gab niemand, der sich einen Vers darauf machen konnte.
    Man sah ihnen entgegen, und das Stimmengewirr verebbte.
    Glenn drückte den kleinen Metallkasten eng an den Körper, als befürchte er, man wolle ihn ihm wegnehmen. Das zusammengerollte Kabel hinderte ein wenig, aber seine Versicherung, es handle sich um wertvolle Tonaufnahmen, gestattete ihm das Mitbringen des Flirrgurisators.
    Vor der Präsidentenloge bedeutete ihnen der Chef des Sicherheitsdienstes mit herrischer Geste, Platz zu nehmen. Schweigend folgten sie dem Befehl. Eine fast unnatürliche Stille breitete sich aus, als der Präsident der Weltregierung sich erhob und das Wort ergriff.
    „Meine Herren, ich will es kurz machen. Sie alle wissen, daß uns ein ungewöhnlicher Umstand heute zusammengebracht hat. Diese Leute hier vor uns stahlen ein Raumschiff der Regierung und flohen mit ihm von der Erde. Dank unserem Sicherheitsbeamten Gordon, den man gewaltsam mitnahm, kehrte man bereits nach einer halben Stunde wieder zurück. Angeblich hat man sensationelle Entdeckungen gemacht, die eine Revolution – besonders auf medizinischem Gebiet – hervorrufen werden. Allein aus diesem Grunde war ich bereit, die Schuldigen anzuhören. Darf ich Professor Henderson bitten, zu der Angelegenheit Stellung zu nehmen.“
    Henderson erhob sich und trat vor.
    Inmitten des runden Saales stand er nun, eine winzige Figur, verloren in der Weite des Raumes. In diesem Augenblick kam er sich einsamer vor als in der Unendlichkeit des Weltalls, inmitten sich drehender Galaxen und flammender Sonnen.
    Um ihn herum waren die gespannten und auch ablehnenden Gesichter der Zuschauer. Man fühlte direkt die Welle der Antipathie, die von ihnen ausging. Und diese ganzen Emotionen wurden unbewußt – oder auch bewußt – gesteuert von jenem Mann, der sich Weltpräsident nannte – und es schon viele Jahre auch war.
    Henderson räusperte sich unsicher. Wo sollte er beginnen?
    „Meine Herren“, setzte er an, um dann – schon sicherer werdend – fortzufahren. „Meine Forschungen erstreckten sich insbesondere auf das Gebiet der kosmischen Strahlung, was Ihnen allen bekannt sein dürfte. Ich glaubte, das Geheimnis dieser Strahlen entdeckt zu

Weitere Kostenlose Bücher