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Der fremde Zwang

Der fremde Zwang

Titel: Der fremde Zwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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meinen Sie doch?“ stellte er abschwächend hinzu.
    Glenn schob die Unterlippe ein wenig vor.
    „Auf jenem Planeten, Herr Präsident, existiert kein einziges dieser Wesen mehr. Ich entwickelte eine Waffe, die sie vernichtete. Ersparen Sie mir jetzt eine Erklärung, aber Sie werden alle wissen, daß eine Energieform sich leicht in eine andere umwandeln läßt. Es gibt auch Licht, das unsichtbar ist, weil seine Wellen sich jenseits unseres Sichtbereiches befinden. Auch da gibt es Möglichkeiten, es sichtbar zu machen. Zum Beispiel mit Hilfe meines Gerätes hier. Sehen Sie, wenn ich den Hebel vorschiebe …“
    Er schob den Hebel auf die erste Stufe.
    Der Weltpräsident war aufgesprungen.
    Steil und hochaufgerichtet stand er an der Brüstung der Loge, die Augen weit aufgerissen. Seine Lippen formten sich zu Worten, die keinen Sinn hatten. Gleichzeitig entstand ein feiner, weißer Schleier und legte sich wie ein Heiligenschein für Sekunden um seinen Kopf.
    Ein Aufschrei ging durch den Saal. Abergläubische Furcht verbreitete sich unter den wissenschaftlich weniger gebildeten Politikern. Sie alle starrten fassungslos auf das unbegreifliche Phänomen.
    Der Schleier ballte sich plötzlich zusammen, wurde zu einer weißen Nebelwolke. Sie begann zu wallen, dann schwebte sie auf Glenn zu, der sie mit eisiger Ruhe erwartete.
    Als sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt war, legte er den Hebel um.
    Sofort glühte die Wolke wie ein riesenhafter Diamant auf, erstrahlte in allen Regenbogenfarben und verbreitete ein intensives Licht. Dann erlosch sie urplötzlich.
    Nichts blieb zurück.
    Glenn riß. den Kasten an sich und vollführte eine Drehung um 360 Grad. Aber das Schauspiel wiederholte sich nicht.
    Aufatmend setzte er ihn wieder auf den Tisch und schaltete ab. Er wandte sich an den Weltpräsidenten.
    „Wie fühlen Sie sich?“
    Der Diktator stand immer noch an der Brüstung und starrte auf die Versammlung, die gleichzeitig einen bislang unbemerkt gebliebenen Druck im Gehirn weichen fühlte. Dann gab er mit der Hand ein Zeichen und sagte zu Henderson:
    „Herr Professor, würden Sie bitte mit Ihrem Bericht beginnen. Wir sind alle sehr auf Ihre Forschungsergebnisse gespannt.“
    Er setzte sich. Auf seinem Gesicht war nichts als freundliche Erwartung und wohlwollendes Entgegenkommen.
    Glenn winkte ab, als Henderson etwas sagen wollte.
    „Darf ich abschließend noch bemerken“, führte er sachlich aus, „daß es auf der Erde scheinbar nur dieses eine Infrarotwesen gab, welches soeben vernichtet wurde. Es beherrschte den Präsidenten, ließ ihm jedoch einen Teil seiner Erinnerungen. Es beeinflußte ihn und vor ihm schon seit Jahrtausenden die regierenden Männer dieser Welt. Es allein bestimmte unsere Geschichte und unsere Kriege. Es ließ uns die Raumfahrt entwickeln, verhinderte aber bewußt das Vordringen in interstellare Räume, aus Furcht vor seinen eigenen Artgenossen, die seine Alleinherrschaft beendet hätten, die es sich aufbaute.
    Meine Herren! Die Menschheit ist von ihm befreit. Wir sind wieder Herr unserer selbst. Das Schicksal liegt nun in unserer Hand. Hoffentlich meistern wir es.“
    Er nahm seinen Metallkasten und kehrte zu seinem Platz zurück. Er setzte sich neben Ann, die immer noch bleich im Gesicht war. Gordon nickte ihm zu, und es hieß so viel wie: Das haben Sie gut gemacht!
    Professor Henderson aber begann seinen Bericht noch einmal, und wo ihm vorher eisiges Schweigen begegnet war, hallte ihm nun an den gleichen Stellen seines Vortrages frenetischer Beifall entgegen.
    Es war, als sei von den Menschen ein Bann gewichen, der ohne ihr Wissen auf ihnen gelegen hatte.
    Und als Henderson endete, erteilte ihm die gesetzgebende Versammlung der Weltregierung den Auftrag, in wenigen Wochen einen neuen Expeditionsflug mit der „Universum“ zu unternehmen.
    Diesmal sollte die Grenze des Universums erreicht und überschritten werden.
    Als Henderson, Brenner, Ann und Glenn den Saal verließen, blieb Gordon einen Augenblick beim Chef des Sicherheitsdienstes stehen.
    „Nun?“ machte er triumphierend. „Was sagen Sie nun?“
    Der bisher so Unnahbare grinste.
    „Ehrlich gesagt – ich begreife es nicht vollkommen. Eines jedoch steht fest: Sie haben ein Disziplinarverfahren zu erwarten, wegen vorsätzlichen Belügens eines Vorgesetzten. So eine Unverschämtheit, mir eine halbe Stunde für einige Millionen Jahre vorzumachen! Wir sprechen uns noch.“
    Er stolzierte davon. Gordon schmunzelte ihm nach.
    Dann eilte

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