Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der fremde Zwang

Der fremde Zwang

Titel: Der fremde Zwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
Hämmern an der Hülle hörte sofort auf. Dann kam Brenners erstaunt klingende Gegenfrage:
    „Was es gibt? Komische Frage, nachdem wir drei Tage auf Wanderschaft waren, öffnen Sie die Luke. Wir dachten schon, es wäre niemand zu Hause.“
    Glenn hatte anscheinend sein Gleichgewicht wiedergefunden und damit auch seine alte Initiative. Er trat neben Ann.
    „Wir können Sie erst dann ins Schiff lassen, wenn die Infrarotwesen unschädlich gemacht worden sind. Sie stehen unter ihrer Kontrolle.“
    Eine Weile kam nichts, dann erschien Henderson im Blickfeld, sah zu ihnen hoch und antwortete für Brenner:
    „Sind Sie krank, Glenn? Was für Wesen?“
    Glenn runzelte die Stirn. War das ein neuer Trick der Fremden?
    „Sie wissen genau, was ich meine, Henderson. Sie sind gar nicht Henderson, sondern nur ein menschlicher Körper, der von den unsichtbaren Energiewesen als Verbindungsmedium benutzt wird. Sie selbst, Henderson, sind ein Fremder und bedeuten somit eine große Gefahr für uns und das Schiff. Wenn wir jetzt auf Sie hören, sind wir verloren.“
    „Sie sind verrückt!“ wurde der Professor nun deutlicher. „Ich bin Henderson, und ich möchte den sehen, der das Gegenteil zu behaupten wagt. Ich war noch niemals jemand anders als Henderson, verstanden? Und was reden Sie da für einen Unsinn von Energiewesen oder Fremden? Wenn Sie damit Bewohner dieser Welt meinen, so weiß ich nicht, wovon Sie sprechen. Wir waren bis zu den Ausläufern des Gebirges, aber außer Diamanten haben wir nichts gefunden, erst recht keine Eingeborenen oder sonstige intelligente Lebewesen.“
    „Diamanten?“ machte Glenn verblüfft. „Sie haben Diamanten gefunden?“
    „Dick wie Hühnereier!“ triumphierte Brenner, der sich einmischte. „Sie werden uns zu reichen Milliardären machen, sobald wir zurück sind!“
    „Jawohl!“ stimmte Henderson zu. „Und nun machen Sie schon! Wir haben seit Tagen nichts Vernünftiges mehr gegessen.“
    Glenn stutzte.
    „Sie wollen zur Erde zurückkehren?“ vergewisserte er sich mißtrauisch. „Sie wollen nicht hierbleiben?“
    Nun schien Henderson wirklich wütend zu werden. Seine Stimme überschlug sich fast.
    „Hierbleiben? Mann, Sie haben einen Sonnenstich! Was wollen Sie denn bloß hier in der elenden Wüstenei? Tomaten züchten?“
    Ann warf Glenn einen hilflosen Blick zu, der ihre ganze Ratlosigkeit ausdrückte.
    „Henderson, hören Sie gut zu“, versuchte es Glenn erneut. Er schien entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. „Wissen Sie, daß Sie die „Universum“ gegen unseren Willen hier landeten, weil Sie nicht mehr Sie selbst waren? Wissen Sie, daß die Infrarotwesen Sie zuerst unter ihre Kontrolle bekamen?“
    „Nein!“ entgegnete Henderson entschieden. „Davon weiß ich nichts! Ich weiß überhaupt nichts! Brenner und ich machten einen Erkundungsgang, und wir entdeckten rein zufällig die Diamanten. Was sind übrigens Infrarotwesen?“
    Glenn erklärte es ihm, so gut er konnte. Dann schloß er:
    „Sie sind also sicher, Herr Ihrer Sinne und Entschlüsse zu sein; ebenso Brenner?“
    „Natürlich!“ kam es doppelt aus dem Lautsprecher. Der Vorwurf war unverkennbar. „Wir müssen doch wissen, ob wir noch normal oder vollkommen verrückt sind, obwohl Sie letzteren Eindruck eher erwecken. Ist das Verhör zu Ende und können wir nun ins Schiff?“
    Glenn zögerte noch immer. Dann schaltete er kurz entschlossen die Sprechanlage aus.
    „Sie haben bestimmt nicht aufgegeben, uns überwältigen zu wollen“, sagte er zu Ann und Gordon. „Es ist sicher ein neuer Trick. Henderson und Brenner wissen natürlich nichts mehr von dem, was geschehen ist, aber man muß ihnen eine Erinnerung eingepflanzt haben, die nicht den tatsächlichen Ereignissen entspricht.“
    „Du meinst, Henderson kann sich nicht mehr an die erzwungene Landung besinnen?“
    „Genau das meine ich! Und die Diamanten sollen das Lockmittel sein, unsere beiden Freunde nicht im Stich zu lassen. Nun, wir ließen sie ohnehin nicht zurück, auch wenn wir sofort starten können. Ann, bringe den Flirrgurisator in die Schleuse und schließe das Kabel an. Ich spreche mit Henderson und komme dann nach.“
    Das Mädchen erbleichte.
    „Du willst sie hereinlassen?“
    Er nickte grimmig.
    „Ja, aber nur sie! Die Infrarotwesen nicht! Du wirst schon sehen. Nun beeile dich, bitte! Gordon, helfen Sie ihr!“
    Er wartete, bis die beiden auf dem Gang verschwunden waren, dann schaltete er die Außensprechanlage wieder ein. Er erkannte

Weitere Kostenlose Bücher