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Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Titel: Der Frühling - Hyddenworld ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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Vorbereitungen für das Festmahl und das Ritual.
    »Sie wollen, dass du das Feuer entzündest, Jack«, teilte ihm Stort mit.
    »Ich?«
    »Sie haben den Hochaltermann gefragt, doch der hat abgelehnt und vorgeschlagen, dass du es machen sollst. Du bist ihre zweite Wahl.«
    »Wer schichtet es auf?«
    »Du.«
    »Wir«,
korrigierte ihn Jack mit einem Grinsen.
    »Wir?«,
rief Stort.
    Jacks Gegenwart hatte lange wie eine dunkle Wolke über dem Dorf gelegen. Nun, da Samhain nahte, schien er seine Seele zu sein. Er war nicht nur einmal, sondern zweimal durchs Feuer gegangen, und beide Male waren Narben zurückgeblieben, die ihm eine gewisse Würde verliehen.
    »Wir haben schon einmal einen Holzstoß für ein Feuer aufgeschichtet, und du weißt, was dann geschehen ist!«, warnte Katherine. Sie taten es trotzdem.
    Dann, am Tag bevor es angezündet wurde, wenn, wie die Wardiner behaupten, Geister umherschweiften, kamen drei davon nach Wardine marschiert, die mit der Fähre übergesetzt hatten: Master Brif, Mister Pike und Barklice.
    »Meine lieben Freunde«, rief Festoon, »ich freue mich, Sie zu sehen! Wir alle freuen uns.«
    »Sagen Sie, Master Brif, kennen Sie diesen Gentleman?«, fragte Pike und zwinkerte Jack zu.
    Brif musterte den dünner gewordenen Festoon scharf. »Nein, ist mir nicht bekannt und macht einen recht ausgemergelten Eindruck. Barklice, haben Sie ihn schon einmal gesehen?«
    »Nicht dass ich wüsste«, antwortete Barklice.
    »Jack«, fuhr Brif fort, »
Sie
kennen wir, wie auch Miss Katherine, deren Wangen Farbe bekommen haben, und Mister Stort, der bis vor kurzem Schreiber von Brum war und es bald wieder sein wird, wie wir hoffen. Ach ja, und Parlance, ihn kennen wir auch. Aber
diesen
Gentleman …«
    Brif schüttelte den Kopf. »Er ist uns gänzlich unbekannt!«
    Festoon sah sie gebieterisch an. »Welch ein Jammer«, sagte er, »ich hatte nämlich für heute Abend ein Mittsommerfestmahl geplant.«
    »Ein bescheidenes Festmahl, Mylord?«, fragte Brif mit einem Augenzwinkern.
    Festoon grinste verschwörerisch. Diät war gut, aber sie dann und wann zu unterbrechen war besser.
    »Sie sind alle herzlich eingeladen«, sagte er, »und zum Henker mit der Genügsamkeit. Dies wird das Fest der Feste, Speisen bis zum Überdruss, verfeinert bis an die Grenze zum Ätherischen, ausgefallen und in höchstem Maße anspruchsvoll!«
    »Es stimmt, dass ich eine Kleinigkeit vorbereitet habe«, räumte Parlance ein, der so fröhlich aussah wie immer. »Um Ihnen Lust auf mehr zu machen, habe ich mit Hilfe meiner neuen Küchengesellin …«
    Selbst Festoon blickte überrascht, denn bis zu diesem Augenblick hatte Parlance für sich behalten, dass er Charmaine einen Antrag gemacht hatte.
    »… als Appetithappen Pralinen der pikanten Sorte zubereitet.«
    »Was für eine Küchengesellin?«, fragte Festoon.
    Parlance überging die Frage. Das Festmahl stand bevor, und es gab viel zu tun.
    »
Was für eine Küchengesellin
?«, wiederholte Festoon, der vor Spannung fast platzte.
    »Später, Mylord, wenn das Festmahl vorüber ist.«
    Lord Festoon mochte vielleicht seine Fresssucht für immer in den Griff bekommen haben, aber der Neugier war er rettungslos verfallen.Mitten im Schlemmen legte er eine Pause ein, schlich zur Küche und spähte hinein.
    Parlance, Koch und Heiler, war nicht allein. Eine Wyf half ihm, die, wie es Festoon schien, mehr sein mochte als das. Sie war klein und hinkte ein wenig, strahlte aber Liebe zur ihrer Arbeit und Liebe zu Parlance aus. Festoon wusste sofort, wer sie war.
    »Mylord!«, rief Parlance, als er bemerkte, dass er beobachtet wurde.
    Festoon musterte seine Gesellin. »Die Bäckerin des sagenhaften Brots, des unübertrefflichen Brots, wie ich vermute?«, sagte er, machte eine tiefe Verbeugung, zu der er vor Wochen noch gar nicht imstande gewesen wäre, und küsste sie auf ihre mehligen Wangen.
    »Eine Wyf, die Parlance glücklich macht«, fuhr er fort, »macht auch seinen Freund Festoon Avon glücklich. Herzlich willkommen!«
    Und herzlich willkommen geheißen wurde sie von allen, insbesondere von Katherine, die mit ihr bekannt geworden war, kurz nachdem Parlance um ihre Hand angehalten hatte.
    Diese und viele weitere Erfreulichkeiten ergaben sich beim Mittsommerfest in Wardine-on-Severn in diesem Jahr.
    Eine weitere war, dass Jack dem Fährmann winkte, mit seinem Jungen herüberzukommen und, zum allerersten Mal, mitzufeiern.
    Eine dritte war, dass Brif, Pike und Barklice Jack auf die Seite

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