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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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du so…
ruhig
sein?«, fragte sie scharf. »Er ist
verletzt

    »Ich weiß. Geh und sprich mit den Wächtern am anderen Ende der Brücke. Sie wirken verunsichert. Ich möchte nicht, dass es zu irgendwelchen Zwischenfällen kommt. Wir brauchen sie noch. Grinsi, deck Karotte und den anderen Mann mit etwas zu. Sie sollen es warm haben.«
    Wenn es doch nur etwas gäbe, das
mich
wärmen könnte, dachte er. Die Gedanken kamen langsam, wie Tropfen aus gefrierendem Wasser. Er hatte das Gefühl, dass sich Eis knisternd von ihm lösen und er Spuren aus Raureif zurücklassen würde, wenn er sich jetzt bewegte. Verharschter Schnee schien seinen Kopf zu füllen.
    »Und nun, Verehrteste…«, sagte er zur Baronin. »Gib mir die Steinsemmel.«
    »Er kommt zurück!«, fauchte Serafine. »Der Sturz in die Tiefe machte ihm
überhaupt
nichts aus! Früher oder später findet er dich.«
    »Zum letzten Mal… Gib mir die Steinsemmel der Zwerge. Die Wölfe warten dort draußen. Und die Zwerge warten unten in ihrer Stadt. Gib mir die Semmel – dann überleben wir vielleicht. Dies ist Diplomatie. Zwing mich nicht, etwas anderes zu versuchen.«
    »Ich brauche nur ein Wort zu sagen…«
    Angua knurrte.
    Sybil schritt zur Baronin und packte sie an den Schultern. »Du hast nicht einen Brief von mir beantwortet! All die Jahre über habe ich dir geschrieben!«
    Die Baronin starrte sie verblüfft an und teilte damit die Reaktion von Leuten, die mit Sybils scharfen, aus dem Zusammenhang gerissenen Bemerkungen konfrontiert wurden.
    »Wenn dir bekannt ist, dass wir die Steinsemmel haben, so solltest du auch wissen, dass es nicht das Original ist«, sagte Serafine zu Mumm. »Sie nützt den Zwergen überhaupt nichts!«
    »Ja, du hast sie in Ankh-Morpork herstellen lassen! In Ankh-Morpork! Vielleicht sogar mit Stempel auf der Unterseite. Aber jemand hat den Mann umgebracht, der die Nachbildung produziert hat. Das ist Mord. Und Mord ist gegen das Gesetz.« Mumm nickte der Baronin zu. »So etwas haben wir in Ankh-Morpork.«
     
    Gaspode zog sich aus dem Wasser und blieb zitternd auf Kies stehen. Er fühlte sich wie durch die Mangel gedreht. Irgendetwas klingelte auf sehr unangenehme Weise in seinen Ohren. Blut tropfte von einem Bein.
    Er entsann sich nur vage an die letzten Minuten, aber ein großer Teil dieser Erinnerungen wurde von ziemlich viel Wasser beansprucht, das wie mit Hämmern zuschlug.
    Er schüttelte sich. Die Nässe in seinem Fell gefror bereits.
    Aus reiner Angewohnheit ging er zum nächsten Baum und hob dort ein Bein, obwohl ihm das Schmerzen bereitete.
    ENTSCHULDIGUNG.
    Hektische, nachdenkliche Stille folgte.
    »Das war nicht besonders nett von dir«, sagte Gaspode.
    TUT MIR LEID. VIELLEICHT IST DIES NICHT DER RICHTIGE AUGENBLICK.
    »Zumindest nicht für mich. Ich hätte mich verletzen können.«
    UNTER SOLCHEN UMSTÄNDEN FÄLLT ES SCHWER, GEEIGNETE WORTE ZU FINDEN.
    »Ich meine, normalerweise sprechen Bäume nicht.« Gaspode seufzte. »Was passiert jetzt?«
    WIE BITTE?
    »Ich bin tot, stimmt’s?«
    NEIN. NIEMAND ÜBERRASCHT DAS MEHR ALS MICH, UM GANZ EHRLICH ZU SEIN, ABER OFFENBAR IST DEINE ZEIT NOCH NICHT GEKOMMEN.
    Tod holte eine Sanduhr hervor und hob sie kurz ins kalte Licht der Sterne. Dann ging er fort und schritt am Ufer entlang.
    »Äh, du könntest mich nicht zufällig mitnehmen, oder?«, fragte Gaspode und versuchte, ihm zu folgen.
    NEIN.
    »Weißt du, wenn ein kleiner Hund durch tiefen Schnee läuft, so ist das nicht gut für seine Dingsbums, wenn du verstehst, was ich meine…«
    Tod blieb an einem formlosen Haufen stehen, der dicht am Ufer im wenige Zentimeter tiefen Wasser lag.
    »Oh«, sagte Gaspode.
    Tod bückte sich. Etwas blitzte blau, und dann verschwand er.
    Gaspode schauderte. Er watete durchs Wasser und stieß Gavins nasses Fell mit der Schnauze an.
    »Es sollte nicht auf diese Weise enden«, jaulte er. »Wenn du ein Mensch wärst, würde man dich in ein großes Boot legen und es brennend über den Fluss treiben lassen, damit es alle sehen. Du solltest nicht einfach hier im kalten Wasser liegen.«
    Die Umstände verlangten nach etwas. Ein tief in ihm verankerter Instinkt teilte Gaspode dies mit. Er kehrte ans Ufer zurück und kletterte dort auf den Stamm einer umgestürzten Weide.
    Er räusperte sich. Und dann heulte er.
    Es begann zögernd und nicht sehr eindrucksvoll, aber das Geräusch wurde lauter, gewann mehr Kraft… Und als Gaspode eine kurze Pause einlegte, um Luft zu holen, ging das Heulen weiter,

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