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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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einigen Wochen zurück.«
    »Das dürfte Zeit genug sein«, erwiderte Nobby.
    »Und es macht dir nichts aus?«
    »Was? Mir? Natürlich nicht. Du kennst mich, Fred. Ich war immer bereit, meine Pflicht zu erfüllen.«
    »Nobby?«
    »Ja, Fred?«
    »Das Kleid…«
    »Ja, Fred?«
    »Ich dachte, wir… ergreifen keine verkehrsberuhigenden Maßnahmen dieser Art mehr.«
    »Das stimmt, Fred. Ich habe das Kleid anbehalten, um sofort einsatzbereit zu sein, falls du es dir anders überlegen solltest.«
     
    Kühler Wind wehte über die Kohlfelder.
    Für Gaspode brachte er nicht nur den überwältigenden Geruch von Kohl und den dunkelroten Gestank der Dungkarren, sondern auch Hinweise auf Kiefern, Berge, Schnee, Schweiß und muffigen Zigarrenrauch. Letzterer ging auf die Angewohnheit der Karrenmänner zurück, billige Zigarren zu rauchen – dadurch hielten sie die Fliegen von sich fern.
    Gaspode konnte mit der Nase besser sehen als mit den Augen. Die Welt der Gerüche breitete sich vor ihm aus.
    »Mir tun die Pfoten weh«, meinte Gaspode.
    Sie kamen an eine Gabelung. Gaspode verharrte und schnüffelte. »He, das ist interessant«, sagte er. »Ein Teil des Dungs ist hier vom Karren gesprungen und hat den Weg über die Felder in diese Richtung fortgesetzt. Du hattest Recht.«
    »Riechst du irgendwo Wasser?«, fragte Karotte und ließ den Blick über die Ebene schweifen.
    Gaspodes fleckige Schnauze geriet in Bewegung. »Ein Teich«, sagte er. »Nicht sehr groß. Etwa eine Meile entfernt.«
    »Bestimmt ist Angua dorthin unterwegs. Sie nimmt es mit der Reinlichkeit sehr genau. Im Gegensatz zu vielen anderen Werwölfen.«
    »Halte selbst nicht viel von Wasser«, meinte Gaspode.
    »Ach, tatsächlich nicht?«
    »He, du brauchst nicht gleich sarkastisch zu werden. Ich habe einmal ein B-A-D genommen und weiß daher, was es damit auf sich hat.«
    Einige windschiefe Bäume wuchsen am Teich. Trockenes Gras raschelte in der Brise. Ein einzelnes Wasserhuhn floh ins Schilf, als sich Karotte und Gaspode näherten.
    »Ja, dies ist der richtige Ort«, sagte Gaspode. »Dung taucht ins Wasser, und heraus kommt…« Er beschnüffelte den aufgewühlten Schlamm. »Ja, äh, sie kommt heraus. Ähm.«
    »Irgendein Problem?«, fragte Karotte.
    »Nun, angenommen, es gibt da eine echt üble Sache, die mir bekannt ist und über die du bestimmt nicht Bescheid wissen möchtest… Was würdest du von mir halten, wenn ich dir trotzdem alles erzähle? Ich meine, manchen Leuten ist es lieber, nichts von solchen Dingen zu wissen. Es handelt sich um eine persönliche Angelegenheit.«
    »Gaspode!«
    »Angua ist nicht allein. Ein anderer Wolf leistet ihr Gesellschaft.«
    »Ah.« Karottes sanftes, neutrales Lächeln blieb unverändert.
    »Äh, ich meine einen Wolf männlichen Geschlechts«, fügte Gaspode hinzu. »Einen Wolfmann, sozusagen. Äh.«
    »Danke, Gaspode.«
    »Sozusagen ein außergewöhnlich männlicher Wolfmann. Äh. Ja, daran besteht kein Zweifel.«
    »Ich glaube, ich verstehe.«
    »Und dies sind nur Worte. Der Geruch macht die Sache viel deutlicher.«
    »Herzlichen Dank, Gaspode. Und wohin sind sie unterwegs?«
    »In Richtung Berge, Boss«, antwortete Gaspode so freundlich wie möglich. Er kannte nicht alle Details der sexuellen Beziehungen von Menschen, und die Einzelheiten, von denen er wusste, erschienen ihm unglaublich. Alles deutete darauf hin, dass solche Beziehungen bei Menschen weitaus komplizierter waren als bei Hunden.
    »Der Geruch…«
    »Meinst du den extrem männlichen Geruch, den ich eben erwähnte?«
    »Genau den, ja«, bestätigte Karotte ruhig. »Könntest du ihn auch vom Rücken eines Pferds aus riechen?«
    »Ich könnte ihn sogar mit der Schnauze in einem Zwiebelsack wahrnehmen.«
    »Gut. Ich glaube nämlich, wir sollten uns jetzt etwas beeilen.«
    »Ich dachte mir schon, dass du so etwas denkst.«
     
    Obergefreiter Besuch salutierte, als Nobby und Colon die Wache am Pseudopolisplatz betraten.
    »Ich glaube, von dieser Sache solltet ihr sofort erfahren«, sagte er und hob ein Stück Papier hoch. »Das hier habe ich vorhin von Rodney bekommen.«
    »Von wem?«
    »Von dem Kobold auf der Brücke, Herr. Er malt Bilder von Karren, die zu schnell sind. Niemand hat ihn gefüttert«, fügte Obergefreiter Besuch ein wenig vorwurfsvoll hinzu.
    »Oh«, sagte Colon. »Eine Geschwindigkeitsüberschreitung. Und?« Er sah noch einmal hin. »Das ist eine der Sänften, wie sie die tiefen Zwerge verwenden, nicht wahr? Die Trolle müssen verdammt flink

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