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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ihr tragt… Darunter könnte man
    praktisch al es verstecken. Wurde Dösig durchsucht?«
    »Natürlich nicht!«, entgegnete Dee. »Aber… ich zeige es dir.« Er
    ging über den metal enen Boden des schmalen Korridors. »Siehst
    du mich, Euer Exzel enz?«
    »Ja, natürlich.«
    Der Boden klapperte, als Dee zurückkehrte. »So, und diesmal
    trage ich etwas… Darf ich dich um deinen Helm bitten? Für eine
    kleine Demonstration?«
    Mumm kam der Aufforderung nach. Der Ideenschmecker wan-
    derte erneut durch den Korridor. Als er die halbe Strecke zurück-
    gelegt hatte, donnerte ein Gong, und zwei Metal gitter fielen von
    der Decke herab. Wenige Sekunden später erschienen auf der ge-
    genüberliegenden Seite zwei Wächter und spähten misstrauisch
    durch das dortige Gitter.
    Dee richtete einige Worte an sie. Die Gesichter verschwanden.
    Kurz darauf glitten die Gitter langsam nach oben.
    »Es ist ein ziemlich alter und sehr komplexer Mechanismus, aber
    wir sorgen dafür, dass er immer funktioniert«, sagte Dee und gab
    Mumm den Helm zurück. »Wenn man beim Hinausgehen mehr
    wiegt als auf dem Weg hinein, so erkundigen sich die Wächter
    nach dem Grund dafür. Ein narrensicheres System mit einer Tole-
    ranz von wenigen Unzen. Und die Privatsphäre bleibt davon unbe-
    rührt. Es ließe sich nur überlisten, wenn man fliegt. Können Diebe
    fliegen, Euer Exzellenz?«
    »Kommt darauf an, um welche Art Dieb es sich handelt«, erwi-
    derte Mumm geistesabwesend. »Wer sucht sonst noch diesen Ort
    auf?«
    »Einmal in sechs Tagen wird der Raum von mir selbst und zwei
    Wächtern inspiziert. Die letzte Kontrolle liegt fünf Tage zurück.«
    »Und andere Personen kommen nicht hierher?«, fragte Mumm.
    Er bemerkte, dass Grinsi eine Hand voll von dem weißen Sand
    genommen hatte, der den Boden der Semmelhöhle bildete. Sie ließ
    ihn durch die Finger rinnen.
    »Nicht sehr oft. Wenn der neue König gekrönt wird, holt man
    die Steinsemmel natürlich und zeigt sie bei der Zeremonie.«
    »Gibt es den weißen Sand nur hier?«
    »Ja. Ist das wichtig?«
    Mumm sah, wie Grinsi nickte. »Ich bin nicht… sicher«, antwor-
    tete er. »Sag mir… Welchen immanenten Wert hat die Steinsem-
    mel?«
    »Ihr Wert ist nicht immanent, sondern unschätzbar!«
    »Ich weiß, dass ihr als Symbol große Bedeutung zukommt, aber
    welchen Wert hat sie an sich ?«
    »Sie ist unbezahlbar!«
    »Ich versuche herauszufinden, was einem Dieb daran gelegen
    sein könnte, sie zu stehlen«, sagte Mumm so geduldig wie möglich.
    Grinsi hob den flachen runden Stein und warf einen Blick darun-
    ter. Mumm schürzte die Lippen.
    »Was macht… sie da?«, fragte Dee. Das Pronomen triefte vor Abscheu.
    »Korporal Kleinpo hält nach Spuren Ausschau«, erklärte Mumm.
    »Solche Spuren sind Hinweise, die uns helfen können. Sie zu er-
    kennen, erfordert besonderes Geschick.«
    »Kann dieser Brief die Suche vielleicht beschleunigen?«, fragte
    Dee. »Dinge stehen darin geschrieben. Wir sprechen in diesem
    Zusammenhang von Hinweisen, die uns helfen können. Sie zu
    lesen, erfordert besonderes Geschick.«
    Mumm nahm ein Blatt Papier entgegen. Es war braun, fühlte
    sich recht steif an und war mit Runen bedeckt.
    »Ich, äh, kann das nicht entziffern«, sagte er.
    »Man braucht besonderes Geschick dafür«, wiederholte Dee.
    »Ich kann den Brief lesen, Herr«, sagte Grinsi. »Wenn du gestat-
    test…«
    Mumm überließ ihr das Papier.
    »Es scheint ein Erpresserbrief zu sein, Herr. Von… Agi Ham-
    merklaus Söhnen. Angeblich haben sie die Steinsemmel und wol-
    len sie… zerstören, Herr.«
    »Von Lösegeld ist nicht die Rede?«, fragte Mumm.
    »Rhys sol auf jeden Anspruch verzichten, Niederer König zu
    werden«, sagte Dee. »Andere Bedingungen gibt es nicht. Der Brief
    lag plötzlich auf meinem Schreibtisch. Aber in letzter Zeit legt mir praktisch jeder irgendetwas auf den Schreibtisch.«
    »Wer sind Agi Hammerlaus Söhne?«, wandte sich Mumm an
    Dee. »Und warum erfahre ich erst jetzt davon?«
    »Wir wissen nicht, wer sich hinter dieser Bezeichnung verbirgt.
    Vermutlich ist der Name erfunden. Wir glauben, es stecken ir-
    gendwelche Agitatoren dahinter. Und ich habe eigentlich erwartet, dass du mir Fragen stellst.«
    »Aber dies ist kein Verbrechen in dem Sinne«, entgegnete
    Mumm. »Es ist Politik. Warum geht der König nicht auf die For-
    derung ein, um später, wenn die Steinsemmel wieder da ist, einfach
    Ätschbätsch zu sagen? Wenn er unter Zwang handelte…«
    »Wir nehmen

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