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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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unsere Zeremonien sehr ernst, Euer Exzel enz.
    Wenn Rhys auf den Thron verzichtet, kann er es sich am nächsten
    Tag nicht anders überlegen. Wenn er andererseits die Zerstörung
    der Steinsemmel zulässt, so bleibt die Königswürde ohne Legitimi-
    tät, und dann…«
    »… gibt es Probleme«, warf Mumm ein. Die sich bis nach Ankh-
    Morpork hin ausdehnen werden, fügte er in Gedanken hinzu. Im
    Moment sind es nur Krawal e.
    »Wer wird König, wenn Rhys abdankt?«
    »Albrecht Albrechtson, wie jeder weiß.«
    »Und damit gehen ebenfal s Probleme einher«, sagte Mumm.
    »Nach dem, was ich hörte, könnte es zu einem Bürgerkrieg kom-
    men.«
    »Der König ist trotzdem bereit, auf sein Amt zu verzichten«,
    meinte Dee. »Irgendein König ist immer noch besser als Chaos.
    Zwerge mögen kein Chaos.«
    »Das Chaos droht so oder so«, sagte Mumm.
    »Es hat schon früher Rebel ionen gegen Könige gegeben. Das
    Volk der Zwerge überlebt. Die Krone überdauert. Die Traditionen
    bleiben, ebenso wie die Steinsemmel. Es gibt eine… Vernunft, zu
    der man zurückkehren kann.«
    Lieber Himmel, dachte Mumm. Tausende von Zwergen sterben,
    aber das ist in Ordnung, solange ein bestimmter Stein existiert.
    »Ich bin nicht als Polizist hier. Wie kann ich helfen?«
    »Dies ist nicht passiert!«, heulte Dee. Seine Nerven hielten der
    Belastung kaum mehr stand. »Aber alle wissen, dass sich Fremde
    aus Ankh-Morpork nicht nur um ihre eigenen Angelegenheiten
    kümmern!«
    »Ah, du meinst… da du vermeiden möchtest, dass diese Sache
    bekannt wird… Es wäre keineswegs ratsam für dich, zu aufgeregt
    zu wirken, aber niemand könnte irgendwelche Vorwürfe gegen
    dich erheben, wenn ein paar dumme Polypen herumschnüffeln.«
    Dee gestikulierte vage. »Dies alles war nicht meine Idee!«
    »Eure Sicherheitsmaßnahmen würden nicht einmal dem Spar-
    schwein eines Kinds gerecht. Mir fal en zwei oder drei Möglichkei-
    ten ein, die Steinsemmel von diesem Ort verschwinden zu lassen.
    Was ist mit dem Geheimgang, der zu diesem Raum führt?«
    »Ich weiß nichts von einem Geheimgang!«
    »Oh, gut. Dann können wir diese Möglichkeit ausschließen. Geh jetzt und warte am Boot. Korporal Kleinpo und ich müssen über
    gewisse Dinge reden.«
    Dee stapfte widerstrebend los. Mumm wartete, bis der Zwerg im
    Glühen der Kerzen jenseits der Brückenwaage zu sehen war.
    »Was für ein Durcheinander«, sagte er. »Die Rätsel von verriegel-
    ten Zimmern werden noch schlimmer, wenn die Zimmer gar nicht
    verriegelt sind.«
    »Du glaubst, dass Dösig vielleicht Beutel mit Sand unter seiner
    Kleidung getragen hat, Herr?«, fragte Grinsi.
    Nein, fuhr es Mumm durch den Sinn. Das dachte ich nicht. Aber
    jetzt weiß ich, wie ein Zwerg dieses Problem lösen würde.
    »Es wäre möglich«, räumte er ein. »Solchen Sand gibt es be-
    stimmt nicht nur hier. Man fügt einfach jeden Tag ein wenig hinzu.
    Gerade genug, um nicht den Gewichtsalarm auszulösen. Schließ-
    lich hat man… Wie viel wiegt die Steinsemmel?«
    »Etwa sechzehn Pfund, Herr.«
    »Na schön. Man verteilt den Sand auf dem Boden, schiebt sich
    die Semmel unter den Mantel… Ja, es könnte klappen.«
    »Es wäre riskant, Herr.«
    »Aber niemand glaubt, dass wirklich jemand versucht, die Steinsemmel zu stehlen. Vier Wächter, die jeweils zwölf Stunden lang in
    dem kleinen Wachhaus sitzen… Sie sind bestimmt nicht die ganze
    Zeit über wachsam! Vier Personen ergeben eine gute Pokerrunde.«
    »Vermutlich verlassen sie sich darauf, dass sie wissen, wann ein
    Boot kommt, Herr.«
    »Ja. Ein großer Fehler. Und weißt du was? Ich wette, dass ihre Wachsamkeit besonders dann zu wünschen übrig lässt, wenn ein
    Boot gerade nach unten transportiert wurde. Grinsi, wenn ein
    Mensch in der Lage wäre, diesen Ort zu ereichen, so könnte er in
    die Semmelhöhle gelangen. Er müsste flink und ein guter
    Schwimmer sein, aber er könnte es schaffen.«
    »Die Wächter am Tor wirkten sehr aufmerksam, Herr.«
    »Oh, ja. Nach einem Diebstahl sind Wächter immer sehr wach-
    sam. Die personifizierte Aufmerksamkeit und besonders auf Zack
    – für den Fal , dass sich jemand fragt, ob sie zur falschen Zeit ge-

schlafen haben. Ich bin Polizist, Grinsi. Ich weiß, wie langweilig es sein kann, irgendwo Wache zu schieben. Erst recht, wenn man
    weiß, dass niemand das stehlen wird, was man bewacht.« Er
    scharrte mit dem Stiefel im Sand.
    »Heute Morgen haben sie sich jeden Karren, der kam oder fort-
    rollte, ganz genau angesehen. Und

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