Der galaktische Mahlstrom
fort«, erklärte sie.
Riley richtete den Taschenscheinwerfer auf den nächsten ihrer Angreifer. Er wirkte wie ein Mischling aller möglichen Greuelgestalten. Er war von Mannesgröße, hatte lange, bärenähnliche Arme und Pranken mit gewaltigen Metallkrallen, einen Schuppenpanzer mit Stachelkamm den Rücken entlang, und ein Gesicht, das nur aus gefletschten Zähnen zu bestehen schien. Seine Waffe war eine Machete.
Garcia richtete ihren Trikorder auf ihn.
»Betäubt?« fragte Riley.
»Tot«, antwortete sie. »Er hat sich den Hals gebrochen. Die beiden anderen – ich weiß nicht …« Sie hatte sich gebückt und zupfte an dem grauenvollen Gesicht. Es löste sich. Es war eine Maske. Der Panzer und die Klauen waren ebenfalls Teil der Maskerade. Darunter steckte ein Mensch – das behauptete jedenfalls Marilyns Trikorder.
Rileys Gesicht verzog sich einen Moment schmerzlich, dann schaltete er seinen Kommunikator ein und erstattete Bericht.
Eine Weile später kletterten sie die Wendeltreppe weiter hoch, zu dem Leuchten über ihnen. Die Stufen endeten an einem menschenleeren Platz. Das Licht war immer noch weit über ihnen und zu undeutlich, um seine Quelle zu erkennen.
»Wie hoch ist die Schwerkraft hier?« erkundigte sich Stokely. »Ich komme mir irgendwie leichter vor.«
»Null Komma neun«, antwortete Garcia.
Die vier verließen den Treppenschacht und traten wachsam hinaus auf den Platz. Ihre Scheinwerfer waren hier unnötig. Das Glühen von oben genügte, daß sie zurechtkamen. Sie orientierten sich nach den Scannermessungen, die die Enterprise vorgenommen hatte, und wandten sich dem Bug dieses gigantischen Schiffes zu. Sie traten in einen weiteren Korridor, der bedeutend breiter als alle bisherigen war und auch viel höher. Auch befanden sich an beiden Seiten Alkoven, die möglicherweise früher Werkräume gewesen, doch nun leer waren.
Die Luft war trocken und roch muffig. »Wißt ihr, woran mich das erinnert?« fragte Omara leise. »An die Ruinen des alten New Yorks.« Er gähnte ausgiebig.
»Ja, du hast recht.« Auch Riley gähnte. »Und noch was …« Er hüstelte und versuchte zu räuspern, da wurde ihm klar, was es war. »Die Luft!« keuchte er. »Schnell! Eure O-Masken!« Er kippte nach vorn, noch während er an der Maske herumfummelte. Garcia war bereits zusammengesackt, und Omara glitt an die Wand gestützt auf den Boden. Riley schlug hart auf, aber er gestattete sich nicht, die Besinnung zu verlieren. Er hatte die Maske nun auf und atmete langsam ein. Als er sich herumrollte, stellte er fest, daß Stokely neben ihm lag und gerade die Maske ans Gesicht drückte.
Sie blickten einander an. Riley deutete mit den Augen auf Garcia, die Stokely näher war. »Ich kümmere mich um Omara …« Und dann mußte er wieder Luft holen. Omara hatte das Bewußtsein verloren, noch ehe er die Warnung gehört hatte. Die O-Maske steckte noch in der Tasche seines Rettungsanzugs. Rileys Finger fühlten sich plump und dick wie Elefantenbeine an. Er bekam die Maske nicht heraus. Aber Omara schien bereits komatös zu sein. Riley löste seine eigene Maske und drückte sie über Omaras Mund und Nase. Die Nervenleitungen übernahmen die Atemkontrolle. Omara begann nach Luft zu keuchen.
Riley zerrte verzweifelt an Omaras O-Maske – sie war an irgend etwas in der Tasche verklemmt. Endlich gelang es ihm, sie freizureißen. Er bekam sie nicht mehr zum Gesicht hoch, konnte sich jedoch darauf fallen lassen und lag mit ihr auf Omaras Brust gedrückt. Durstig sog er die Luft ein.
Hinter sich hörte er Geräusche. Stokely und Garcia arbeiteten sich auf ihn zu. Riley deutete, und das 4-Mann-Team kroch auf Händen und Füßen den Weg, den sie gekommen waren, zurück. Heftig schnaufend erreichten sie das Ende des Korridors.
»Es ist ein polarisiertes Feld«, keuchte Marilyn Garcia. »Weil Oxygen in der Luft ist, warnte uns der Trikorder nicht, nur ist es eine Art von Sauerstoff, den wir nicht atmen können …« Hastig grub sie ihr Gesicht wieder in die O-Maske.
»Ein O-Feld!« staunte Omara.
»Jemand will sichergehen, daß niemand durch den Korridor kommt«, sagte Garcia.
»Die Wilden«, murmelte Riley. Und plötzlich glaubte er die Antwort zu kennen. »Wer immer auch am anderen Ende dieses Ganges ist, legt keinen Wert auf Besucher, und offenbar haben sie eine Technologie, die ungebetene Besuche verhindert. Trotzdem werden wir uns sie einmal ansehen. Wenn wir die Phaser auf Streustrahl stellen, ionisieren wir die Luft und
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