Der Gast: Roman
verblüfft. Ich wusste eine Weile nicht, was passiert war. Und dann hast du auch noch so mit mir rumgemacht … Ich konnte kaum an etwas anderes denken.«
»Ich hab dich ganz gut in Fahrt gebracht, was?«
»Ja. Und dann habe ich es dir besorgt.«
»Das kann man wohl sagen.« Sie tätschelte Martas Oberschenkel. »Also lebst du ab jetzt in Marta?«
»Soweit ich weiß.«
»Wow!«
Er lächelte aus Martas Gesicht zu ihr hinab, dann verwandelte sich das Lächeln in einen Ausdruck ernster Zärtlichkeit. »Ich bin’s.«
»Marta?«
»Ja, ich bin zurück.«
»Ist das nicht fantastisch?«
»Das ist unglaublich. Mein Gott. Er ist wirklich hier. Ich kann es kaum fassen.«
»In seinem jetzigen Zustand sieht er dir wirklich ziemlich ähnlich.«
Ein Lächeln breitete sich auf Martas Gesicht aus. Sie beugte sich vor und küsste Sue zärtlich auf den Mund.
Dann flüsterte sie: »Er ist bei uns.«
»Plötzlich bist du zwei Leute.«
»Könnte man so sagen.«
»Drei, wenn man das Baby mitzählt.«
Marta nickte. »Und jetzt, da ich in dir war, fühle ich mich … ich weiß nicht. Mir hat es da drin gefallen. Sehr sogar. Du bist ein bisschen seltsam, aber … liebenswert.«
»Tja, ich hoffe, du kommst öfter mal vorbei.«
»Darauf kannst du dich verlassen. Ich werde wahrscheinlich ab jetzt häufig mit dem Armband reisen. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir gefällt, aber … es ist ziemlich klasse. Plötzlich möchte ich es bei jedem ausprobieren. Und dann ist Neal frei. Ich glaube, er muss einiges schreiben.«
»Und ein paar andere Sachen machen«, fügte Sue grinsend hinzu.
»Wenn ich euch beide allein lasse, müsst ihr mir versprechen, den Körper nicht kaputtzumachen. Ich will nicht zurückkommen und feststellen, dass ihr grob wart. Kein Kratzen oder Beißen …«
»Wir werden brav sein. Stimmt’s, Neal?«
»Du redest mit ihm, während ich hier bin?«
»Warum nicht? Er ist in dir. Ihr seid zu zweit.«
Marta blickte Sue lang in die Augen. Dann flüsterte sie: »Ab jetzt wird das Leben sehr seltsam.«
»Es wird toll! Wie wär’s, wenn du jetzt noch mal das Armband küsst? Komm, spring in mich rein, dann kümmern wir uns um Neal.«
»Okay. Dann sollten wir alle eine große Party feiern. Wir müssen rausfinden, was Neal möchte. Ich meine, vielleicht will er einen Cheeseburger oder so.«
»Bier.«
»Frag ihn.«
»Ich muss nicht fragen. Hast du vergessen, dass er in dir ist? Er wusste, dass du mich bitten würdest, ihn zu fragen, ehe du überhaupt dazu gekommen bist, mich zu bitten.«
»Aber du kannst nicht wissen, ob er Bier möchte.«
»Ich wette tausend Dollar drauf.«
»Das ist ganz schön happig.«
»Wir haben eine halbe Million.«
»Okay, die Wette gilt. Ich setze tausend Dollar, dass ein Bier nicht das ist, was er am meisten möchte.«
»Ich schlage ein.«
Marta lächelte zu Sue hinab und sprach im Geiste mit Neal. »Jetzt werden wir sehen, auf wessen Seite du wirklich stehst. Gib mir recht, Kumpel. Es wird sich für dich lohnen.«
Sie küsste das Armband.
Werkverzeichnis
Werkverzeichnis der von
Richard Laymon
im Wilhelm Heyne Verlag
erschienenen Titel
Über Richard Laymon
Richard Laymon wurde am 14. Januar 1947 in Chicago geboren. Er studierte englische Literatur in Salem, Oregon und Los Angeles, Kalifornien. Danach arbeitete er als Lehrer, Bibliothekar und Zeitschriftenredakteur, bevor er sich ganz dem Schreiben von Horrorromanen widmete. Sein Werk umfasst mehr als dreißig Romane und eine große Anzahl von Kurzgeschichten, die in den verschiedensten Kriminal- und Horrormagazinen veröffentlicht wurden.
Seine Romane machten ihn zu einem der bestverkauften Spannungsautoren aller Zeiten. 2000 wurde er zum Präsidenten der Horror Writers Association ernannt.
Richard Laymon starb unerwartet am Valentinstag des Jahres 2001. Der Bram Stoker Award für den besten Horrorroman (Die Show) wurde ihm im selben Jahr posthum verliehen.
»Es wäre ein Fehler, Richard Laymon nicht zu lesen!«
Stephen King
»Ich habe jedes Buch von Richard Laymon verschlungen – schlaflos, atemlos!« Jack Ketchum
»Laymon hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. So schreiben kann niemand!« Dean Koontz
»Richard Laymon geht unter die Haut. Im wahrsten Sinne des Wortes!« Wulf Dorn
»Eines der seltenen Ausnahmetalente unter den Horrorschriftstellern.« Publishers Weekly
»Ich war schon immer ein großer Laymon-Fan. Er kann einen wirklich zu Tode erschrecken.« Bentley Little
»Laymon ist wie Stephen
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