Der Geek-Atlas (German Edition)
denen dies eine von Newton gebaute »mathematische Brücke« sei. Sie wurde nach seinem
Tod erbaut, seitdem zweimal erneuert und wird einfach »Wooden Bridge« (also Holzbrücke) genannt.
Praktische Informationen
Das Trinity College ist öffentlich zugänglich. Informationen zur Anfahrt und einen empfohlenen Rundgang um das Gelände finden
Sie auf der Website unter http://www.trin.cam.ac.uk/ .
Kapitel 70. Das Brunel-Museum, London, England
51° 30′ 5.76″ N, 0° 3′ 10.8″ W
Der Thames-Tunnel
1843 wurde der erste Tunnel eröffnet, der unter einem Fluss (der Themse) durchführte. Er befindet sich in London und verbindet
die Stadtteile Rotherhithe und Wapping. Der Tunnel, der einfach Thames Tunnel genannt wird, wurde von Marc Isambard Brunel
und seinem Sohn Isambard Kingdom Brunel erbaut. Er wurde als Fußgängertunnel mit Geschäften und Vergnügungsbetrieben eröffnet,
aber nach nur 30 Jahren an eine Eisenbahngesellschaft verkauft. Seitdem wird der Thames-Tunnel als Eisenbahntunnel genutzt.
Im Stadtteil Rotherhithe gibt es ein Museum, das dem Leben Isambard Kingdom Brunels und dem Bau des Thames-Tunnels gewidmet
ist. Obwohl er der Sohn eines Franzosen war, ist Brunel der am meisten gefeierte britische Ingenieur, da er Tunnel, Brücken
und Dampfschiffe baute, die die Zeit bis zum heutigen Tag überdauerten. Er war außerdem der mutigste Ingenieur des 19. Jahrhunderts
(vielleicht sogar aller modernen Jahrhunderte).
Seine bekanntesten Errungenschaften sind die Clifton-Hängebrücke in Bristol, die 1864 als längste Brücke der Welt eröffnet
wurde, und die eisenumhüllte und propellergetriebene SS Great Britain (siehe Kapitel 68 ). Er war aber auch der leitende Ingenieur der Great Western Railway, die London mit dem Westen Englands und dem südlichen
Wales verband. Als leitender Ingenieur überwachte Brunel den Bau von Brücken, Viadukten und Tunneln und entwarf außerdem den
Londoner Kopfbahnhof der Great Western Railway, Paddington Railway Station, der 1854 eröffnet wurde und heute immer noch genutzt
wird.
Sein letztes Projekt war das Dampfschiff SS Great Eastern, das ursprünglich als Passagierschiff gedacht war. Als sich aber zeigte, dass es das einzige Schiff war, das das riesige Gewicht
des Kabels tragen konnte, das für die erste Telegrafenleitung zwischen Großbritannien und den USA benötigt wurde, kam es dann
entsprechend hier zum Einsatz. Die SS Great Eastern legte auch noch Kabel zwischen Frankreich und Kanada und dem Jemen und Indien. Als Brunel mit der Planung begann, skizzierte
er ein Schiff, das wesentlich größer war als alle anderen Schiffe dieser Zeit – und das fertige Schiff war sogar noch größer.
Heutzutage sind noch viele von Brunels Brücken und Tunnel in Gebrauch – die britische Landschaft ist übersäht mit seiner Arbeit.
Das Brunel-Museum befindet sich über dem Thames-Tunnel in einem Gebäude, das ursprünglich Wasser aus dem Tunnel pumpte.
Das Museum bietet Führungen durch den Tunnel an, manchmal zu Fuß mitten in der Nacht, und manchmal in Zügen, die an mit Licht
angestrahlten Wänden entlangschleichen. Aus dem Zug heraus kann man Brunels sorgfältig konstruierten Tunnel mit all seinen
Säulen und Bögen, die Räume bilden, in denen früher die Stahlträger des ersten unterirdischen Einkaufscenters standen, eingehend
betrachten.
Über der Erde zeigt das Museum eine umfassende Ausstellung zum Bau und zur Nutzung des Thames-Tunnels, aber auch Informationen
zu Brunels vielen anderen innovativen Projekten.
Praktische Informationen
Die Website des Brunel-Museums finden Sie unter http://www.brunel-museum.org.uk/ . Während diese Zeilen geschrieben werden, ist der Tunnel geschlossen, da er im Rahmen der neuen Overland-Railway restauriert
wird. Die Restaurierung soll Mitte 2010 abgeschlossen sein. Das Museum ist weiterhin geöffnet und wird seine Tunnel-Touren
so schnell wie möglich wieder durchführen.
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Die Davy-Lampe
Beim Bau des Thames-Tunnels hatten die Brunels mit dem weichen Boden zu kämpfen, der ständig mit Wasser aus dem darüber fließenden
Fluss unterspült wurde. Es kam auch zum Austritt von Sumpfgas (Methan), der zu furchtbaren Explosionen geführt hätte, wenn
Humphrey Davy im Jahr 1815 nicht die erste Bogenlampe erfunden hätte.
Bergbau wurde schon vor der Erfindung des elektrischen Lichts erfolgreich betrieben. Die Minen mussten anfänglich mit offenen
Flammen beleuchtet werden. Doch beim
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