Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Geek-Atlas (German Edition)

Der Geek-Atlas (German Edition)

Titel: Der Geek-Atlas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Graham-Cumming
Vom Netzwerk:
dafür, wie schwer es ist, ihn zu bewegen. Sein Gewicht hängt
     hingegen völlig von der Schwerkraft ab: Sie ist ein Maß für die Gravitationskraft, die auf den Apfel einwirkt.
    Auf der Erde könnte ein Apfel eine Masse von 100 Gramm haben. Auf dem Mond hätte der Apfel die gleiche Masse, aber ein wesentlich
     kleineres Gewicht. Der Mond besitzt nur 1/6 der Gravitation der Erde, d.h. der Apfel würde nur 1/6 so viel wiegen wie auf
     der Erde.
    Wissenschaftlich ausgedrückt wird Masse in Kilogramm gemessen und Gewicht in Newton. Ein Newton ist die Kraft, die notwendig
     ist, um eine Masse von einem Kilogramm auf einen Meter pro Sekunde zu beschleunigen. Auf der Erde, wo die Gravitationskraft
     bei etwa 9,81 ms –2 liegt, hat ein Objekt bei einer Masse von etwa 102 Gramm ein Gewicht von einem Newton. Der berühmte Apfel, den Newton auf
     den Boden hat fallen sehen, könnte also durchaus ein Gewicht von einem Newton gehabt haben!
    Auf dem Mond wiegt der Apfel etwa 1/6 Newton, hat aber immer noch die gleiche Masse. Ein Astronaut, der den Apfel auf der
     Erde oder dem Mond werfen will, verbraucht dabei die gleiche Menge an Energie.
    1971 führte der Astronaut David Scott ein Experiment auf dem Mond durch, das zeigte, dass Objekte mit unterschiedlichen Massen
     die gleiche Beschleunigung erfahren. Live im Fernsehen ließ Scott einen 1,3 Kilogramm schweren Geologenhammer und eine 30
     Gramm leichte Feder eines Falken aus der gleichen Höhe fallen. Sie trafen im gleichen Moment auf der Mondoberfläche auf (siehe Abbildung 69.2 ).
    Dadurch wurde veranschaulicht, dass Galileo Galileis Theorie richtig war, wonach Objekte im Vakuum alle der gleichen Beschleunigung
     unterliegen (und das die auf der Erde vorhandene Luft die Feder abbremst). Newton zeigte später, dass diese Beschleunigung
     durch die universelle Gravitation verursacht wird.
    Zwar sind die Feder und der Hammer auf dem Mond geblieben, doch Besucher des Science Museum in London (siehe Kapitel 77 ) können sich den Apparat ansehen, der 1761 verwendet wurde, um King George III zu zeigen, dass Galileo recht hatte. Bei diesem
     Apparat befanden sich eine Feder und ein Guinee (eine englische Goldmünze) in einer luftleeren Röhre. Ließ man sie fallen,
     bewegten sie sich mit der gleichen Geschwindigkeit.
    Abbildung 69.2 Hammer und Feder auf der Mondoberfläche; zur Verfügung gestellt von der NASA
    ----
    Ein Besuch am Trinity beginnt mit Newtons Apfelbaum direkt vor dem großen Tor. Drinnen stehen Sie direkt im Great Court, dem
     größten Hof aller Oxford- oder Cambridge-Colleges. Viele Universitäts-Colleges sind um Höfe herum angelegt. Der Great Court
     aber dürfte Filmfreunden gut bekannt sein, nämlich als Kulisse für das Rennen in Die Stunde des Siegers . Die College-Uhr, die im Film (und im richtigen Leben) zur Zeitnahme bei Rennen rund um den Hof verwendet wurde, ist seit
     dem 18. Jahrhundert in Gebrauch.
    Um den Hof herum angeordnet sehen Sie die Kapelle, die Lodge des Masters und die Hall (in der die Studenten essen). In der
     Mitte befindet sich ein Brunnen, der unlängst noch aus einer Quelle gespeist wurde. Man vermutet, dass dieser Brunnen früher
     von den Studenten zum Waschen genutzt wurde. Wenn man in diesem berühmten Hof steht, fällt es einem nicht schwer, sich Newton
     hier bei der Arbeit vorzustellen. Nur wenig scheint sich seither verändert zu haben.
    Im zweiten Hof finden Sie die Wren-Bibliothek, entworfen von Sir Christopher Wren. Die Bibliothek ist öffentlich zugänglich
     und beherbergt auch eine Büste Newtons. Hinter der Bibliothek fließt der Cam, auf dem Studenten und Besucher sich im Umgang
     mit Stechkähnen üben können: Ein plattbodiger Kahn wird mit einer 5 Meter langen Stange gelenkt. Die Person, die das Boot
     steuert, steht am hinteren Ende, steckt die Stange senkrecht ins Wasser, stößt sich dann mit dieser vom Grund ab und schiebt
     so das Boot nach vorne. Zwischen den Stößen kann die Stange als Ruder verwendet werden. Die größte Gefahr besteht darin, zu
     fest zu schieben, sodass die Stange im schlammigen Boden hängen bleibt. Außerdem können Sie beim Versuch, die Stange herauszuziehen,
     ins Wasser fallen oder die Stange verlieren. (Für diejenigen, die auf keinen Fall ins Wasser fallen möchten, stehen üblicherweise
     Ruder bereit.)
    Wenn Sie dem Fluss folgen, gelangen Sie zum Queens College und können eine schöne hölzerne Brücke sehen, die den Cam überquert.
     Glauben Sie die Geschichten nicht, nach

Weitere Kostenlose Bücher