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Der gefaehrliche Verehrer

Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Der gefaehrliche Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Mutter einen hilflosen Blick zu. »Ich arbeite.«
    »Und ich rufe an. Es war ›Electric Avenue‹, Eddy Grant, 1983.«
    Sie musste lächeln. »Sehr gut, Schlaumeier. Du hast zwei Konzertkarten gewonnen. Warte.« Sie schaltete ihr Mikro um. »Wir haben einen Gewinner.«
    »Gehst du mit mir ins Konzert?« fragte er, nachdem sie die nächste Platte angesagt hatte.
    »Wenn du Glück hast. Ich muss weitermachen.«
    »Hey!« rief er. »Ich habe ›Dueling Banjos‹ noch nicht gehört.«
    »Dann musst du die Sendung weiter anhören.« Sie atmete tief durch und wandte sich wieder an seine Mutter. »Tut mir leid.«
    »Kein Problem. Was ist mit der Hochzeit?«
    »Ich weiß nicht, ob es eine Hochzeit geben wird. Ich meine, es gibt keine Hochzeit.« Sie fuhr sich durch die Haare. »Ich glaube nicht.«
    »Nun ja …« Ein wissendes Lächeln spielte um ihren Mund. »Sie oder Boyd werden es uns schon wissen lassen. Er liebt Sie sehr, wissen Sie das?«
    »Ja. Ich glaube schon. Mrs Fletcher, ich spiele kein Spiel mit Boyd. Ich würde ihn aber nie bitten, sich zu ändern, und ich weiß einfach nicht, ob ich mit seinem Beruf leben kann.«
    »Weil Sie Angst haben, er könnte sterben und Sie zurücklassen, wie Ihre Eltern das getan haben?«
    Cilla betrachtete ihre Hände. »Darauf läuft es hinaus.«
    »Ich mache mir auch Sorgen um ihn, aber ich liebe ihn, und das muss genug sein. Es ist immer schwer, jemanden zu verlieren, den man liebt. Wie Sie Ihre Eltern verloren, das war tragisch – und nach dem, was Boyd sagte, unnötig. Meine Mutter starb, als ich erst sechs war. Sie hat sich im Garten den Daumen an einer Dorne gestochen. Ein paar Wochen später starb sie an Blutvergiftung. Tragisch und unnötig. Es ist unmöglich zu sagen, wann uns ein geliebter Mensch genommen wird. Aber wie traurig wäre es, würden wir uns nicht erlauben zu lieben, nur weil wir Angst vor dem Verlust haben.« Sie berührte Cillas Wange. »Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.«
    »Danke für den Besuch«, sagte Cilla.
    Boyds Mutter drehte sich an der Tür um. »War mir ein Vergnügen.« Sie betrachtete ein Poster von einem Rockstar mit nacktem Oberkörper und schulterlangem Haar. »Obwohl ich Cole Porter bevorzuge.«
    Cilla lächelte noch, als das Wunschtelefon anlief.
    »Hier ist Cilla O’Roarke für KHIP. Es ist fünf Minuten nach Mitternacht. Bevor ich einen Anruf entgegennehme, habe ich selbst einen Wunsch. Dieser Song ist für Boyd. Nein, es ist nicht ›Dueling Banjos‹, Schlaumeier. Du musst dich an einen neuen Erinnerungssong gewöhnen. Es ist ein Song von den Platters. ›Only You‹. Nur du. Ich hoffe, du hörst zu, weil du wissen sollst …« Zum ersten Mal in ihrer Karriere erstickte sie fast während einer Sendung. »Oh, Mann, ist das schwer. Ich will sagen, ich bin endlich zu dem Schluss gekommen, nur du kommst für mich infrage. Ich liebe dich, und wenn das Angebot noch steht, gilt der Handel.«
    Sie spielte die Platte ab und ließ mit geschlossenen Augen den Song durch ihren Kopf fließen.
    Danach nahm sie Anruf um Anruf an. Es gab Witze und Fragen zu Boyd, aber keiner der Anrufer war Boyd. Sie war so sicher gewesen, dass er anrufen würde. Aber vielleicht hatte er gar nicht zugehört!
    Die nächsten zwei Stunden überstand sie nur mühsam. Es war unglaublich dumm, über Radio zu verkünden, dass man jemanden liebte. Sie hatte sich lediglich blamiert.
    Je mehr sie darüber nachdachte, desto wütender wurde sie.
    »Das war vielleicht eine tolle Sache«, bemerkte Jackson, als er kurz vor zwei in die Kabine kam.
    »Halt den Mund!« Mit zusammengebissenen Zähnen schaltete Cilla ihr Mikro ein. »Das war alles für heute Nacht, Denver. Und denkt daran, wenn ihr von mir träumt, träumt gut.« Sie stieß ihren Stuhl beiseite. »Und wenn du klug bist«, sagte sie zu Jackson, »sagst du kein Wort.«
    »Meine Lippen sind versiegelt.«
    Sie stürmte hinaus. Sie wollte nach Hause fahren und alles vergessen. Und falls Deborah zugehört hatte und noch auf war, dann hatte sie wenigstens jemanden, den sie fertigmachen konnte.
    Sie stapfte mit gesenktem Kopf zu ihrem Wagen und hatte die Hand schon am Türgriff, als sie Boyd auf der Motorhaube seines Wagens sitzen sah.
    »Eine hübsche Nacht«, sagte er.
    »Was … was zum Teufel machst du hier?« Ihr Ärger war vergessen. »Du solltest im Krankenhaus sein.«
    »Ich bin über die Mauer gestiegen.«
    »Du Idiot! Sitzt hier in der Nachtluft. Vor zwei Wochen warst du fast tot, und …«
    »Ich habe mich noch

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