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Der gefangene Stern

Der gefangene Stern

Titel: Der gefangene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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da gestern Abend vor sich ging? Wie du mit mir geschlafen hast? Glaubst du wirklich, ich wüsste nicht, dass du so sanft und zärtlich warst, damit ich nicht merke, dass es sich dabei nur um eine Abschiedsszene handelt? Du Scheißkerl!“ Sie holte erneut aus, doch diesmal duckte er sich, sodass sie sein Kinn um ein paar Zentimeter verfehlte.
    Langsam meldete sich sein Temperament. Noch nie zuvor hatte er eine Frau mit so viel Zärtlichkeit behandelt wie sie in der letzten Nacht, und sie hatte nichts Besseres zu tun, als ihm solche Vorwürfe mitten ins Gesicht zu schleudern. „Und du schleichst dich mitten in der Nacht an mein Auto, um es fahruntauglich zu machen?“ Die Antwort konnte er an ihrem dünnen, zufriedenen Lächeln ablesen. „Oh, das ist toll. Wirklich toll, wie sehr du mir doch vertraust.“
    „Wie kannst du es wagen, von Vertrauen zu sprechen! Du wolltest mich hier einfach zurücklassen.“
    „Ganz genau. Also, wo ist die Verteilerkappe?“ Er packte sie fest am Arm. „Wo ist sie?“
    „Und wohin willst du? Was für einen idiotischen Plan hast du in deinem winzigen Hirn ausgebrütet?“
    „Ich muss mich um etwas Geschäftliches kümmern. Und ich komme dich holen, wenn ich es erledigt habe.“
    „Du kommst mich holen? Was bin ich, ein Schoßhündchen vielleicht?“ Sie wand sich unter seinem Griff, doch er ließ sie erst los, als sie ihm mit aller Kraft auf den Fuß trat. „Du fährst zurück in die Stadt, oder? Du suchst Ärger.“
    Inzwischen war er so wütend, dass er nur kurz darüber nachdachte, wie viele Knochen sie ihm in seinem Fuß wohl gebrochen hatte. „Ich weiß, was ich tue. Und du wirst mir jetzt die Kappe geben und dann auf mich warten.“
    „Einen Teufel werde ich tun. Wir haben die Sache zusammen angefangen, und wir werden sie auch gemeinsam zu Ende bringen.“
    „Nein.“ Er drückte sie mit dem Rücken gegen das Auto. „Ich will nicht, dass du ein Risiko eingehst.“
    „Seit wann hast du hier das Sagen? Ich bestimme selbst, wann ich ein Risiko eingehe. Nimm deine Hände von mir.“
    „Nein. Ein einziges Mal im Leben wirst du tun, was ich dir sage. Du wirst hierbleiben. Ich kann mich ohne dich schneller bewegen, und ich werde mich, verdammt noch mal, nicht ablenken lassen, weil ich mir Sorgen um dich machen muss.“
    „Niemand hat dich gebeten, dir Sorgen zu machen. Was genau hast du vor?“
    „Ich habe mich lange genug von denen jagen lassen. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich sie aus ihrem Versteck scheuche, und zwar zu meinen Bedingungen.“
    „Du willst diesen beiden Irren in dem Lieferwagen hinterherjagen?“ Beherzt schluckte sie den Frosch im Hals hinunter. „Schön. Gute Idee. Ich komme mit.“
    „Du bleibst hier. Sie haben uns hier nicht gefunden und werden es wohl auch nicht tun. Also bist du hier sicher.“ Er hob sie von den Füßen, um sie zu schütteln. „M.J., ich kann nicht riskieren, dass dir etwas passiert. Du bist alles, was mir wichtig ist. Ich liebe dich.“
    „Und ich soll hier wie eine hilflose Frau herumsitzen und riskieren, dass dir etwas passiert?“
    „Exakt.“
    „Du arroganter Trottel. Und was soll ich tun, wenn du dich umbringen lässt? Falls du es vergessen hast, hier geht es um mein Problem. Und du wirst ohne mich nirgendwohin fahren.“
    „Du würdest mir nur im Weg sein.“
    „Was für ein Blödsinn. Ich habe mich doch wohl die ganze Zeit ziemlich gut behauptet. Ich komme mit, Jack, und falls du nicht zu Fuß nach Washington gehen willst, bleibt dir nichts anderes übrig, als zuzustimmen.“
    Knurrend wandte er sich ab. Dann begann er auf und ab zu laufen. Einen Moment dachte er darüber nach, sie mit den Handschellen im Haus anzuketten. Das würde zwar einen üblen Kampf geben, aber er würde ihn gewinnen. Falls sein Plan jedoch scheiterte, konnte es ziemlich lange dauern, bis jemand sie fand.
    Nein, er konnte sie nicht allein und in Handschellen in einem einsamen Haus in den Bergen zurücklassen.
    Aber er konnte sie belügen. Konnte so tun, als wäre er einverstanden, und sie dann einfach abschütteln. Auch das würde nicht leicht werden, aber es war eine Möglichkeit. Es gab aber auch noch einen vollkommen anderen Weg.
    Er lächelte sie freundlich an. „Okay, Herzchen, ich will ehrlich sein. Ich habe genug.“
    „Hast du?“
    „Es hat Spaß gemacht. Es war lehrreich. Aber es wird langweilig. Selbst die Fünfzigtausend, die du mir versprochen hast, sind es nicht wert, meinen Hals für dich zu riskieren. Darum habe ich mir

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