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Der gefangene Stern

Der gefangene Stern

Titel: Der gefangene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie sich klaglos eine zweite Portion. Jack achtete darauf, das Gespräch nicht auf Themen zu lenken, die M.J. traurig machten.
    „Vielleicht hätte ich ein paar der Kräuter nehmen sollen, die sie da draußen gepflanzt hat“, überlegte M.J. „Aber ich weiß nicht, was was ist.“
    „Macht nichts.“ Er nahm ihre Hand und küsste sie. „Wie fühlst du dich?“
    „Besser.“ Sie entwand ihm die Hand, um nach ihrem Glas zu greifen. „Voll.“
    Interessant, dachte er. Sie hatte keine Nerven gezeigt, als er sie in Handschellen gelegt hatte oder wie ein Verrückter mit dem Auto durch Washington gerast war. Aber kaum küsste er ihre Hand, wirkte sie nervös wie eine Jungfrau in ihrer Hochzeitsnacht. Wie viel nervöser konnte er sie wohl noch machen?
    „Ich sehe dich gern an“, murmelte er.
    Hastig trank sie einen Schluck, stellte das Glas ab und nahm es sofort wieder hoch. „Du siehst mich jetzt seit zwei Tagen an.“
    „Aber nicht im Kerzenlicht.“ Er schenkte ihr nach. “Es entzündet ein Feuer in deinem Haar – und in deinen Augen. Wie geht das noch mal? ‘Schön wie ein Stern, der ganz allein am Abend scheint, am Morgen.’“
    „Hm.“ Sie spürte, wie der Champagner in ihrem Hals kitzelte. „Ich glaube, so geht es.“
    „Und du scheinst ganz allein, M.J. Du bist die Einzige.“ Jack schob die Teller weg, um ihre Hände zu ergreifen. „Du zitterst ja.“
    „Stimmt nicht.“ Allerdings zitterte ihr Herz, und sie löste ihre Hände aus seinen, nur für den Fall, dass er recht hatte. Dann kniff sie die Augen zusammen. „Versuchst du, mich betrunken zu machen, Dakota?“
    „Nein, nur entspannt. Und du warst auch entspannt, bevor ich begonnen habe, dich zu verführen.“
    Ein Feuerball explodierte in ihrem Magen. „So nennst du das also?“
    „Falls du dafür bereit bist.“ Er nahm ihre Hand, drehte sie um und biss sanft in ihr Handgelenk. „Du hast einige Gläser getrunken, dein Puls geht unregelmäßig. Wenn du jetzt aufstehen würdest, hättest du weiche Knie.“
    Um das zu wissen, brauchte sie nicht erst aufzustehen. „Du musst mich nicht verführen. Das weißt du genau.“
    „Ich weiß nur, dass ich es genießen werde. Ich möchte, dass du schwach wirst und zitterst und ganz und gar mir gehörst.“
    Sie befürchtete, dass all das bereits zutraf. Gereizt machte sie sich los. „Das ist albern. Wenn du mit mir schlafen willst …“
    „Das kommt noch. Irgendwann.“ Er stand auf, zog sie hoch und strich mit einer langsamen, besitzergreifenden Geste über ihren Oberkörper. „Du hast Angst davor, was ich mit dir anstellen könnte.“
    „Ich habe keine Angst vor dir.“
    „Doch, hast du. Gerade jetzt hast du eine Menge Angst.“
    Ihr Atem ging ungleichmäßig. „Kaum hat man einmal für einen Mann gekocht, wird er schon größenwahnsinnig.“ Als sein Atem warm über ihre Wangen strich, erschauerte sie. „Küss mich, Jack. Küss mich einfach.“
    „Du hast keine Angst vor dem Feuer.“ Er wich ihren Lippen aus und hörte, wie sie aufstöhnte. „Aber die Wärme macht dich nervös. Man kann aber beides haben.“ Unendlich sanft strich er über ihre Lippen, zog sich aber gleich darauf wieder zurück. „Heute Nacht werden wir beides haben. Es gibt kein Entweder-oder.“
    Der Champagner kreiste in ihrem Kopf, und sie zitterte, wie er gesagt hatte, heftig und hilflos.
    Er hob sie auf die Arme.
    „Warum tust du das?“, wisperte sie.
    „Weil du es brauchst“, murmelte er. „Und ich auch.“
    Er küsste ihr Gesicht, während er sie aus dem Raum trug. Im Haus war es dunkel, nur das silberne Mondlicht leuchtete ihm den Weg. Jack ging die Treppe hinauf, legte sie im Schlafzimmer aufs Bett und bedeckte ihren Körper mit seinem. Und dann endlich, endlich legte er die Lippen auf ihre.
    M.J. glaubte zu schweben. Er küsste sie sanft und liebevoll, und sie murmelte seinen Namen und hörte das flüsternde Echo in ihrem Herzen. Und kapitulierte.
    Dass sich etwas verändert hatte, spürte Jack sofort, er bemerkte, wie sie weich und nachgiebig wurde, und dieses Geschenk erregte ihn zutiefst. Zärtlich küsste er ihren Hals. „Lass los“, flüsterte er. „Lass einfach alles los, und lass mich dich lieben.“
    Seine Hände streichelten und flogen über ihren Körper. Das also, dachte er, lässt sie aufseufzen. Und dies hier lässt sie stöhnen. Als ob die Ewigkeit ihnen gehörte, begann er, sie ganz und gar kennenzulernen. Die Rundung ihrer Schulter, die langen Muskeln ihrer Schenkel, den schmalen

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