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Der Gefangene von Zhamanak

Titel: Der Gefangene von Zhamanak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Götter Krishnas mögen mir die Kraft geben, mich zu beherrschen!« presste er zwischen den Zähnen hervor. »Wenn ich daran denke, dass ich Kopf und Kragen riskiert habe, um Euch vor Vuzhovs. Justiz zu bewahren! Wenn ich könnte, würde ich Euch nach Kalwm zurückschicken.«
    Er stob aus der Kabine und knallte die Tür hinter sich zu. Als Alicia, die den Wortwechsel verfolgt hatte, ihm ein feines Lächeln zuwarf, drohte er: »Und wenn du jetzt sagst: ›Habe ich es dir nicht gleich gesagt?‹, dann nimmst du ein unvorhergesehenes Bad in der Banjao-See, das schwör ich dir!«
    »Aber Percy-Herzchen! Wir haben uns doch gerade darauf geeinigt, solche Dinge nicht mehr zu sagen, erinnerst du dich nicht?«
    »Stimmt. Abgemacht?«
    »Abgemacht.«

 
10
     
    Wiedersehen
     
    E s ging auf den Abend zu, als Percy Mjipa und Alicia Dyckman auf der nördlichen Uferstraße am Pichide-Fluß auftauchten. Die beiden Ayas, auf denen sie dahintrabten, hatten sie in Majbur gekauft. Ihre Taschen hatten sie hinter den Sätteln festgeschnallt. Sie ritten in hohen Krishnanerstiefeln, ebenfalls in Majbur erworben. Ein nagelneues Schwert baumelte gegen die Flanke von Mjipas Aya, während Alicia das Schwert trug, das sie dem Wächter abgenommen hatten, als sie aus der Arrestkammer in Mejvorosh entwischt waren. Mjipa hatte sich ein neues Schwert gekauft, weil der Griff der zhamanakianischen Waffe zu kurz für seine große Pranke war.
    Alicia trug ihren khaldonischen Strohhut. Der Hut war mit einem Riemen unter ihrem Kinn befestigt, und die breite Krempe wippte bei jedem Schritt des Ayas auf und ab. Das Haar der beiden Reiter war auf die Länge von einem Zentimeter nachgewachsen, so dass sie, wenn sie den Hut absetzten, aussahen, als hätten sie sich einen Bürstenschnitt zugelegt.
    Als sie sich dem Osttor des Stadtgebietes von Novorecife näherten, rief Mjipa dem Posten auf dem Wachtturm zu:
    »Aberta! Hier sind die Terraner Mjipa und Dyckman!«
    Ein Getrippel war hinter der Mauer zu hören, und das Tor öffnete sich. Als sie hineinritten, kamen die Einwohner in Scharen aus den Häusern geströmt, bis die beiden Reiter schließlich kein Durchkommen mehr durch die Menge fanden, die die Straße blockierte. Die Ankunft der beiden verbreitete sich wie ein Lauffeuer, und in kürzester Zeit war ganz Novorecife auf den Beinen.
    »Steig ab, Percy!« schrie jemand. »Wir kümmern uns um die Tiere und das Gepäck!«
    Als Mjipa aus dem Sattel glitt, schloss ihn der bärenähnliche Boris Glumelin in seine Bärenpranken, drückte ihn an sich und gab ihm einen schmatzenden Kuss auf beide Backen. Dann machte er das gleiche mit Alicia Dyckman und dröhnte: »Bodsche moy, was haben Sie dann mit Ihrem hübschen Haar gämacht?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete Alicia. »Wir erzählen sie, sobald wir uns einigermaßen präsentierbar gemacht haben.«
    »Gutt! Nähmt ein Bad. Wenn wir Champagner hätten, wirde ich sagen, nähmt Bad in Champagner, aber wir haben keinen. Mal alle härhören!« Glumelin hob beide Arme. »Ist Feiertag fir den Rast des Tages. Wir haben ein Fast zu feiern, großes Fast, was sag ich, sähr großes Fast. Hokay? Wir sähen uns dann in einer Stunde, oder in zwei. O Fargus!« Seine Begrüßung galt einem schlaksigen, jugendlich wirkenden Mann mit wettergegerbter Haut, karottenrotem Haar und Sommersprossen. »Ich glaube, du kannst Alicia noch nicht. Doctor Alicia Dyckman, dies ist Fergus Reith, unser fäster Touristenfihrer fir den ganzen verdammten Planätt. Sie können ihn mit Sir Fergus anreden; der Rägent von Dur hat ihn zum Ritter gäschlagen.«
    »Ich habe schon von Ihnen gehört«, sagte Alicia und schüttelte ihm die Hand. »Percy hat mir von Ihren Abenteuern in Dur erzählt. Ich glaube, wir waren zur selben Zeit in Baianch, sind uns aber nicht über den Weg gelaufen.«
    »Hallo, Fergus!« dröhnte Mjipa. »Na, ist keiner von deinen Touristen von einem Sáferir gefressen worden?« Sie schüttelten sich heftig die Hand.
    »Bákh sei Dank, nein.« Reith grinste. »Die Orientalen haben sich viel besser benommen als diese verrückte Horde von Weißen, mit denen ich davor unterwegs war. Und wie ist es dir so ergangen?«
    »Hallo, Victoria, meine Liebe!« rief Alicia dazwischen. »Ihr Percy war absolut großartig; ein echter Held!« Sie trat einen Schritt vor, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Mjipa einen Kuss auf das Kinn. »Wir sehen uns dann alle nachher. Bis dann!«
    Victoria Mjipa drückte ihren Percy heftig an

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