Der geheime Stern
Ruhe?”
“Schon möglich. Wir werden darüber sprechen. Aber ich muss gestehen, dass ich eine Abneigung gegen diesen Mann entwickelt habe. Und ich bin noch immer böse auf Sie, liebe Grace, dass Sie meine Einladung wegen so eines gewöhnlichen Mannes abgelehnt haben.”
Sie zögerte keine Sekunde. “Gregor, sicherlich vergeben Sie mir diesen kleinen Fehler.” Sie verzog verführerisch die Lippen. “Ich war … am Boden zerstört, als Sie sich nicht weiter bemüht haben. Eine Frau möchte schließlich erobert werden.”
“Ich erobere nicht. Ich nehme mir, was ich will.”
“Ganz offensichtlich.” Sie zog einen Schmollmund. “Es war schrecklich von Ihnen, mich so grob behandeln zu lassen, ich habe mich fast zu Tode gefürchtet. Vielleicht kann ich Ihnen das nicht verzeihen.”
“Seien Sie vorsichtig, übertreiben Sie es nicht.” In seiner Stimme lag eine dunkle Drohung. “Ich bin kein unerfahrener kleiner Junge.”
“Nein.” Sie strich mit einer Hand über seine Wange, dann erhob sie sich. “Und Männlichkeit hat so viele Vorteile.”
Ihre Knie waren weich, aber sie spazierte durch den großen Raum, ließ den Blick hastig über die Fenster und Türen wandern. “Sie haben so ein wunderschönes Haus. So viele Schätze.” Sie neigte den Kopf. “Ich liebe diese Dinge. Aber ich warne Sie, Gregor, ich werde niemals einfach das schöne Spielzeug eines Mannes sein.” Langsam lief sie auf ihn zu, ließ einen Finger über ihren Hals zwischen ihre Brüste wandern. “Und wenn ich in die Enge getrieben werde … dann kratze ich.” Verführerisch legte sie eine Hand auf die Tischplatte und beugte sich über ihn. “Sie wollen mich?”, hauchte sie, sah, wie seine Augen dunkel wurden, und ließ die Hand näher an das Messer neben seinem Teller gleiten. “Sie wollen mich anfassen? Mich besitzen?” Sie umschloss den Griff des Messers. “Nicht in tausend Jahren”, rief sie beim Zustoßen.
Sie war schnell, aber er war schneller, und das Messer traf seine Schulter und nicht sein Herz. Er schrie auf vor Schmerz und Wut. Sie wirbelte herum, packte einen der schweren Stühle und schleuderte ihn durch das hohe Fenster. Doch als sie nach vorn sprang, wurde sie von festen Armen gepackt. Sie kämpfte mit aller Kraft, die Seide ihres Kleides zerriss. Als das Messer, mit dem sie zugestoßen hatte, gegen ihren Hals gepresst wurde, erstarrte sie. Sie kämpfte nicht länger gegen die Arme an, die sie festhielten. DeVane näherte sich ihrem Gesicht. Sein Blick war irre vor Wut.
“Dafür könnte ich Sie umbringen. Aber das wäre zu wenig und zu schnell. Ich hätte Sie zu meiner Partnerin gemacht, ich hätte alles mit Ihnen geteilt. Aber jetzt werde ich mir einfach nehmen, was mir gefällt. Bis ich genug von Ihnen habe.”
“Sie werden die Sterne niemals bekommen”, sagte sie mit fester Stimme. “Und Sie werden Seth nichts antun.”
“Ich werde alles bekommen, was ich will. Sie werden mir dabei helfen.”
Sie wollte gerade den Kopf schütteln, als das Messer sich fester an ihren Hals drückte. “Ich werde Ihnen nicht helfen.”
“Und ob. Und wenn Sie nicht exakt das tun, was ich Ihnen sage, werde ich den Telefonhörer abnehmen. Ein Wort von mir, und Bailey James und M.J. O’Leary sterben noch heute Nacht.” Er sah das Entsetzen in ihren Augen, die Hilflosigkeit. “Meine Männer warten nur auf dieses Zeichen. Dann wird es eine schreckliche Explosion in Cade Parris’ Haus geben. Und eine weitere in einem kleinen Pub. Und schließlich wird es eine dritte Explosion in dem Haus eines gewissen Lieutenant Buchanan geben. Das Schicksal dieser Menschen liegt in Ihrer Hand, Grace. Sie haben die Wahl.”
Sein Blick überzeugte sie, dass er nicht bluffte, dass er keine Sekunde zögern würde. Dass er sich vielmehr sogar darauf freute. Das Leben dieser Menschen bedeutete ihm nichts – und ihr alles. “Was soll ich tun?”
Bailey kämpfte gegen die Panik an, als das Telefon klingelte. Mit einem stummen Gebet auf den Lippen hob sie den Hörer ab. “Hallo?”
“Bailey.”
“Grace.” Baileys Fingerknöchel wurden weiß, sie wirbelte herum, doch Seth hob kopfschüttelnd eine Hand. “Geht es dir gut?”
“Im Moment schon. Hör genau zu, Bailey, mein Leben hängt davon ab. Verstehst du das?”
“Nein. Ja.” Hinauszögern, sagte sie sich, sie musste das Gespräch so lange wie möglich hinauszögern. “Grace, ich habe solche Angst um dich. Was ist geschehen? Wo bist du?”
“Das kann ich dir jetzt nicht
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