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Der geheime Stern

Der geheime Stern

Titel: Der geheime Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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“Gregor.”
    “Grace.” Elegant im Smoking durchquerte er den Raum und ergriff ihre kraftlose Hand. “Wie reizend, Sie zu sehen.” Er hakte sie unter und tätschelte liebevoll ihren Arm. “Ich glaube, Sie haben noch nicht zu Abend gegessen.”
    Er wusste, wo sie war. Seth hatte nicht den geringsten Zweifel, doch er musste seinen ersten wütenden Impuls, in das elegante Haus in Washington D. C. zu stürmen und Grace aus den Klauen des Botschafters zu befreien, mit aller Macht unterdrücken.
    Das konnte ihren Tod bedeuten.
    Er war sicher, dass Gregor DeVane schon zuvor getötet hatte.
    Inzwischen hatte sich herausgestellt, dass der Tod einer weiteren Frau mit ihm in Verbindung gebracht werden konnte. Eine wunderschöne deutsche Wissenschaftlerin war ermordet in ihrem Haus in Berlin aufgefunden worden – als scheinbares Opfer eines Überfalls. Die Anthropologin, die sich auf den Mithra-Kult spezialisiert hatte, war im vergangenen Jahr sechs Monate mit Gregor DeVane zusammen gewesen. Nach ihrem Tod waren ihre Forschungsergebnisse über die Sterne von Mithra verschwunden.
    Er wusste, dass DeVane für ihren Tod verantwortlich war, genauso wie er wusste, dass DeVane Grace in seiner Gewalt hatte. Aber nichts davon konnte er beweisen, und somit hatte er keine Chance, irgendeinen Richter zu einem Durchsuchungsbefehl zu überreden.
    Wieder einmal stand er in Graces Haus. Wieder einmal starrte er zu ihrem Porträt hinauf.
    Er drehte sich um, als Mick Marshall neben ihn trat. “Hier werden wir nichts finden, Mick. In zwölf Stunden werden die Diamanten dem Museum übergeben. Er wird sie dazu benutzen, dass aus dieser Übergabe nichts wird. Ich werde ihn aufhalten.”
    Mick sah ebenfalls zu Graces Porträt hinauf. “Was brauchen Sie?”
    “Nichts. Keine Polizei.”
    “Lieutenant … Seth, wenn Sie recht behalten und er sie in seiner Gewalt hat, dann können Sie sie nicht allein befreien. Sie müssen ein Team zusammenstellen. Und Sie brauchen einen Verhandlungsführer.”
    “Dafür ist keine Zeit. Das wissen Sie so gut wie ich.” Sein Blick war nicht kühl und ausdruckslos wie der eines Polizisten, sondern aufgewühlt. Düster. “Er wird sie umbringen.” Sein Herz war von einer Eisschicht bedeckt, doch darunter schlug es mit feuriger Hitze. “Sie ist klug. Sie wird jedes Spiel mitspielen, um am Leben zu bleiben, aber wenn sie einen falschen Schritt macht, wird er sie umbringen. Ich brauche kein psychiatrisches Profil, um in seinen Kopf zu schauen. Er ist ein Soziopath mit einem Komplex und obsessiven Zwangsvorstellungen. Er will diese Diamanten und das, was sie seiner Ansicht nach bedeuten. Im Moment will er auch noch Grace, aber wenn sie seinen Zwecken nicht mehr dienlich ist, dann endet sie genau wie die anderen Frauen. Und das lasse ich nicht zu.” Er zog seine Dienstmarke aus der Tasche und hielt sie Mick hin. Diesmal konnte er es sich nicht erlauben, die Regeln einzuhalten. “Nehmen Sie die für mich. Vielleicht möchte ich sie zurückhaben.”
    “Sie werden Hilfe brauchen.”
    “Keine Polizei”, wiederholte Seth und drückte Mick seine Dienstmarke in die Hand. “Nicht dieses Mal.”
    “Sie können das nicht allein durchziehen. Das wäre Selbstmord, sowohl in wörtlicher als auch in beruflicher Hinsicht.”
    Seth warf einen letzten langen Blick auf das Porträt. “Ich werde nicht allein sein.”
    Sie schwor sich, nicht zu zittern. Sie würde ihm nicht zeigen, wie viel Angst sie hatte. Stattdessen strich sie sich achtlos das Haar aus dem Gesicht.
    “Lassen Sie Ihre Dinnergäste immer betäuben und entführen, Botschafter?”
    “Sie müssen mein Benehmen entschuldigen.” Aufmerksam zog er ihr einen Stuhl hervor. “Aber es musste schnell gehen. Ich bin sicher, Sie spüren keine Nachwirkungen.”
    “Von großer Verärgerung einmal abgesehen – nein.” Sie setzte sich und ließ den Blick über die marinierten Pilze wandern. Sie erinnerten sie qualvoll an den letzten Grillabend bei Cade. “Und Appetitverlust.”
    “Oh, Sie müssen das Essen zumindest probieren.” Er setzte sich ans Kopfende des Tisches und griff nach der Gabel. Sie war golden und schwer und hatte früher einmal die Lippen eines großen Eroberers berührt. “Ich habe keine Mühe gescheut, Ihre Lieblingsspeisen zubereiten zu lassen.” Sein Lächeln blieb weich, doch seine Augen wurden kalt. “Essen Sie, Grace. Ich hasse Verschwendung.”
    “Nachdem Sie sich so bemüht haben.” Sie würgte eine Gabel Pilze herunter.
    “Ich

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