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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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Konkubine und einem Trupp gemeingefährlicher Zwergwüchsiger mit Kniestrümpfen und Satinschleifen? Sie hatten in der Nacht die Nordsee überquert, das Boot irgendwo am Firth of Forth versteckt, und jetzt waren sie auf dem Weg nach London mit mörderischen Absichten …
    »Na, um Gottes willen, dann gib ihr halt ein trockenes Paar!«, sagte der Vater mit grimmiger Miene, als er meine Tür passierte.
    »Ja, Schatz«, antwortete die Frau mit bebender Stimme.
    Es roch ganz eindeutig nach Kleinkinderurin, als die jüngste und kleinste der drei Töchter vorbeiging. Hatte sie sich wirklich in die Hosen gemacht? Oder war das nur ein weiteres Beispiel für ihre heimtückischen Schliche?
    Als Nächstes folgte eine Gruppe dreier junger Männer – das war schon mehr nach meinem Geschmack als Knirpse in nassen Höschen –, die in angeregter Diskussion ihr Gepäck eigenhändig in den hinteren Zugteil verfrachteten. Sie waren alle stilvoll gekleidet, und einer von ihnen – der bestaussehende mit schwarzen Haaren und dunklem, ebenmäßigem Gesicht – trug einen erstklassigen Tweedanzug, der ein halbes Vermögen gekostet haben musste. Die anderen beiden, die auf eine offenkundigere und weniger reizvolle Weise gut aussahen, schleppten Kameras und Aktentaschen. Auf mich wirkten sie wie Reporter; sie hatten so etwas Naseweises und Nervös-Aufmerksames. Waren sie hinter jemandem her in der Hoffnung, einen Skandal aufzudecken? War ihr schwarzhaariger Begleiter etwa ein junger Minister, der geheime Staatsdokumente bei sich trug? Und waren die Reporter wirklich Reporter, oder nicht doch Diebe? Sie wirkten glatt, etwas zu glatt vielleicht. Hochbezahlte Fassadenkletterer, die man eigens in den Zug geschickt hatte, um sich diese Dokumente unter den Nagel zu reißen und zu verschwinden, ehe wir in King’s Cross einfuhren?
    »In Wirklichkeit sieht sie gar nicht so gut aus«, sagte einer von ihnen, der kleinere von beiden, ein Bursche mit weichen Gesichtszügen und blassgrünen Augen.
    »Die Beleuchtung im Studio wirkt Wunder«, sagte der hübsche Kerl in Tweed.
    Als sie vorübergingen, warf einer von ihnen – der größere der beiden ›Reporter‹ – mir einen letzten Blick über die Schulter zu. Begierde? Oder etwas Dunkleres?
    Ich stand auf und trat auf den Gang – ich wollte mir die Beine vertreten und die Toiletten in Augenschein nehmen. Jene von uns, die nach Abenteuern in der Öffentlichkeit suchen, tun gut daran, Dinge wie Türriegel, Ausmaße der Kabine und Waschmöglichkeiten vorab zu prüfen. Außerdem musste ich pissen.
    Die Tür war verschlossen, das ›Besetzt‹-Zeichen sichtbar, also wartete ich und betrachtete aus dem Fenster den nach wie vor dunklen Himmel. Ich fragte mich, ob die schweren grauen Wolken ein Unwetter oder einfach nur einen weiteren trüben Wintertag ankündigten. Die Minuten verstrichen. Die Tür blieb verschlossen. Typisch für mich: Da drin machte es sich jemand bei einer schön langen Sitzung gemütlich. Ich schlenderte in den Speisewagen, der sich bereits mit Menschen füllte, die nach Kaffee lechzten. Der Kellner, ein makellos gekleideter Mann um die sechzig, legte mit höchster Präzision das Besteck auf den Tischen aus. Jede Gabel, jedes Messer auf bestimmte Weise angeordnet; die Tassen und Teller so aufgestellt, dass das Firmenwappen der Eisenbahngesellschaft nach vorne zeigte. Der Kellner sah von seiner Tätigkeit zu mir auf, lächelte, errötete und strich sich über den korrekt frisierten Hinterkopf. Ein nützlicher Verbündeter und Vertrauensmann auf dieser Reise? Oder ein erfahrener Giftmischer, der gerade den Tod eines prominenten Passagiers plante?
    Jetzt musste ich aber wirklich auf Toilette, und ich ging zurück zur Kabine. Die war nach wie vor besetzt. Ich hob bereits die Faust, um diskret an die Tür zu klopfen, als ein lauter Knall und eine erst erhobene, dann rasch wieder gesenkte Stimme aus dem Innern mich innehalten ließen. War mir etwa jemand zuvorgekommen und hatte Arthur zu einem schnellen Fick entführt, noch ehe wir die schottische Grenze erreicht hatten? Nein, eher nicht; die Stimme klang bedrohlich, und der Knall hatte nichts Rhythmisches an sich gehabt, das an eine angenehme körperliche Tätigkeit denken ließe.
    Ich klopfte an die Tür. Totenstille.
    »He da«, sagte ich – ich hatte von Vince alle möglichen britischen Floskeln aufgeschnappt, die in heiklen Situationen oft Wunder wirken – »dauert das noch länger bei Ihnen?«
    Das Türschloss klapperte, das

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