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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Sorgen, Junge. Wir Descender beschützen dich schon. Das ist einer der Gründe, weshalb wir hier sind.»
    Richie nickte, und eine Welle der Dankbarkeit durchströmte ihn. Nach dem, was die Scouts im geheimen Kaulquappen-Sumpf erlebt hatten, war er froh über die Begleitung des knurrigen Teenagers – besonders weil dieser einen riesigen, zerstörerischen Schwanz besaß.
    Richie sah wieder auf die Präriehunde zu seinen Füßen. Sie huschten hierhin und dorthin, beschnüffelten die Erde oder halb vergrabene Steine, und ihre kurzen, spitzen Schwänze peitschten dabei durch die Luft. Einige kletterten die Mauern hinauf, um mit ihren feuchten Schnauzen die Ziegelsteine zu beschnüffeln. Richie war sicher, dass sie versuchten, den Geruch eines Yetis aufzunehmen.
    «Megan», fragte Richie, «wie sieht es bei dir aus?»
    Megan sah zu Hanna hinüber, dann hinunter zu Podgy und suchte im dämmrigen Tunnellicht seine schwarzen Knopfaugen. Der Pinguin schien wie immer ganz uninteressiert und sorglos zu sein. «Wir sind irgendwo im westlichen Gebiet der Grotten, glaube ich. Keine Anzeichen, dass hier Yetis gewesen sind.»
    Tanks Stimme dröhnte in ihr Ohr. «Vergesst nicht, nach Fellbüscheln zu suchen – die fallen ihnen ständig aus.» Kurz darauf fügte er hinzu: «Gewöhnt ihr euch langsam an die Headsets?»
    Megan nickte, dann fiel ihr ein, dass Tank sie ja nicht sehen konnte, und sagte: «Roger.»
    «Roger, Charlie, Bravo, Delta – bereit zum Takeoff», imitierte Ella einen Piloten, und Megan lächelte. Nur ihre beste Freundin konnte in Zeiten wie diesen noch Witze machen.
    «Mädel», sagte Tank, «du hast echt Humor.»
    «Tja, ich und das Fliegeralphabet, Tank … da geht es einfach mit mir durch.»
    Eine Weile schwiegen alle. Megan, Podgy und Hanna gingen durch ein Portal zu einem angrenzenden Bereich der Grotten und gelangten in einen dunklen Tunnel, der mit grauen Betonplatten verkleidet war. Wasser tropfte von ein paar Rissen in der flachen Decke, und hier und da wuchs Moos. Käfer krabbelten an den Wänden entlang, und die feuchte Luft schien sie von oben niederzudrücken.
    Hinter einer Kurve tauchten drei Grizzlybären auf, deren Köpfe so groß waren wie Wasserbälle. Megan erkannte sofort, dass dies Beschenkte auf Patrouille waren. Als sie an Megan, Podgy und Hanna vorbeikamen, beachteten sie die Bären kaum. Einer rempelte Podgy aus Versehen mit seinem breiten Hinterteil an, sodass der Pinguin beinahe das Gleichgewicht verlor und hektisch mit seinen Flossen wedelte. Bald darauf drängten sich zwei Löwen hinter einem Vorhang hervor und schritten den Tunnel hinunter. Noch mehr Beschenkte, vermutete Megan.
    Als sie an einem dünnen Wasserstrahl vorbeikamen, der aus einem Riss in der Decke lief, streckte Megan die Hand aus und ließ das Wasser über ihre Finger laufen. Dann sagte sie in ihr Mikrophon: «Es ist ganz schön nass hier, Tank – bist du sicher, dass diese Tunnel nicht gefährlich sind?»
    «So ungefährlich wie immer», sagte Tank. «Ihr seid wahrscheinlich in der Nähe von Portalen, die zu Orten mit Wasser führen. Manchmal sickert das Wasser neben den Zugängen durch. Wir sind nicht sicher, warum, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen.»
    Megan schüttelte den Kopf und ließ den Blick über die Mauern wandern. All diese Tunnel, die den Zoo von Clarksville mit dem geheimen Zoo verbanden, schienen immer noch aus einem Traum zu stammen.
    Als die drei Pendler um eine weitere Kurve kamen, drang Ellas Stimme in ihr Ohr: «Na, sieh mal einer an …»
    «… wer da kommt.»
    Richie antwortete sofort: «Ich hoffe, du meinst keinen Yeti.»
    «Negativ, Charlie, Bravo, Doofie. Ich meine unseren neuen Freund Boxie.»
    Sechs Kängurus hüpften so stürmisch auf Ella zu, dass ihre Ohren beinahe die Decke fegten. Eines der Kängurus hatte ein zur Seite geneigtes Ohr. Boxie.
    Little Bighorn stieß ein Schnauben aus und trat zur Seite, um den Kängurus Platz zu machen, wobei er mit seiner ledrigen Haut gegen Ella stieß, die beinahe umfiel. Das Rhino senkte den Kopf und richtete sein Horn drohend auf die Kängurus, damit sie ihm nicht zu nahe kamen. Im Vorbeispringen beäugten die Tiere nervös das Horn. Boxie, der als Letztes kam, hob eines seiner kurzen Vorderbeine und boxte dem Rhinozeros seitlich gegen die Schnauze. Wütend schwang Little Bighorn den Kopf herum, und sein Horn verpasste nur knapp das Hinterteil des Kängurus.
    «Hilfe», sagte Ella.
    «Was ist los?», fragte Noah ins

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