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Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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steckte in den schwarzen, ausladenden Ästen eines angeschwemmten Baumes.
    Sie überließ ihn seinem Schicksal, löste ihren Griff um das Mühlrad und tauchte auf. Es tat ihr weh, ihn dort unten zurückzulassen, aber sie brauchte mehr Luft, wenn sie ihn befreien wollte.
    Ihr Kopf durchbrach die Wasseroberfläche. Sie winkte Walter ermutigend zu und atmete ein paarmal tief ein.
    Daraufhin tauchte sie wieder steil nach unten, folgte ihrer Erinnerung und ihrem Herzen. Sie entdeckte erneut Danes Hemd in dem immer fahler werdenden Licht und schwamm
mit kräftigen Zügen zu ihm hin. Sie spürte den Zug des sich drehenden Mühlrads, doch sie kümmerte sich nicht darum. Dane war fast in Reichweite.
    Seine langen Haare schwebten im Wasser um seinen Kopf, und die seidenen Strähnen wickelten sich um ihre Finger, als sie nach ihm griff. Sie tastete seinen Körper ab, um die Stelle zu suchen, an der er festhing.
    Bei ihrer Berührung schreckte er zusammen und widersetzte sich heftig. Seine Pupillen waren vor Entsetzen geweitet, während er versuchte, sie zurück an die Oberfläche zu stoßen.
    Sie wehrte seine Hände ab und ergriff sein Gesicht. Durch das trübe Wasser und ihrer beider Haare, die im Wasser um sie herumschwebten, starrte sie ihn an.
    Er blinzelte, dann hob er beide Hände. Ich ergebe mich.
    Sie drückte ihre Lippen fest auf die seinen und atmete die Hälfte ihres Atems in seinen Mund. Gleich darauf ergriff er ihre Schultern und stieß sie von sich.
    Sie behielt ihre Position jedoch bei, indem sie mit den Armen und Beinen im Wasser ruderte, bis sie sah, dass er seine festgeklemmte Hose aus dem Griff der Äste befreite. Hierauf schoss sie nach oben an die graublaue Oberfläche und wartete auf ihn.
    Er war dicht hinter ihr, erhob sich aus der Tiefe wie ein triefnasser nordischer Gott. Heftig nach Luft schnappend, ließ sie sich flussabwärts treiben und sah lächelnd, wie er den Kopf schüttelte wie ein Hund, um seine nassen Locken aus dem Gesicht zu bekommen.
    Er nahm sie in die Arme, mitten im Fluss, und küsste sie leidenschaftlich. Als er sie wieder losließ, schaute sie ihn nachdenklich an.
    »Es gibt da eine ganze Menge, was ich dir erzählen muss«, setzte sie an. »Es war die ganze Zeit diese Schimäre. Ich hatte keine Ahnung …«
    Er zog sie an sich und küsste sie wieder. Olivia nahm es kaum wahr, als sie direkt an Walter vorbeitrieben, der noch
immer an der Böschung lag. Dane fing an, sie beide in Richtung Ufer zu lenken. »Dir ist kalt. Das spüre ich an deinen Lippen.«
    »Aber ich muss dir doch erzählen …«
    Er zog sie mit sich. »Nein, musst du nicht. Ich glaube nicht, dass du irgendetwas mit der ganzen Sache zu tun hattest.«
    Sie überließ sich ganz ihm. Ihre Überraschung übertraf fast noch ihr Gefühl der Freude. »Das tust du nicht? Warum nicht?«
    Er stand im Wasser, das für sie immer noch zu tief war. Vorsichtig wegen ihrer geprellten Rippen hob er sie hoch und schritt zum Ufer. »Ich wusste, dass du mich retten könntest«, sagte er. »So, wie ich weiß, dass du mich liebst und mich nie und nimmer betrügen würdest.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte sie. Sie traute seinem Sinneswandel nicht ganz. »Wie kann irgendjemand das wirklich wissen?«
    Dane grinste sie nur an, als er sie mit Leichtigkeit aus dem Fluss trug. »Es gibt da dieses kleine, besondere Etwas. Es heißt ›Vertrauen‹.«

Epilog
    O livia und Dane kuschelten sich vor dem Kamin aneinander. Alle Gäste waren abgereist, außer dem Prinzregenten, der sich die Zeit mit der Herzogin von Halswick vertrieb.
    Olivia legte den Kopf an Danes Brust. »Weißt du, ich mache mir immer noch Sorgen, weil die Leiche der Schimäre nicht gefunden wurde.«
    Dane strich ihr mit einer Hand über ihre Haare. »Sei unbesorgt, meine Liebe. Falls er noch leben sollte, gibt es Leute, die sich seiner annehmen werden.«
    Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute zu ihm auf. »Gibt es noch mehr von deinen sogenannten Freunden, Liebster?«
    Dane lächelte. »Ich bin sehr beliebt.«
    Olivia legte den Kopf zurück an seinen Brustkorb. »Sumner ist heute das erste Mal gelaufen. Petty ist vollkommen außer sich vor Freude.«
    Dane brummte. »Das sind gute Neuigkeiten. Ich dachte schon, ich müsste den Kerl für immer hier im Haus herumtragen.«
    »Danke, dass du den Prinzregenten dazu gebracht hast, ihn zu begnadigen.«
    Dane nickte. »Gern geschehen. Solange er in unseren Diensten bleibt, ist er in Sicherheit. Falls er uns jemals verlässt,

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