Der Geist von Tatooine
Schimäre . »Und sprechen Sie gefälligst Basic mit mir!«
C-3POs Antwort bestand aus einem pikierten Summen. Han und Leia grinsten. Beide wussten sie nur zu gut, wie frustrierend es sein konnte, sich mit dem Droiden zu unterhalten, wenn er sich beleidigt fühlte. Sie versiegelten die Kapsel und schossen sie durch die Luftschleuse ins All. Als sie anschließend in den Hauptfrachtraum zurückkehrten und die Bildschirme neben dem Maschinenkontrollpult hochfuhren, hatte Chewbacca den Falken bereits wieder gewendet und beschleunigte, wobei er darauf achtete, das Shuttle zwischen dem Frachter und der Schimäre zu halten.
Der imperiale Offizier begann zu brüllen. »Stopp! Bleiben Sie stehen oder wir eröffnen das Feuer!«
»Sie wollen das Feuer eröffnen?«, fragte C-3PO, noch immer mit der Stimme eines Gand, nun aber auf Basic. »Du meine Güte!«
Chewbacca unterbrach die Verbindung und beschleunigte weiter. Sein dröhnendes Wookiee-Lachen hallte laut durch den Verbindungskorridor. Da die einzige Möglichkeit, ihre Drohung wahrzumachen, darin bestanden hätte, ihr eigenes Shuttle zu zerstören, blieben die Turbolaser der Schimäre stumm. Der neue Kurs des Falken verlief nicht auf Tatooine zu, sondern parallel zur Oberfläche des Planeten. Leia wusste aber, dass Chewbacca wenden würde, sobald sie außer Reichweite der Geschütze wären oder der elektromagnetische Strahlenkranz der Zwillingssonnen die Signatur des Frachters verschluckt hätte. Sie behielt den Bildschirm im Auge, erwartete, dass der Sternenzerstörer sich in eine bessere Schussposition bewegte oder das Shuttle zur Seite auswich. Doch nichts dergleichen geschah.
»Ausgezeichnet«, sagte Han. »Sie halten uns für Spice-Schmuggler. Keine Sorge, sie werden uns nicht gefangen nehmen, denn dann würde Pellaeon von der Kapsel und dem Brandy erfahren. Nein, der Offizier an Bord der Fähre wird unser Geschenk einsammeln und uns von dannen ziehen lassen.«
»Bist du dir da wirklich sicher?«
Mit wachsender Besorgnis verfolgte Leia, wie die drei TIE-Jäger an der Frachtkapsel vorbeiflogen und sich zur Seite neigten. Sie pendelten sich zwischen der Planetenoberfläche und dem Falken ein. Solange Chewbacca auf seinem gegenwärtigen Kurs weiterflog, würden sie den Frachter nicht einholen können – aber in dem Moment, in dem er sich Tatooine zuwandte, wären sie in Position, um ihn abzufangen.
»Sie scheinen nicht an deinem Geschenk interessiert zu sein.«
Han starrte auf die Schirme, und mit jedem Kilometer, den die Sternenjäger sich weiter von der Frachtkapsel entfernten, sank sein Unterkiefer weiter hinab. Kurz schien es, als würde auch das Shuttle den metallenen Zylinder ignorieren und dem Millennium Falken folgen, dann wurde ein Traktorstrahl an seinem Bug aktiviert, und die Raumfähre schwenkte zu dem Bestechungsgeschenk herum. Han atmete hörbar auf, griff aber dennoch nach Leias Hand, als er sich in Richtung der Geschützkanzeln in Bewegung setzte.
»Komm mit!«
»Ich dachte, du wolltest nicht auf sie schießen.« Trotz der Widerworte ließ sie sich von ihrem Ehemann mitziehen. »Wenn wir das Feuer eröffnen, sind wir tot, schon vergessen? Das waren deine Worte.«
»Ich sage so vieles.« Sie erreichten den Zugangsschacht, und er griff nach der Leiter. Statt hinunterzusteigen legte er die Hände um die Holme und rutschte in die Tiefe. »Der Shuttle-Kommandant möchte die Kapsel unbemerkt einsammeln. Damit niemand unangenehme Fragen stellt, muss unsere Flucht aber überzeugend wirken. Helfen wir unserem imperialen Freund also ein wenig.«
Leia stieg die Sprossen hinauf zum oberen Geschütz. »Wie überzeugend soll es denn sein?«
»Sehr überzeugend. Dieser Pellaeon muss ein echter Pedant sein.« Ein Schauder rann durch den Falken , als Han die Vierlingslaser probefeuerte. »Tu mir nur einen Gefallen, Liebling: Versuch, nichts zu treffen! Wenn wir einen dieser TIEs auch nur streifen, sind wir …«
»… tot, ich weiß.« Leia kletterte in den Sitz und legte die Sicherheitsgurte an.
Die Scheiben der Kapsel verdunkelten sich automatisch, als saphirfarbene Laserblitze durch das Schwarz des Alls zuckten, und einen Moment lang blieb Leias Herz stehen. Sie wappnete sich für den Treffer, wartete darauf, von dem Donner und der Hitze und dem Licht verschlungen zu werden. Seit dem ersten Tag der Rebellion hatte sie ständig mit ihrem Tod gerechnet, und nun schien der Moment gekommen. Doch dann explodierte etwas in der Ferne, und im Schein der Flammen
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