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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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kreisförmigen Raum. Dieser hier war fensterlos und wurde von einigen Wandleuchten schummrig erhellt. Zwölf Granitsäulen stützten die Kuppeldecke. In deren Mitte befand sich ein gemaltes Hakenkreuz.
    »Das ist die Krypta«, erklärte Ulmstrom. »In der Mitte des Raums wurden die Wappen gefallener SS -Offiziere feierlich verbrannt.«
    Gray hatte die Steinmulde, die unmittelbar unter dem Hakenkreuz lag, bereits bemerkt.
    »Wenn Sie sich der Mulde nähern und die Wände betrachten, sehen Sie die Mensch-Rune.«
    Gray folgte der Empfehlung des Museumsleiters. In den Richtungen der vier Himmelsrichtungen waren Runen in die Steinwände gemeißelt. Jetzt verstand er, was Ulmstrom mit seiner Bemerkung gemeint hatte: Das ergibt natürlich nur dann einen Sinn, wenn man bedenkt …
    Die Mensch-Rune stand auf dem Kopf.
    Todesrunen .
    Ein lautes Klirren hallte durch den Raum. Diesmal aber gab es keinen Stromausfall. Gray fuhr herum. Jäh wurde ihm bewusst, dass er einen Fehler gemacht hatte. Vor lauter Neugier war er leichtsinnig geworden. Dr. Ulmstrom war die ganze Zeit in der Nähe der Tür geblieben.
    Jetzt stand er draußen und schloss ab.
    Durch das dicke, wahrscheinlich kugelsichere Glas hindurch rief er ihnen zu: »Jetzt werden Sie die wahre Bedeutung der Todesrune kennenlernen.«
    Es knallte laut. Die Beleuchtung erlosch. Da es im Raum keine Fenster gab, war es stockdunkel.
    In der plötzlich einsetzenden Stille war ein neues Geräusch zu vernehmen: ein lautes Zischen.
    Eine Schlange, ob menschlich oder tierisch, war es nicht.
    Gray schmeckte es am Gaumen.
    Gas.
    13:38
    Himalaya
    Die drei Helikopter näherten sich in Angriffsformation.
    Painter beobachtete sie durch ein Fernglas. Er hatte sich losgeschnallt und sich auf den Sitz des Kopiloten gesetzt. Er kannte das Modell: Eurocopter vom Typ Tiger, mittelschwer, ausgerüstet mit schwenkbaren mehrläufigen MG s und Luft-Luft-Raketen.
    »Ist Ihr Heli bewaffnet?«, fragte Painter.
    Gunther schüttelte den Kopf. »Nein.« Er betätigte die Pedale, schwenkte von den Angreifern ab und beschleunigte. Geschwindigkeit war ihre einzige Hoffnung.
    Der A-Star, leichter gebaut und von Waffensystemen unbelastet, war schneller und wendiger. Doch auch diese Vorzüge hatten ihre Grenzen.
    Painter wusste, in welche Richtung Gunther der Not gehorchend flog, denn er hatte die Landkarten aufmerksam studiert. Bis zur chinesischen Grenze waren es lediglich dreißig Meilen.
    Wenn die gegnerischen Helikopter sie nicht abschossen, würde die chinesische Luftwaffe sie am Eindringen in deren Luftraum hindern. Wegen der gegenwärtigen Spannungen zwischen der nepalesischen Regierung und den maoistischen Rebellen wurde die Grenze streng bewacht. Somit saßen sie in der Patsche.
    Anna, die den Kopf nach hinten gewandt hatte, rief vom Rücksitz aus: »Raketenangriff!«
    Noch ehe der Warnruf verklungen war, schoss an der Backbordseite eine Feuer spuckende Rauchfahne vorbei, die sie nur um wenige Meter verfehlte. Die Rakete schlug in einen vereisten Grat ein. Inmitten einer Feuerwolke wurden Gesteinstrümmer emporgeschleudert. Ein großer Teil der Felswand brach wie bei einem kalbenden Gletscher ab und rutschte in die Tiefe.
    Gunther zog den Heli auf die Seite und raste aus dem Gefahrenbereich hinaus.
    Dann ließ er die Maschine absacken und schoss zwischen zwei Felsgraten hindurch. Erst einmal waren sie aus der Schusslinie heraus.
    »Wenn wir schnell landen würden«, sagte Anna, »könnten wir zu Fuß weiterflüchten.«
    Painter schüttelte den Kopf und übertönte das Brüllen des Motors: »Ich kenne die Tiger. Die sind mit Infrarot ausgerüstet. Damit hätten sie uns im Nu aufgespürt, und dann wären wir ihren MG s und Raketen schutzlos ausgeliefert.«
    »Aber was sollen wir sonst tun?«
    Immer wieder bohrten sich sengende Stiche in Painters Schädel. Sein Gesichtsfeld hatte sich auf Laserdurchmesser verengt.
    Lisa beugte sich vor, sah auf den Kompass und sagte: »Zum Everest.«
    »Was?«
    Sie ruckte mit dem Kinn Richtung Kompass. »Wir fliegen geradewegs zum Everest. Wenn wir dort landen, können wir uns in der Masse der Bergsteiger verstecken.«
    Painter ließ sich ihren Vorschlag durch den Kopf gehen. In der Masse untergehen.
    »Das schlechte Wetter hat zu einem Stau geführt«, erklärte Lisa. »Bei meinem Aufbruch haben etwa zweihundert Leute auf den Aufstieg gewartet. Darunter auch ein paar nepalesische Soldaten. Jetzt, da das Kloster abgebrannt ist, könnten sie sogar noch Verstärkung

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