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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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drosselte.
    Die Luken sprangen auf, und die Passagiere taumelten ins Freie.
    Painter tauchte an Lisas Seite auf und fasste sie beim Arm. Anna und Gunther folgten ihnen. Zahlreiche Menschen eilten ihnen entgegen. Lisa blickte zum Grat hoch. An der Einschlagstelle stieg eine Rauchwolke auf. Offenbar waren nach der Explosion alle aus den Zelten gestürzt.
    Ein Sprachengewirr prasselte auf sie ein.
    Halb betäubt vom Lärm des Helikopters fühlte Lisa sich allem ganz fern.
    Auf einmal drang eine vertraute Stimme an ihr Ohr.
    »Lisa!«
    Sie drehte sich um. Eine Gestalt in schwarzer Schneehose und grauem Thermohemd schob sich rücksichtslos durchs Gewühl.
    »Josh!«
    Painter lenkte seine Schritte dem Unbekannten entgegen, und die anderen folgten ihm. Dann schloss Lisa ihren Bruder in die Arme. Er roch leicht nach Yak. Noch nie hatte sie etwas Besseres gerochen.
    » Vorsicht! «, knurrte hinter ihnen Gunther.
    Eine Warnung.
    Ringsumher wurde laut gerufen. Sämtliche Blicke schwenkten in eine Richtung. Arme wurden gehoben.
    Lisa löste sich von ihrem Bruder.
    Zwei Kampfhubschrauber schwebten über dem Sattel und verteilten den von der Einschlagstelle aufsteigenden Rauch. Sie verharrten vollkommen reglos – wie zwei tödliche Raubtiere.
    »Was wollen die?«, fragte jemand.
    Lisa brauchte sich nicht extra umzudrehen. Das war Boston Bob gewesen, ihr Fauxpas. Sein Dialekt und sein winselnder Tonfall waren unverkennbar. Der alte Plagegeist war Josh offenbar wie eine Klette gefolgt. Sie beachtete ihn nicht.
    Josh aber spürte ihre Anspannung. »Lisa …?«
    Sie schüttelte den Kopf, fixierte unverwandt die beiden Hubschrauber. Sie musste ihre ganze Konzentration aufbieten, um sie zum Abschwenken zu bewegen.
    Es nutzte nichts.
    Beide Helikopter kippten leicht nach vorn und jagten den Hang hinab. Die Bug- MG s spuckten Feuer. In zwei parallelen Linien wurden Schnee und Eis emporgeschleudert. Die Linien wanderten immer weiter den Hang hinunter und zielten unmittelbar aufs Basislager.
    »Nein …«, stöhnte Lisa.
    Boston Bob wich zurück. »Was zum Teufel hast du angestellt?«
    Die Zuschauer, die eben noch schreckensstarr das Schauspiel beobachtet hatten, spritzten auf einmal auseinander und flüchteten schreiend in alle Richtungen.
    Painter fasste Lisa wieder beim Arm. Zusammen mit Josh, der Lisa in der Zwischenzeit nicht losgelassen hatte, zog er sie mit sich. Sie wichen zurück, doch nirgendwo gab es Deckung.
    »Ich brauche ein Funkgerät!«, schrie er Josh an. »Wo ist das Funkgerät?«
    Ihr Bruder blickte wortlos zum Himmel hoch.
    Lisa rüttelte am Arm ihres Bruders, zwang ihn, sie anzusehen. »Josh, wir brauchen ein Funkgerät.« Painter hatte recht. Wenn sie schon nicht ihr Leben retten konnten, mussten sie wenigstens eine Nachricht an die Außenwelt übermitteln.
    Ihr Bruder hustete, fasste sich und zeigte zu einem großen roten Zelt. »Da drüben … nach dem Rebellenangriff aufs Kloster wurde eine Funkstation aufgebaut.« Sie rannten los.
    Lisa bemerkte, dass Boston Bob sich ihnen anschloss und sich ständig über die Schulter umsah. Offenbar spürte er die Autorität, die von Painter und Gunther ausging. Vielleicht lag es aber auch an Gunthers Sturmgewehr. Der Deutsche hatte die Abschussvorrichtung mit einer Granate bestückt. Er war bereit zum letzten Gefecht und würde sie verteidigen, während sie den Funkspruch absetzten.
    Bevor sie das Zelt jedoch erreicht hatten, rief Painter: »Hinlegen!«
    Er riss Lisa mit sich zu Boden. Alle bis auf Bob folgten seinem Beispiel. Josh versetzte ihm einen Stoß, sodass auch er zu Boden ging.
    Ein lautes Kreischen hallte von den Bergen wider.
    Painter musterte den Himmel.
    »Was ist los?«, fragte Lisa.
    »Warten Sie«, antwortete Painter und runzelte verwirrt die Stirn.
    Dann tauchten über dem Hang des Mount Lhotse auf einmal zwei Militärjets auf, die zwei parallele Kondensstreifen hinter sich herzogen. Die Bordgeschütze unter den Flügeln spuckten Feuer.
    Raketen.
    O nein!
    Das Basislager aber war nicht ihr Ziel. Die Jets schossen über sie hinweg und zogen dann steil hoch.
    Die beiden Kampfhubschrauber, die bereits drei Viertel der Strecke bis zum Lager zurückgelegt hatten, explodierten, als sie von den mit Hitzefühlern ausgestatteten Raketen getroffen wurden. Die brennenden Wracks schlugen in den Hang ein und schleuderten Schneefontänen hoch. Trümmerteile regneten herab, doch keines traf das Lager.
    Painter richtete sich auf und zog Lisa auf die Beine.
    Auch die

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