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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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wir uns klarmachen, dass auf der subatomaren Ebene – in der Welt der Elektronen, Protonen und Neutronen – die klassischen Naturgesetze ihre Gültigkeit verlieren. Max Planck hat entdeckt, dass Elektronen, Protonen und Neutronen sowohl Teilchen- als auch Welleneigenschaften besitzen. Das erscheint seltsam und widersprüchlich. Teilchen haben fest umrissene Flugbahnen, während Wellen diffuser sind, unschärfer. Ihnen lassen sich keine bestimmten Koordinaten zuordnen.«
    »Und auf der subatomaren Ebene weisen Elementarteilchen beide Merkmale auf?«, fragte Lisa.
    »Sie besitzen das Potenzial , sich sowohl als Welle wie auch als Teilchen zu verhalten«, antwortete Anna. »Das führt uns zum nächsten Punkt. Zur Heisenbergschen Unschärferelation.«
    Davon hatte Lisa bereits gehört und sich in Annas Bibliothek eingehender damit vertraut gemacht. »Heisenberg hat postuliert, nichts sei gewiss, solange es nicht gemessen wird«, sagte sie. »Aber ich begreife nicht, was das mit Elektronen, Protonen und Neutronen zu tun hat.«
    »Das beste Beispiel für die Heisenberg ’ sche Unschärferelation ist Schrödingers Katze«, fuhr Anna fort. »Man stelle sich eine Katze in einem Kasten vor, in dem sich ein Gerät befindet, das die Katze jeden Moment vergiften kann. Ob das Ereignis eintritt und die Katze getötet wird oder ob sie weiterlebt, ist dem Zufall überlassen. Heisenberg sagt nun, solange der Kasten geschlossen sei, bedeute dies, dass die Katze potenziell sowohl tot als auch lebendig sei. Erst wenn jemand den Kasten öffne und nachschaue, entscheide sich die Realität für eine dieser beiden Möglichkeiten. Dann könne die Katze nur entweder tot oder lebendig sein.«
    »Klingt eher wie eine philosophische als wie eine wissenschaftliche Fragestellung«, meinte Lisa.
    »Das mag zutreffen, solange es um eine Katze geht. Aber auf der subatomaren Ebene hat sich das als wahr erwiesen.«
    »Erwiesen? Wie denn das?«, fragte Painter. Bislang hatte er sich still verhalten und es Lisa überlassen, die Fragen zu stellen. Sie spürte, dass er bereits eine ganze Menge über das Thema wusste. Offenbar wollte er ihr jedoch Gelegenheit geben, ihren Kenntnisstand dem seinen anzugleichen.
    »Und zwar beim klassischen Doppelspaltversuch«, antwortete Anna. »Das führt uns zu Punkt drei.« Sie nahm zwei Blatt Papier, zeichnete zwei Schlitze auf das erste und hielt das unbeschriebene Blatt dahinter.

    »Das Versuchsergebnis scheint dem gesunden Menschenverstand zu widersprechen … Nehmen wir an, dieses Blatt wäre eine Betonwand und die Schlitze wären Fenster. Würde man mit einem Gewehr auf die beiden Schlitze schießen, ergäbe sich auf der dahinter liegenden Wand etwa folgendes Muster.«
    Sie zeichnete Punkte auf das zweite Blatt Papier.

    »Das wollen wir als Beugungsmuster A bezeichnen. Es zeigt die Auftrefforte von Kugeln oder Partikeln nach Passieren der Schlitze.«
    Lisa nickte. »Okay.«
    »Als Nächstes richten wir anstatt des Gewehrs einen großen Scheinwerfer auf die Wand, dessen Licht durch die beiden Schlitze geht. Da Licht sich wellenförmig ausbreitet, ergibt sich ein anderes Beugungsmuster.«
    Auf einem weiteren Blatt Papier zeichnete sie ein Muster aus hellen und dunklen Streifen.

    »Das Muster kommt dadurch zustande, dass die durch die beiden Schlitze gehenden Lichtwellen miteinander interferieren. Dieses von Wellen erzeugte Muster wollen wir als Interferenzmuster B bezeichnen.«
    »Kapiert«, sagte Lisa, gespannt darauf, wie es weitergehen würde.
    Anna hielt die beiden Blätter hoch. »Und nun feuern wir mit einer Elektronenkanone einzelne Elektronen auf die beiden Schlitze ab. Wie sieht nun das resultierende Muster aus, was meinen Sie?«
    »Da die Elektronen den Kugeln vergleichbar sind, sollte sich das Beugungsmuster A ergeben.« Lisa zeigte aufs erste Bild.
    »Bei Laborversuchen erhält man jedoch das Interferenzmuster B.«
    Lisa ließ sich das durch den Kopf gehen. »Das Wellenmuster. Somit verhalten sich die Elektronen, die von der Kanone verschossen werden, also nicht wie Gewehrkugeln, sondern wie das Licht eines Scheinwerfers, das sich wellenförmig ausbreitet und das Muster B erzeugt.«
    »Genau.«
    »Dann gleichen die Elektronen also eher Wellen.«
    »Ja. Jedoch nur dann, wenn es keinen Zeugen des Durchgangs durch die Schlitze gibt.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Bei einem anderen Versuch haben die Wissenschaftler einen kleinen Detektor an einem der Schlitze angebracht. Der hat jedes Mal gepiept,

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