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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Aufstellung.
    Mit seinen eisblauen Augen musterte er Gray.
    »Guten Morgen«, sagte er steif und ein wenig geziert, als werde er von den Überwachungskameras gehemmt. »Mein Großvater wünscht Sie zu sprechen.«
    Trotz seines höflichen Auftretens sprach aus seinen Worten nur mühsam gezügelte Wut. Eine unausgesprochene Drohung schwang darin mit. Man hatte es ihm verwehrt, die Beute zu erlegen, und jetzt wartete er auf die nächste Gelegenheit. Aber was war der eigentliche Grund für diese Wut? Der Tod seines Bruders … oder der Umstand, dass Gray ihn in der Wewelsburg ausgetrickst hatte? Wie auch immer, hinter seinem kultivierten Äußeren und seiner Gespreiztheit lauerte eine barbarische Wildheit.
    »Bitte folgen Sie mir«, sagte er und wandte sich zum Gehen.
    Er schritt den Gang entlang, Gray und Monk im Schlepptau. Gray musterte die Zellen zu beiden Seiten des Flurs. Sie waren leer. Von Fiona und Ryan keine Spur. Ob sie wohl noch am Leben waren?
    Der Gang endete an drei Stufen, die zu einer Tür aus massivem Stahl hochführten. Die Tür stand offen und wurde bewacht.
    Gray ließ den nüchternen Gefängnistrakt hinter sich und trat in ein schummriges, grünes Wunderland hinaus. Ringsumher wucherte ein wahrer Dschungel aus dornigen Kletterpflanzen und Orchideen. Das dichte Blätterdach verdeckte den Himmel. Gray wusste jedoch, dass es früher Morgen war, kurz vor Sonnenaufgang. Schwarze Laternenpfähle im viktorianischen Stil säumten den Weg, der in den wilden Dschungel hineinführte. Vögel zwitscherten und kreischten. Insekten summten. Weiter oben in den Bäumen begrüßte sie ein Affe mit abgehacktem Geschrei. Damit schreckte er einen rot gefiederten Vogel auf, der auf einen tiefer gelegenen Ast hinuntersegelte.
    »Afrika«, murmelte Monk. »Südlich der Sahara. Vielleicht in der Nähe des Äquators.«
    Gray war der gleichen Ansicht. Er schätzte, dass er etwa zwanzig Stunden lang bewusstlos gewesen war. In der Zeit hätten sie jeden beliebigen Ort in Afrika erreichen können.
    Aber wo genau befanden sie sich?
    Die Bewaffneten eskortierten sie den mit Kies bestreuten Weg entlang. Nur wenige Meter neben ihnen brach ein großes Tier durchs Unterholz. Obwohl es so nah war, konnte er es nicht erkennen. Sollte ihnen die Flucht gelingen, würde ihnen der Wald willkommene Deckung bieten.
    Doch es ergab sich keine Gelegenheit. Nach nur fünfzig Metern endete der Weg. Der Dschungel wich zurück.
    Vor ihnen erstreckte sich gepflegter, von Lampen erhellter Rasen, ein Park mit Fontänen und Springbrunnen, mit Teichen und plätschernden Bächen. Eine Antilope mit langem Geweih hob witternd den Kopf, verharrte einen Moment lang reglos und suchte dann mit weiten Sätzen im Wald Deckung.
    Der wolkenlose Himmel war mit Sternen gesprenkelt, doch im Osten kündigte ein blasses Rosa den Morgen an. In etwa einer Stunde würde es hell werden.
    Grays Aufmerksamkeit wurde jedoch von etwas anderem gefesselt.
    Jenseits des Parks lag eine sechsgeschossige Villa, erbaut aus Bruchstein und exotischen Hölzern. Sie erinnerte an die Ahwahnee Lodge im Yosemite-Nationalpark, war aber wesentlich wuchtiger, sozusagen von wagnerianischen Ausmaßen. Ein Urwaldversailles. Es nahm eine Grundfläche von bestimmt zehn Morgen ein und war in Giebel und Stufen mit zahllosen Balkonen und Balustraden gegliedert. Zur Linken ragte ein gläsernes Gewächshaus hervor, das in der Dunkelheit wie eine aufgehende Sonne strahlte.
    Der hier zur Schau gestellte Reichtum war überwältigend.
    Über einen gefliesten Weg, der über mehrere Teiche und Bäche hinwegführte, näherten sie sich dem Herrenhaus. Eine zwei Meter lange Schlange glitt über eine der Steinbrücken. Plötzlich richtete sie sich auf und spreizte die Brillenzeichnung.
    Eine Königskobra.
    Die Schlange bewachte die Brücke, bis der weißblonde Mann ein langes Schilfrohr abbrach und sie damit wie eine widerspenstige Katze verscheuchte. Die Schlange sperrte zischend das Maul auf, dann gab sie nach und glitt von den Holzbohlen ins dunkle Wasser.
    Ungerührt setzten sie den Weg fort. Während sie sich dem Herrenhaus näherten, schaute Gray sich unauffällig um.
    Dabei fiel ihm eine weitere Exzentrizität auf. Von den oberen Stockwerken führten aus Holz erbaute Brücken geradewegs in das Blätterdach des Dschungels hinein. Diese Wege waren ebenfalls beleuchtet. Gray drehte sich im Gehen einmal um die eigene Achse. Überall leuchteten elektrische Lampen.
    »Sieh mal!«, murmelte Monk und ruckte mit

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