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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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vergleichen, z.B. mit Herrn Julius Wolf, der doch auch nicht von gestern ist. Welch ein kleiner Kläffer scheint dieser, selbst in seinem dicken Buch über »Sozialismus und kapitalistische Gesellschaftsordnung«, neben dem Italiener! Wie unbehilflich, ich wäre fast versucht zu sagen, wie bescheiden steht er da neben der edlen Dreistigkeit, womit der Maestro es als selbstredend hinstellt, daß Marx nicht mehr und nicht minder als alle andern Leute auch, ein genau ebenso bewußter Sophist, Paralogist, Aufschneider und Marktschreier war wie Herr Loria selbst – daß Marx jedesmal, wenn er festsitzt, dem Publikum von einem Abschluß seiner Theorie in einem folgenden Band vorschwefelt, den er, wie er selbst sehr gut weiß, weder liefern kann noch will! Unbegrenzte Keckheit, gepaart mit aalglattem Durchschlüpfen durch unmögliche Situationen, heroische Verachtung gegen erhaltne Fußtritte, rasch zugreifende Aneignung fremder Leistungen, zudringliche Marktschreierei der Reklame, Organisation des Ruhms vermittelst des Kamaraderieklüngels – wer reicht ihm in alledem das Wasser?
    Italien ist das Land der Klassizität. Seit der großen Zeit, als bei ihm die Morgenröte der modernen Welt aufging, brachte es großartige Charaktere hervor in unerreicht klassischer Vollendung, von Dante bis auf Garibaldi. Aber auch die Zeit der Erniedrigung und Fremdherrschaft hinterließ ihm klassische Charaktermasken, darunter zwei besonders ausgemeißelte Typen: den Sganarell und den Dulcamara. Die klassische Einheit beider sehn wir verkörpert in unserm illustre Loria.
    Zum Schluß muß ich meine Leser über den Ozean führen. In New York hat Herr Dr. med. George C. Stiebeling auch eine Lösung des Problems gefunden, und zwar eine äußerst einfache. So einfach, daß kein Mensch weder hüben noch drüben sie anerkennen wollte; worüber er in großen Zorn geriet und in einer endlosen Reihe Broschüren und Zeitungsartikel auf beiden Seiten des großen Wassers sich bitterlichst über diese Unbill beschwerte. Man sagte ihm zwar in der »Neuen Zeit«, seine ganze Lösung beruhe auf einem Rechenfehler. Aber das konnte ihn nicht stören; Marx hat auch Rechenfehler gemacht und behält dennoch in vielen Dingen recht. Sehn wir uns also die Stiebelingsche Lösung an.
    »Ich nehme zwei Fabriken an, die mit gleichem Kapital gleiche Zeit arbeiten, aber mit einem verschiednen Verhältnis des konstanten und des variablen Kapitals. Das Gesamtkapital (c + v) setze ich = y, und bezeichne den Unterschied in dem Verhältnis des konstanten zu dem variablen Kapital mit x. In Fabrik I ist y = c + v, in Fabrik II ist y = (c – x) + (v + x). Die Rate des Mehrwerts ist also in Fabrik I = m/v und in Fabrik II = m/(v + x). Profit (p) nenne ich den Gesamtmehrwert (m), um den sich das Gesamtkapital y oder c + v in der gegebnen Zeit vermehrt, also p = m. Die Rate des Profits ist demnach in Fabrik I = p/y oder m/(c + v), und in Fabrik II ebenfalls p/y oder m/((c-x) + (v + x)), d.h. ebenfalls = m/(c + v). Das... Problem löst sich also derart, daß auf Grundlage des Wertgesetzes, bei Anwendung gleichen Kapitals und gleicher Zeit, aber ungleicher Mengen lebendiger Arbeit, aus der Veränderung der Rate des Mehrwerts eine gleiche Durchschnittsprofitrate hervorgeht.« (G. C. Stiebeling, »Das Werthgesetz und die Profitrate«, New York, John Heinrich.)
    So schön und einleuchtend auch die obige Rechnung ist, so sind wir doch genötigt, eine Frage an Herrn Dr. Stiebeling zu richten: Woher weiß er, daß die Summe des Mehrwerts, den Fabrik I produziert, aufs Haar gleich ist der Summe des in Fabrik II erzeugten Mehrwerts? Von c, v, y und x, also von allen übrigen Faktoren der Rechnung sagt er uns ausdrücklich, daß sie für beide Fabriken gleiche Größe haben, aber von m kein Wort. Daraus aber, daß er beide hier vorkommende Mengen Mehrwert algebraisch mit m bezeichnet, folgt dies keineswegs. Es ist, da Herr Stiebeling auch den Profit p ohne weiteres mit dem Mehrwert identifiziert, vielmehr grade das, was bewiesen werden soll. Nun sind nur zwei Fälle möglich: entweder sind die beiden m gleich, jede Fabrik produziert gleich viel Mehrwert, also bei gleichem Gesamtkapital auch gleich viel Profit, und dann hat Herr Stiebeling von vornherein das schon vorausgesetzt, was er erst beweisen soll. Oder aber, die eine Fabrik produziert eine größere Summe Mehrwert als die andre, und dann fällt seine ganze Rechnung dahin.
    Herr Stiebeling hat weder Mühe noch Kosten gescheut, auf

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