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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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kapitalistischen Produktionsweise aus einerseits in einer Tendenz zu fortschreitendem Fall der Profitrate und andrerseits in beständigem Wachstum der absoluten Masse des angeeigneten Mehrwerts oder Profits; so daß im ganzen der relativen Abnahme des variablen Kapitals und Profits eine absolute Zunahme beider entspricht. Diese doppelseitige Wirkung kann sich, wie gezeigt, nur darstellen in einem Wachstum des Gesamtkapitals in rascherer Progression als die, worin die Profitrate fällt. Um ein absolut angewachsnes variables Kapital bei höherer Zusammensetzung oder relativer stärkerer Zunahme des konstanten Kapitals anzuwenden, muß das Gesamtkapital nicht nur im Verhältnis der höhern Komposition wachsen, sondern noch rascher. Es folgt hieraus, daß, je mehr die kapitalistische Produktionsweise sich entwickelt, eine immer größre Kapitalmenge nötig ist, um dieselbe und mehr noch eine wachsende Arbeitskraft zu beschäftigen. Die steigende Produktivkraft der Arbeit erzeugt also, auf kapitalistischer Grundlage, mit Notwendigkeit eine permanente scheinbare Arbeiterübervölkerung. Bildet das variable Kapital nur 1 / 6 des Gesamtkapitals statt früher 1 / 2 , so muß, um dieselbe Arbeitskraft zu beschäftigen, das Gesamtkapital sich verdreifachen; soll aber die doppelte Arbeitskraft beschäftigt werden, so muß es sich versechsfachen.
    Die bisherige Ökonomie, die das Gesetz der fallenden Profitrate nicht zu erklären wußte, bringt die steigende Profitmasse, das Wachstum der absoluten Größe des Profits, sei es für den einzelnen Kapitalisten, sei es für das Gesellschaftskapital, als eine Art Trostgrund bei, der aber auch auf bloßen Gemeinplätzen und Möglichkeiten beruht.
    Daß die Masse des Profits durch zwei Faktoren bestimmt ist, erstens durch die Profitrate und zweitens durch die Masse des Kapitals, das zu dieser Profitrate angewandt wird, ist nur Tautologie. Daß der Möglichkeit nach daher die Profitmasse wachsen kann, trotzdem die Profitrate gleichzeitig fällt, ist nur ein Ausdruck dieser Tautologie, hilft keinen Schritt weiter, da es ebenso möglich ist, daß das Kapital wächst, ohne daß die Profitmasse wächst, und daß es sogar noch wachsen kann, während sie fällt. 100 zu 25% gibt 25, 400 zu 5% gibt nur 20. 35 Wenn aber dieselben Ursachen, die die Profitrate fallen machen, die Akkumulation, d.h. die Bildung von zusätzlichem Kapital fördern und wenn jedes zusätzliche Kapital zusätzliche Arbeit in Bewegung setzt und zusätzlichen Mehrwert produziert; wenn andrerseits das bloße Sinken der Profitrate die Tatsache einschließt, daß das konstante Kapital und damit das gesamte alte Kapital gewachsen ist, so hört dieser ganze Prozeß auf, mysteriös zu sein. Man wird später sehn, zu welchen absichtlichen Rechnungsfälschungen Zuflucht genommen wird, um die Möglichkeit der Zunahme der Profitmasse zugleich mit Abnahme der Profitrate wegzuschwindeln.
    Wir haben gezeigt, wie dieselben Ursachen, welche einen tendenziellen Fall der allgemeinen Profitrate produzieren, eine beschleunigte Akkumulation des Kapitals und daher Wachstum in der absoluten Größe oder Gesamtmasse der von ihm angeeigneten Mehrarbeit (Mehrwert, Profit) bedingen. Wie alles in der Konkurrenz und daher im Bewußtsein der Agenten der Konkurrenz sich verkehrt darstellt, so auch dies Gesetz, ich meine dieser innere und notwendige Zusammenhang zwischen zwei scheinbar sich Widersprechenden. Es ist sichtbar, daß innerhalb der oben entwickelten Proportionen ein Kapitalist, der über großes Kapital verfügt, mehr Profitmasse macht, als ein kleiner Kapitalist, der scheinbar hohe Profite macht. Die oberflächlichste Betrachtung der Konkurrenz zeigt ferner, daß unter gewissen Umständen, wenn der größre Kapitalist sich Raum auf dem Markt schaffen, die kleineren verdrängen will, wie in Zeiten der Krise, er dies praktisch benutzt, d.h. seine Profitrate absichtlich heruntersetzt, um die kleineren aus dem Feld zu schlagen. Namentlich auch das Kaufmannskapital, worüber später Näheres, zeigt Phänomene, welche das Sinken des Profits als Folge der Ausdehnung des Geschäfts und damit des Kapitals erscheinen lassen. Den eigentlich wissenschaftlichen Ausdruck für die falsche Auffassung geben wir später. Ähnliche oberflächliche Betrachtungen ergeben sich aus Vergleich der Profitraten, die in besondren Geschäftszweigen gemacht werden, je nachdem sie dem Regime der freien Konkurrenz oder des Monopols unterworfen sind. Die ganze flache

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