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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Zirkulationsprozeß befindlichen Kapitals überhaupt als besondre Funktion eines besondren Kapitals verselbständigt wird, sich fixiert als eine durch die Teilung der Arbeit einer besondren Gattung von Kapitalisten zugewiesene Funktion, wird das Warenkapital zum Warenhandlungskapital oder kommerziellen Kapital.
    Es ist (Buch II, Kap. VI, die Zirkulationskosten, 2 und 3) auseinandergesetzt worden, wieweit Transportindustrie, Aufbewahrung und Verteilung der Waren in einer distributablen Form als Produktionsprozesse zu betrachten sind, die innerhalb des Zirkulationsprozesses fortdauern. Diese Zwischenfälle der Zirkulation des Warenkapitals werden zum Teil verwechselt mit den eigentümlichen Funktionen des kaufmännischen oder Warenhandlungskapitals; zum Teil finden sie sich mit dessen eigentümlichen spezifischen Funktionen in der Praxis verbunden, obgleich mit der Entwicklung der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit die Funktion des Kaufmannskapitals sich auch rein herausarbeitet, d.h. geschieden von jenen realen Funktionen und selbständig gegen sie. Für unsern Zweck, wo es gilt, die spezifische Differenz dieser besondren Gestalt des Kapitals zu bestimmen, ist von jenen Funktionen also zu abstrahieren. Soweit das bloß im Zirkulationsprozeß fungierende Kapital, speziell das Warenhandlungskapital, zum Teil jene Funktionen mit den seinen verbindet, tritt es nicht in seiner reinen Form hervor. Nach der Abstreifung und Entfernung jener Funktionen haben wir die reine Form desselben.
    Man hat gesehn, daß das Dasein des Kapitals als Warenkapital und die Metamorphose, die es innerhalb der Zirkulationssphäre, auf dem Markt, als Warenkapital durchläuft – eine Metamorphose, die sich in Kaufen und Verkaufen auflöst, Verwandlung von Warenkapital in Geldkapital und von Geldkapital in Warenkapital –, eine Phase des Reproduktionsprozesses des industriellen Kapitals bildet, also seines Gesamtproduktionsprozesses; daß es sich zugleich aber in dieser seiner Funktion als Zirkulationskapital von sich selbst als produktivem Kapital unterscheidet. Es sind zwei gesonderte, unterschiedne Existenzformen desselben Kapitals. Ein Teil des gesellschaftlichen Gesamtkapitals befindet sich fortwährend in dieser Existenzform als Zirkulationskapital auf dem Markt, im Prozeß dieser Metamorphose begriffen, obgleich für jedes einzelne Kapital sein Dasein als Warenkapital und seine Metamorphose als solches nur einen beständig verschwindenden und beständig erneuerten Durchgangspunkt, ein Durchgangsstadium der Kontinuität seines Produktionsprozesses bildet und obgleich daher die Elemente des auf dem Markt befindlichen Warenkapitals beständig wechseln, indem sie beständig dem Warenmarkt entzogen und ihm ebenso beständig als neues Produkt des Produktionsprozesses zurückgegeben werden.
    Das Warenhandlungskapital nun ist nichts als die verwandelte Form eines Teils dieses beständig auf dem Markt befindlichen, in dem Prozeß der Metamorphose befindlichen und stets von der Zirkulationssphäre umfangenen Zirkulationskapitals. Wir sagen eines Teils, weil ein Teil des Warenverkaufs und -kaufs beständig direkt zwischen den industriellen Kapitalisten selbst vorgeht. Von diesem Teil abstrahieren wir ganz in dieser Untersuchung, da er zur Begriffsbestimmung, zur Einsicht in die spezifische Natur des Kaufmannskapitals nicht beiträgt und andrerseits für unsern Zweck erschöpfend bereits im Buch II dargestellt worden.
    Der Warenhändler, als Kapitalist überhaupt, tritt zunächst auf den Markt als Repräsentant einer gewissen Geldsumme, die er als Kapitalist vorschießt, d.h., die er aus x (dem ursprünglichen Wert der Summe) in x + Δx (diese Summe plus dem Profit darauf) verwandeln will. Aber für ihn nicht nur als Kapitalisten überhaupt, sondern speziell als Warenhändler ist es selbstredend, daß sein Kapital ursprünglich in der Form des Geldkapitals auf dem Markt erscheinen muß, denn er produziert keine Waren, sondern handelt nur mit ihnen, vermittelt ihre Bewegung, und um mit ihnen zu handeln, muß er sie zuerst kaufen, also Besitzer von Geldkapital sein.
    Gesetzt, ein Warenhändler besitze 3000 Pfd. St., die er als Handlungskapital verwertet. Er kauft mit diesen 3000 Pfd. St. z.B. 30000 Ellen Leinwand vom Leinwandfabrikanten, die Elle zu 2 sh. Er verkauft diese 30000 Ellen. Wenn die jährliche Durchschnittsprofitrate = 10% und er nach Abzug aller Nebenkosten 10% jährlichen Profit macht, so hat er am Ende des Jahrs die 3000 Pfd. St. in

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