Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
3300 Pfd. St. verwandelt. Wie er diesen Profit macht, ist eine Frage, die wir erst später behandeln. Hier wollen wir zunächst die bloße Form der Bewegung seines Kapitals betrachten. Er kauft mit den 3000 Pfd. St. beständig Leinwand und verkauft beständig diese Leinwand; wiederholt beständig diese Operation des Kaufens, um zu verkaufen, G – W – G', die einfache Form des Kapitals, wie es ganz in den Zirkulationsprozeß gebannt ist, ohne durch das Intervall des Produktionsprozesses, der außerhalb seiner eignen Bewegung und Funktion liegt, unterbrochen zu werden.
Welches ist nun das Verhältnis dieses Warenhandlungskapitals zum Warenkapital als einer bloßen Existenzform des industriellen Kapitals? Was den Leinwandfabrikanten betrifft, so hat er mit dem Geld des Kaufmanns den Wert seiner Leinwand realisiert, die erste Phase der Metamorphose sein s Warenkapitals, dessen Verwandlung in Geld, vollzogen und kann nun, bei sonst gleichbleibenden Umständen, das Geld rückverwandeln in Garn, Kohle, Arbeitslohn etc., andrerseits in Lebensmittel etc. zum Verzehr seiner Revenue; also, abgesehn von der Revenueausgabe, im Reproduktionsprozeß fortfahren.
Aber obgleich für ihn, den Produzenten der Leinwand, ihre Metamorphose in Geld, ihr Verkauf stattgefunden hat, hat sie noch nicht stattgefunden für die Leinwand selbst. Sie befindet sich nach wie vor auf dem Markt als Warenkapital mit der Bestimmung, ihre erste Metamorphose zu vollziehn, verkauft zu werden. Mit dieser Leinwand hat sich nichts zugetragen als ein Wechsel in der Person ihres Besitzers. Ihrer eignen Bestimmung nach, ihrer Stellung im Prozeß nach, ist sie nach wie vor Warenkapital, verkäufliche Ware; nur daß sie jetzt in der Hand des Kaufmanns, statt früher des Produzenten ist. Die Funktion, sie zu verkaufen, die erste Phase ihrer Metamorphose zu vermitteln, ist dem Produzenten durch den Kaufmann abgenommen und in sein besondres Geschäft verwandelt worden, während es früher eine Funktion war, die dem Produzenten zu verrichten blieb, nachdem er die Funktion, sie zu produzieren, erledigt hatte.
Gesetzt, es gelinge dem Kaufmann nicht, die 30000 Ellen zu verkaufen während des Intervalls, das der Leinwandproduzent braucht, um von neuem 30000 Ellen zum Wert von 3000 Pfd. St. auf den Markt zu werfen. Der Kaufmann kann sie nicht von neuem kaufen, weil er noch die 30000 unverkauften Ellen auf Lager hat und sie ihm noch nicht rückverwandelt sind in Geldkapital. Es tritt dann Stockung ein, Unterbrechung der Reproduktion. Der Leinwandproduzent könnte allerdings zuschüssiges Geldkapital zur Verfügung haben, das er, unabhängig vom Verkauf der 30000 Ellen, fähig wäre, in produktives Kapital zu verwandeln und so den Produktionsprozeß fortzuführen. Aber diese Unterstellung ändert an der Sache nichts. Soweit das in den 30000 Ellen vorgeschoßne Kapital in Betracht kommt, ist und bleibt dessen Reproduktionsprozeß unterbrochen. Hier zeigt es sich also in der Tat handgreiflich, daß die Operationen des Kaufmanns weiter nichts sind als die Operationen, die überhaupt verrichtet werden müssen, um das Warenkapital des Produzenten in Geld zu verwandeln, die Operationen, welche die Funktionen des Warenkapitals im Zirkulations- und Reproduktionsprozeß vermitteln. Wenn statt eines unabhängigen Kaufmanns ein bloßer Kommis des Produzenten sich ausschließlich mit diesem Verkauf, und außerdem mit dem Einkauf, zu beschäftigen hätte, wäre dieser Zusammenhang keinen Augenblick versteckt.
Das Warenhandlungskapital ist also durchaus nichts andres als das Warenkapital des Produzenten, das den Prozeß seiner Verwandlung in Geld durchzumachen, seine Funktion als Warenkapital auf dem Markt zu verrichten hat, nur daß diese Funktion statt als beiläufige Operation des Produzenten nun als ausschließliche Operation einer besondren Gattung von Kapitalisten, der Warenhändler, erscheint, verselbständigt wird als Geschäft einer besondren Kapitalanlage.
Übrigens zeigt sich dies auch in der spezifischen Form der Zirkulation des Warenhandlungskapitals. Der Kaufmann kauft die Ware und verkauft sie dann; G – W – G'. In der einfachen Warenzirkulation oder selbst in der Warenzirkulation, wie sie als Zirkulationsprozeß des industriellen Kapitals erscheint, W' – G – W, wird die Zirkulation dadurch vermittelt, daß jedes Geldstück zweimal die Hände wechselt. Der Leinwandproduzent verkauft seine Ware, die Leinwand, verwandelt sie in Geld; das Geld des Käufers geht in
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