Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
Umschlagsgeschwindigkeit desselben im umgekehrten Verhältnis stehn; seine relative Größe oder der Anteil, den es vom Gesamtkapital bildet, ist aber gegeben durch seine absolute Größe, alle andern Umstände gleichgesetzt. Ist das Gesamtkapital 10000, so, wenn das Kaufmannskapital 1 / 10 desselben, ist es = 1000, ist das Gesamtkapital 1000, so 1 / 10 desselben = 100. Sofern ist seine absolute Größe verschieden, obgleich seine relative Größe dieselbe bleibt, verschieden nach der Größe des Gesamtkapitals. Aber hier nehmen wir seine relative Größe, sage 1 / 10 des Gesamtkapitals, als gegeben an. Diese seine relative Größe selbst wird aber wiederum durch den Umschlag bestimmt. Bei raschem Umschlag ist seine absolute Größe z.B. = 1000 Pfd. St. im ersten Fall, = 100 im zweiten und daher seine relative Größe = 1 / 10 . Bei langsamerm Umschlag ist seine absolute Größe sage = 2000 im ersten Fall, = 200 im zweiten. Daher ist seine relative Größe gewachsen von 1 / 10 auf 1 / 5 des Gesamtkapitals. Umstände, welche den Durchschnittsumschlag des Kaufmannskapitals verkürzen, z.B. Entwicklung der Transportmittel, vermindern pro tanto die absolute Größe des Kaufmannskapitals, erhöhen daher die allgemeine Profitrate. Umgekehrt, umgekehrt. Entwickelte kapitalistische Produktionsweise, verglichen mit frühern Zuständen, wirkt doppelt auf das Kaufmannskapital; dasselbe Quantum Waren wird mit einer geringern Masse wirklich fungierenden Kaufmannskapitals umgeschlagen; wegen des raschern Umschlags des Kaufmannskapitals und der größern Geschwindigkeit des Reproduktionsprozesses, worauf dies beruht, vermindert sich das Verhältnis des Kaufmannskapitals zum industriellen Kapital. Andrerseits: Mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise wird alle Produktion Warenproduktion und fällt daher alles Produkt in die Hände der Zirkulationsagenten, wobei hinzukommt, daß bei früherer Produktionsweise, die im kleinen produzierte, abgesehn von der Masse Produkte, die unmittelbar in natura vom Produzenten selbst konsumiert, und der Masse Leistungen, die in natura erledigt wurden, ein sehr großer Teil der Produzenten seine Ware unmittelbar an den Konsumenten verkaufte oder auf dessen persönliche Bestellung arbeitete. Obgleich daher in frühern Produktionsweisen das kommerzielle Kapital größer ist im Verhältnis zum Warenkapital, das es umschlägt, ist es
1. absolut kleiner, weil ein unverhältnismäßig kleiner Teil des Gesamtprodukts als Ware produziert wird, als Warenkapital in die Zirkulation eingehn muß und in die Hände der Kaufleute fällt; es ist kleiner, weil das Warenkapital kleiner ist. Es ist aber zugleich verhältnismäßig größer, nicht nur wegen der größern Langsamkeit seines Umschlags und im Verhältnis zur Masse der Waren, die es umschlägt. Es ist größer, weil der Preis dieser Warenmasse, also auch das darauf vorzuschießende Kaufmannskapital, infolge der geringern Produktivität der Arbeit größer ist als in der kapitalistischen Produktion, daher derselbe Wert sich in kleinerer Masse Waren darstellt.
2. Es wird nicht nur eine größre Warenmasse auf Basis der kapitalistischen Produktionsweise produziert (wobei in Abrechnung zu bringen der verminderte Wert dieser Warenmasse); sondern dieselbe Masse Produkt, z.B. von Korn, bildet größre Warenmasse, d.h. es kommt immer mehr davon in den Handel. Infolge hiervon wächst übrigens nicht nur die Masse des Kaufmannskapitals, sondern überhaupt alles Kapital, das in der Zirkulation angelegt ist, z.B. in Schiffahrt, Eisenbahnen, Telegraphie etc.
3. aber, und dies ist ein Gesichtspunkt, dessen Ausführung in die »Konkurrenz der Kapitale« gehört: das nicht oder halb fungierende Kaufmannskapital wächst mit dem Fortschritt der kapitalistischen Produktionsweise, mit der Leichtigkeit der Einschiebung in den Kleinhandel, mit der Spekulation und dem Überfluß an freigesetztem Kapital.
Aber, die relative Größe des Kaufmannskapitals im Verhältnis zum Gesamtkapital als gegeben vorausgesetzt, wirkt die Verschiedenheit der Umschläge in verschiednen Handelszweigen nicht auf die Größe des Gesamtprofits, der dem kaufmännischen Kapital zukommt, noch auf die allgemeine Profitrate. Der Profit des Kaufmanns ist bestimmt, nicht durch die Masse des Warenkapitals, das er umschlägt, sondern durch die Größe des Geldkapitals, das er zur Vermittlung dieses Umschlags vorschießt. Ist die allgemeine Jahresprofitrate 15% und schießt der Kaufmann 100
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