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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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einkaufen, und das Pfund verkaufen zu 1 sh. 1 4 / 5 d. Nach wie vor wäre der Jahresprofit auf das im Zuckergeschäft ausgelegte Kapital von 100 Pfd. St. = 15 Pfd. St. Nur muß er in dem einen Fall 100, im andern 2000 Pfund verkaufen. Die Höhe oder Niedrigkeit des Produktionspreises hätte nichts zu tun mit der Profitrate; aber sie hätte sehr viel, entscheidend damit zu tun, wie groß der aliquote Teil des Verkaufspreises jedes Pfundes Zucker ist, der sich in merkantilen Profit auflöst; d.h. der Preiszuschlag, den der Kaufmann auf ein bestimmtes Quantum Ware (Produkt) macht. Ist der Produktionspreis einer Ware gering, so die Summe, die der Kaufmann in ihrem Kaufpreis, d.h. für eine bestimmte Masse derselben, vorschießt und daher bei gegebner Profitrate der Betrag des Profits, den er auf dieses gegebne Quantum wohlfeiler Ware macht; oder, was auf dasselbe herauskommt, er kann dann mit einem gegebnen Kapital, z.B. von 100, eine große Masse dieser wohlfeilen Ware kaufen, und der Gesamtprofit von 15, den er auf die 100 macht, verteilt sich in kleinen Brüchen über jedes einzelne Teilstück dieser Warenmasse. Wenn umgekehrt, umgekehrt. Es hängt dies ganz und gar ab von der größren oder geringren Produktivität des industriellen Kapitals, mit dessen Waren er Handel treibt. Nehmen wir Fälle aus, wo der Kaufmann Monopolist ist und zugleich die Produktion monopolisiert, wie etwa ihrer Zeit die Holländisch-Ostindische Kompanie, so kann nichts alberner sein als die gangbare Vorstellung, daß es vom Kaufmann abhängt, ob er viel Ware zu wenig Profit oder wenig Ware zu viel Profit auf die einzelne Ware verkaufen will. Die beiden Grenzen für seinen Verkaufspreis sind: einerseits der Produktionspreis der Ware, über den er nicht verfügt; andrerseits die Durchschnittsprofitrate, über die er ebensowenig verfügt. Das einzige, worüber er zu entscheiden hat, wobei aber die Größe seines verfügbaren Kapitals und andre Umstände mitsprechen, ist, ob er in teuren oder wohlfeilen Waren handeln will. Es hängt daher ganz und gar vom Entwicklungsgrad der kapitalistischen Produktionsweise ab und nicht vom Belieben des Kaufmanns, wie er es damit hält. Eine bloß kaufmännische Kompanie, wie die alte Holländisch-Ostindische, die das Monopol der Produktion hatte, konnte sich einbilden, eine höchstens den Anfängen der kapitalistischen Produktion entsprechende Methode unter ganz veränderten Verhältnissen fortzusetzen. 41
    Was jenes populäre Vorurteil, welches übrigens, wie alle falschen Vorstellungen über Profit etc., aus der Anschauung des bloßen Handels und aus dem kaufmännischen Vorurteil entspringt, aufrechthält, sind unter anderm folgende Umstände.
    Erstens: Erscheinungen der Konkurrenz, die aber bloß die Verteilung des merkantilen Profits unter die einzelnen Kaufleute, die Anteilbesitzer am Gesamtkaufmannskapital betreffen; wenn einer z.B. wohlfeiler verkauft, um seine Gegner aus dem Felde zu schlagen.
    Zweitens: ein Ökonom vom Kaliber des Professor Roscher kann sich in Leipzig immer noch einbilden, daß es »Klugheits- und Humanitäts«-Gründe waren, die den Wechsel in den Verkaufspreisen produziert haben, und daß dieser nicht ein Resultat umgewälzter Produktionsweise selbst war.
    Drittens: sinken die Produktionspreise infolge gesteigerter Produktivkraft der Arbeit und sinken daher auch die Verkaufspreise, so steigt oft die Nachfrage noch schneller als die Zufuhr, und mit ihr die Marktpreise, so daß die Verkaufspreise mehr als den Durchschnittsprofit abwerfen.
    Viertens: ein Kaufmann mag den Verkaufspreis herabsetzen (was immer nichts ist als Herabsetzen des üblichen Profits, den er auf den Preis schlägt), um größres Kapital rascher in seinem Geschäft umzuschlagen. Alles das sind Dinge, die nur die Konkurrenz unter den Kaufleuten selbst angehn.
    Es ist bereits in Buch I gezeigt worden, daß die Höhe oder Niedrigkeit der Warenpreise weder die Masse des Mehrwerts bestimmt, die ein gegebnes Kapital produziert, noch die Rate des Mehrwerts; obgleich je nach dem relativen Quantum Ware, das ein gegebnes Quantum Arbeit produziert, der Preis der einzelnen Ware und damit auch der Mehrwertsteil dieses Preises größer oder kleiner ist. Die Preise jedes Warenquantums sind bestimmt, soweit sie den Werten entsprechen, durch das Gesamtquantum der in diesen Waren vergegenständlichten Arbeit. Vergegenständlicht sich wenig Arbeit in viel Ware, so ist der Preis der einzelnen Ware niedrig und der in ihr steckende

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