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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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(l. c. p.52.)
    Aber, sagt Freund Samuel Gurney,
    »diese großen Schwankungen des Zinsfußes sind den Bankiers und Geldhändlern vorteilhaft – alle Schwankungen im Geschäft sind vorteilhaft für den, der Bescheid weiß«.
    Und wenn auch die Gurneys den Rahm der rücksichtslosen Ausbeutung der Geschäftsnotlage abschöpfen, während die Bank v. E. sich dies nicht mit derselben Freiheit erlauben darf, so fallen auch für sie ganz hübsche Profite ab – von den Privatprofiten nicht zu sprechen, die den Herren Direktoren, infolge ihrer ausnahmsweisen Gelegenheit zur Kenntnisnahme der allgemeinen Geschäftslage, von selbst in den Schoß fallen. Nach Angabe vor dem Lord's Committee 1817 bei Wiederaufnahme der Barzahlungen, betrugen diese Profite der Bank von England für die gesamte Zeit von 1797-1817:

    Bonuses and increased dividends
    7451136
    New stock divided among proprietors
    7276500
    Increased value of capital
    14553000
    Summa 29280636

    auf ein Kapital von 11642400 Pfd. St. in 19 Jahren. (D. Hardcastle, »Banks and Bankers«, 2 nd ed., London 1843, p. 120.) Schätzen wir den Totalgewinn der Bank von Irland, die auch 1797 die Barzahlungen suspendierte, nach demselben Prinzip, so erhalten wir folgendes Resultat:

    Dividends as by returns due 1821
    4736085
    Declared bonus
    1225000
    Increased assets
    1214800
    Increased value of capital
    4185000
    Summa 11360885

    auf ein Kapital von 3 Mill. Pfd. St. (ibidem, p. 363, 364.)
    Man spreche noch von Zentralisation! Das Kreditsystem, das seinen Mittelpunkt hat in den angeblichen Nationalbanken und den großen Geldverleihern und Wucherern um sie herum, ist eine enorme Zentralisation und gibt dieser Parasitenklasse eine fabelhafte Macht, nicht nur die industriellen Kapitalisten periodisch zu dezimieren, sondern auf die gefährlichste Weise in die wirkliche Produktion einzugreifen – und diese Bande weiß nichts von der Produktion und hat nichts mit ihr zu tun. Die Akte von 1844 und 1845 sind Beweise der wachsenden Macht dieser Banditen, an die sich die Finanziers und stock-jobbers anschließen.
    Wenn aber noch jemand zweifelt, daß diese ehrbaren Banditen die nationale und internationale Produktion ausbeuten nur im Interesse der Produktion und der Ausgebeuteten selbst, der wird sicher eines Bessern belehrt durch folgenden Exkurs über die hohe sittliche Würde des Bankiers:
    »Die Banketablissements sind religiöse und moralische Institutionen. Wie oft hat die Furcht, durch das wachsame und mißbilligende Auge seines Bankiers gesehn zu werden, den jungen Handelsmann abgeschreckt von der Gesellschaft lärmender und ausschweifender Freunde? Welche Angst hat er, gut in der Achtung des Bankiers zu stehn, immer respektabel zu erscheinen! Das Stirnrunzeln des Bankiers hat mehr Einfluß auf ihn, als die Moralpredigten seiner Freunde; zittert er nicht, im Verdacht zu stehn, sich einer Täuschung oder der kleinsten unrichtigen Aussage schuldig gemacht zu haben, aus Furcht, dies könne Verdacht erregen, und infolgedessen könne seine Bankakkommodation beschränkt oder gekündigt werden! Der Rat des Bankiers ist ihm wichtiger als der des Geistlichen.« (G. M. Bell, schottischer Bankdirigent, »The Philosophy of Joint Stock Banking«, London 1840, p. 46, 47.)
34. Das Currency Principle und die englische Bankgesetzgebung von 1844
    〈In einer frühern Schrift 105 ist die Theorie Ricardos über den Wert des Geldes im Verhältnis zu den Preisen der Waren untersucht worden; wir können uns daher hier auf das Nötigste beschränken. Nach Ricardo wird der Wert des – metallischen – Geldes bestimmt durch die in ihm vergegenständlichte Arbeitszeit, aber nur solange die Quantität des Geldes im richtigen Verhältnis steht zu Menge und Preis der umzusetzenden Waren. Steigt die Quantität des Geldes über dies Verhältnis, so sinkt sein Wert, die Warenpreise steigen; fällt sie unter das richtige Verhältnis, so steigt sein Wert, und die Warenpreise fallen – bei sonst gleichbleibenden Umständen. Im ersten Fall wird das Land, wo dieser Überschuß von Gold besteht, das unter seinen Wert gesunkene Gold ausführen und Waren einführen; im zweiten wird Gold hinströmen zu den Ländern, wo es über seinen Wert geschätzt wird, während die unterschätzten Waren von dort zu andern Märkten fließen, wo sie normale Preise erzielen können. Da unter diesen Voraussetzungen »das Gold selbst, sei es als Münze, sei es als Barre, Wertzeichen von größerem oder geringerem Metallwert als seinem eignen

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