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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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ergibt 2182 Pfd. St. konstantes und 318 Pfd. St. variables Kapital. Da die Gesamtauslage für Arbeitslohn im Jahr 52 mal 52 Pfd. St. war, also 2704 Pfd. St., ergibt sich, daß das variable Kapital von 318 Pfd. St. im Jahr fast genau 8 1 / 2 mal umschlug. Die Rate des Mehrwerts war 80 / 52 = 153 11 / 13 %. Aus diesen Elementen berechnen wir die Profitrate, indem wir in der Formel p' = m'n (v/C) die Werte einsetzen: m' = 153 11 / 13 , n = 8 1 / 2 , v = 318, C =12500; also:
    p' = 153 11 / 13 * 8 1 / 2 * 318 / 12500 = 33,27%.
    Die Probe hierauf machen wir durch den Gebrauch der einfachen Formel p' * m/C. Der Gesamtmehrwert oder Profit im Jahr beläuft sich auf 80 Pfd. St. + 52 = 4160 Pfd. St., dies dividiert durch das Gesamtkapital von 12500 Pfd. St. ergibt fast wie oben 33,28%, eine abnorm hohe Profitrate, die nur aus den momentan äußerst günstigen Verhältnissen (sehr wohlfeile Baumwollpreise neben sehr hohen Garnpreisen) sich erklärt und in Wirklichkeit sicher nicht das ganze Jahr durch gegolten hat.
    In der Formel p' = m'n (v/C) ist m'n, wie gesagt, das was im zweiten Buch als die Jahresrate des Mehrwerts bezeichnet wurde. Sie beträgt im obigen Fall 153 11 / 13 % * 8 1 / 2 , oder genau gerechnet 1307 9 / 13 %. Wenn also ein gewisser Biedermann über die im zweiten Buch in einem Beispiel aufgestellte Ungeheuerlichkeit einer Jahresrate des Mehrwerts von 1000% die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat, so wird er sich vielleicht beruhigen bei der ihm hier aus der lebendigen Praxis von Manchester vorgeführten Tatsache einer Jahresrate des Mehrwerts von über 1300%. In Zeiten höchster Prosperität, wie wir sie freilich schon lange nicht mehr durchgemacht, ist eine solche Rate keineswegs eine Seltenheit.
    Beiläufig haben wir hier ein Beispiel von der tatsächlichen Zusammensetzung des Kapitals innerhalb der modernen großen Industrie. Das Gesamtkapital teilt sich in 12182 Pfd. St. konstantes und 318 Pfd. St. variables Kapital, zusammen 12500 Pfd. St. Oder prozentig: 97 1 / 2c + 2 1 / 2v = 100 C. Nur der vierzigste Teil des Ganzen dient, aber in mehr als achtmaliger Wiederkehr im Jahr, zur Bestreitung von Arbeitslohn.
    Da es wohl nur wenigen Kapitalisten einfällt, derartige Berechnungen über ihr eignes Geschäft anzustellen, so schwelgt die Statistik fast absolut über das Verhältnis des konstanten Teils des gesellschaftlichen Gesamtkapitals zum variablen Teil. Nur der amerikanische Zensus gibt, was unter den heutigen Verhältnissen möglich: die Summe der in jedem Geschäftszweig gezahlten Arbeitslöhne und der gemachten Profite. So anrüchig diese Daten auch sind, weil nur auf unkontrollierten Angaben der Industriellen selbst beruhend, so sind sie doch äußerst wertvoll und das einzige, was wir über den Gegenstand haben. In Europa sind wir viel zu zartfühlend, um unsern Großindustriellen dergleichen Enthüllungen zuzumuten. – F. E.}
5. Ökonomie in der Anwendung des konstanten Kapitals
I. Im allgemeinen
    Die Vermehrung des absoluten Mehrwerts oder die Verlängerung der Mehrarbeit und darum des Arbeitstags, bei gleichbleibendem variablem Kapital, also bei Anwendung derselben Arbeiteranzahl zu nominell demselben Lohn – wobei es gleichgültig, ob die Überzeit bezahlt wird oder nicht – senkt relativ den Wert des konstanten Kapitals gegenüber dem Gesamtkapital und dem variablen Kapital und erhöht dadurch die Profitrate, auch abgesehn von dem Wachstum und der Masse des Mehrwerts und der möglicherweise steigenden Rate des Mehrwerts. Der Umfang des fixen Teils des konstanten Kapitals, Fabrikgebäude, Maschinerie etc. bleibt derselbe, ob 16 oder 12 Stunden damit gearbeitet wird. Die Verlängerung des Arbeitstags erheischt keine neue Auslage in diesem, dem kostspieligsten Teil des konstanten Kapitals. Es kommt hinzu, daß der Wert des fixen Kapitals so in einer kürzern Reihe von Umschlagsperioden reproduziert, also die Zeit verkürzt wird, für die es vorgeschossen werden muß, um einen bestimmten Profit zu machen. Die Verlängerung des Arbeitstags steigert daher den Profit, selbst wenn die Überzeit bezahlt, und bis zu einer gewissen Grenze, selbst wenn sie höher bezahlt wird als die normalen Arbeitsstunden. Die stets wachsende Notwendigkeit der Vermehrung des fixen Kapitals im modernen Industriesystem war daher ein Hauptstachel zur Verlängerung des Arbeitstags für profitwütige Kapitalisten. 11
    Es findet nicht dasselbe Verhältnis bei konstantem Arbeitstag statt. Es ist hier entweder nötig,

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