Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
die Zahl der Arbeiter und mit ihnen auch zu einem gewissen Verhältnis die Masse des fixen Kapitals, der Baulichkeiten, Maschinerie etc. zu vermehren, um eine größere Masse von Arbeit zu exploitieren (denn es wird hier abgesehn von Abzügen am Lohn oder Herabpressen des Lohns unter seine normale Höhe). Oder, wo die Intensität der Arbeit vermehrt, beziehungsweise die Produktivkraft der Arbeit erhöht, überhaupt mehr relativer Mehrwert erzeugt werden soll, wächst in den Industriezweigen, die Rohstoff anwenden, die Masse des zirkulierenden Teils des konstanten Kapitals, indem mehr Rohstoff etc. in dem gegebnen Zeitraum verarbeitet wird; und zweitens wächst die von derselben Zahl Arbeiter in Bewegung gesetzte Maschinerie, also auch dieser Teil des konstanten Kapitals. Das Wachsen des Mehrwerts ist also begleitet von einem Wachsen des konstanten Kapitals, die wachsende Exploitation der Arbeit von einer Verteuerung der Produktionsbedingungen, vermittelst welcher die Arbeit exploitiert wird, d.h. von größrer Kapitalauslage. Die Profitrate wird also hierdurch auf der einen Seite vermindert, wenn auf der andern erhöht.
Eine ganze Reihe laufender Unkosten bleibt sich beinahe oder ganz gleich bei längrem wie bei kürzrem Arbeitstag. Die Aufsichtskosten sind geringer für 500 Arbeiter bei 18 Arbeitsstunden als für 750 bei 12 Stunden.
»Die Betriebskosten einer Fabrik bei zehnstündiger Arbeit sind beinahe gleich hoch wie bei zwölfstündiger.« (»Rep. Fact., Oct. 1848«, p. 37.)
Staats- und Gemeindesteuern, Feuerversichrung, Lohn verschiedner ständiger Angestellter, Entwertung der Maschinerie und verschiedne andre Unkosten einer Fabrik laufen unverändert voran bei langer oder kurzer Arbeitszeit; im Verhältnis wie die Produktion abnimmt, steigen sie gegenüber dem Profit. (»Rep. Fact., Oct. 1862«, p. 19.)
Die Zeitdauer, worin sich der Wert der Maschinerie und andrer Bestandteile des fixen Kapitals reproduziert, ist praktisch bestimmt nicht durch die Zeit ihrer bloßen Dauer, sondern durch die Gesamtdauer des Arbeitsprozesses, während dessen sie wirkt und vernutzt wird. Müssen die Arbeiter 18 Stunden statt 12 schanzen, so gibt dies drei Tage mehr auf die Woche, eine Woche wird zu anderthalb, zwei Jahre zu drei. Wird die Überzeit nicht bezahlt, so geben die Arbeiter also, außer der normalen Mehrarbeitszeit, auf zwei Wochen die dritte, auf zwei Jahre das dritte gratis. Und so wird die Wertreproduktion der Maschinerie um 50% gesteigert und in 2 / 3 der sonst notwendigen Zeit erreicht.
Wir gehn bei dieser Untersuchung sowie bei der über die Preisschwankungen des Rohmaterials (in Kap. VI) von der Voraussetzung aus, daß Masse und Rate des Mehrwerts gegeben sind – zur Vermeidung nutzloser Komplikationen.
Wie bereits bei Darstellung der Kooperation, der Teilung der Arbeit und der Maschinerie hervorgehoben, entspringt die Ökonomie in den Produktionsbedingungen, welche die Produktion auf großer Stufenleiter charakterisiert, wesentlich daraus, daß diese Bedingungen als Bedingungen gesellschaftlicher, gesellschaftlich kombinierter Arbeit, also als gesellschaftliche Bedingungen der Arbeit fungieren. Sie werden gemeinsam im Produktionsprozeß konsumiert, vom Gesamtarbeiter, statt in zersplitterter Form von einer Masse unzusammenhängender oder höchstens auf kleinem Maßstab unmittelbar kooperierender Arbeiter. In einer großen Fabrik mit einem oder zwei Zentralmotoren wachsen die Kosten dieser Motoren nicht in demselben Verhältnis wie ihre Pferdekraft und daher ihre mögliche Wirkungssphäre; die Kosten der Übertragungsmaschinerie wachsen nicht in demselben Verhältnis wie die Masse der Arbeitsmaschinen, denen sie die Bewegung mitteilt; der Rumpf der Arbeitsmaschine selbst verteuert sich nicht im Verhältnis mit der steigenden Anzahl der Werkzeuge, womit als mit ihren Organen sie fungiert usw. Die Konzentration der Produktionsmittel erspart ferner Baulichkeiten aller Art, nicht nur für die eigentlichen Werkstätten, sondern auch für die Lagerlokale usw. Ebenso verhält es sich mit den Ausgaben für Feuerung, Beleuchtung usw. Andre Produktionsbedingungen bleiben dieselben, ob von wenigen oder vielen benutzt.
Diese ganze Ökonomie, die aus der Konzentration der Produktionsmittel und ihrer massenhaften Anwendung entspringt, setzt aber als wesentliche Bedingung die Anhäufung und das Zusammenwirken der Arbeiter voraus, also gesellschaftliche Kombination der Arbeit. Sie entspringt daher ebensogut aus dem
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