Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
einen A, der den Wert des vorgeschoßnen konstanten Kapitals ersetzt, und einen andern B, der sich in der Form von Revenue als Arbeitslohn, Profit und Rente darstellt. Der letztre Wertbestandteil B bildet insofern einen Gegensatz gegen den erstern A, als dieser, bei sonst gleichen Umständen, 1. nie die Form der Revenue annimmt, 2. stets in der Form von Kapital, und zwar von konstantem Kapital zurückfließt. Der andre Bestandteil B ist jedoch auch wieder in sich selbst entgegengesetzt. Profit und Rente haben das mit dem Arbeitslohn gemein, daß sie alle drei Revenueformen bilden. Trotzdem sind sie wesentlich dadurch unterschieden, daß sich in Profit und Rente Mehrwert, also unbezahlte Arbeit darstellt und im Arbeitslohn bezahlte. Der Wertteil des Produkts, der verausgabten Arbeitslohn darstellt, also den Arbeitslohn ersetzt, und unter unsern Voraussetzungen, wo die Reproduktion auf derselben Stufenleiter und unter denselben Bedingungen sich vollzieht, sich wieder in Arbeitslohn rückverwandelt, fließt zurück zunächst als variables Kapital, als ein Bestandteil des der Reproduktion von neuem vorzuschießenden Kapitals. Dieser Bestandteil fungiert doppelt. Er existiert erst in der Form von Kapital und tauscht sich als solches gegen die Arbeitskraft aus. In der Hand des Arbeiters verwandelt er sich in die Revenue, die dieser aus dem Verkauf seiner Arbeitskraft zieht, wird als Revenue in Lebensmittel umgesetzt und verzehrt. Bei der Vermittlung durch die Geldzirkulation zeigt sich dieser doppelte Prozeß. Das variable Kapital wird in Geld vorgeschossen, in Arbeitslohn weggezahlt. Dies ist seine erste Funktion als Kapital. Es wird umgesetzt gegen die Arbeitskraft und verwandelt in die Äußerung dieser Arbeitskraft, in Arbeit. Dies ist der Prozeß für den Kapitalisten. Zweitens aber: mit diesem Geld kaufen die Arbeiter einen Teil ihres Warenprodukts, der durch dies Geld gemessen ist und von ihnen als Revenue verzehrt wird. Denken wir uns die Geldzirkulation weg, so ist ein Teil des Produkts des Arbeiters in der Hand des Kapitalisten in der Form von vorhandnem Kapital. Diesen Teil schießt er vor als Kapital, gibt ihn an den Arbeiter für neue Arbeitskraft, während der Arbeiter ihn direkt oder vermittelst Austausches gegen andre Waren als Revenue verzehrt. Der Wertteil des Produkts also, der bei der Reproduktion bestimmt ist, sich in Arbeitslohn, in Revenue für die Arbeiter zu verwandeln, fließt zunächst zurück in die Hand des Kapitalisten in der Form von Kapital, näher von variablem Kapital. Daß er in dieser Form zurückfließt, ist eine wesentliche Bedingung dafür, daß die Arbeit als Lohnarbeit, die Produktionsmittel als Kapital und der Produktionsprozeß selbst als kapitalistischer sich stets neu reproduziert.
Will man sich nicht in nutzlose Schwierigkeiten verwickeln, so muß man Rohertrag und Reinertrag von Roheinkommen und Reineinkommen unterscheiden.
Der Rohertrag oder das Rohprodukt ist das ganze reproduzierte Produkt. Mit Ausschluß des angewandten, aber nicht konsumierten Teils des fixen Kapitals ist der Wert des Rohertrags oder des Bruttoprodukts gleich dem Wert des vorgeschoßnen und in der Produktion verzehrten Kapitals, des konstanten und variablen, plus dem Mehrwert, der sich in Profit und Rente auflöst. Oder wenn man nicht das Produkt des einzelnen Kapitals, sondern des gesellschaftlichen Gesamtkapitals betrachtet, ist der Rohertrag gleich den stofflichen Elementen, die das konstante und variable Kapital bilden, plus den stofflichen Elementen des Mehrprodukts, worin sich Profit und Rente darstellen.
Das Roheinkommen ist der Wertteil und der durch ihn gemeßne Teil des Bruttoprodukts oder Rohprodukts, der übrigbleibt nach Abzug des Wertteils und des durch ihn gemeßnen Produktenteils der Gesamtproduktion, welcher das vorgeschoßne und in der Produktion aufgezehrte konstante Kapital ersetzt. Das Roheinkommen ist also gleich dem Arbeitslohn (oder dem Teil des Produkts, der die Bestimmung hat, wieder zum Einkommen des Arbeiters zu werden) + dem Profit + der Rente. Das Reineinkommen dagegen ist der Mehrwert und daher das Mehrprodukt, das nach Abzug des Arbeitslohns übrigbleibt und in der Tat also den vom Kapital realisierten und mit den Grundeigentümern zu teilenden Mehrwert und das durch ihn gemeßne Mehrprodukt darstellen.
Man hat nun gesehn, daß der Wert jeder einzelnen Ware und der Wert des ganzen Warenprodukts jedes einzelnen Kapitals in zwei Teile zerfällt; den einen, der bloß
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