Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
Vom Netzwerk:
konstantes Kapital ersetzt, und einen andern, der, obgleich ein Bruchteil davon als variables Kapital rückfließt, also auch in der Form von Kapital rückfließt, doch die Bestimmung hat, sich ganz in Roheinkommen zu verwandeln und die Form des Arbeitslohns, des Profits und der Rente anzunehmen, deren Summe das Roheinkommen ausmacht. Man hat ferner gesehn, daß dasselbe mit Bezug auf den Wert des jährlichen Gesamtprodukts einer Gesellschaft der Fall ist. Ein Unterschied zwischen dem Produkt des einzelnen Kapitalisten und der Gesellschaft findet nur insofern statt: vom Standpunkt des einzelnen Kapitalisten betrachtet, unterscheidet sich das Reineinkommen vom Roheinkommen, denn dieses schließt den Arbeitslohn ein, jenes schließt ihn aus. Das Einkommen der ganzen Gesellschaft betrachtet, besteht das Nationaleinkommen aus Arbeitslohn plus Profit plus Rente, also aus dem Roheinkommen. Indes ist auch dies insofern Abstraktion, als die ganze Gesellschaft, auf Grundlage der kapitalistischen Produktion, sich auf den kapitalistischen Standpunkt stellt und daher nur das in Profit und Rente sich auflösende Einkommen als Reineinkommen betrachtet.
    Dagegen die Phantasie, wie z.B. bei Herrn Say, daß der ganze Ertrag, das gesamte Rohprodukt, für eine Nation sich in Reinertrag auflöst oder nicht davon unterscheidet, daß also dieser Unterschied vom nationalen Standpunkt aufhört, ist nur der notwendige und letzte Ausdruck des seit A. Smith die ganze politische Ökonomie durchziehenden absurden Dogmas, daß der Wert der Waren sich in letzter Instanz ganz zersetzt in Einkommen, in Arbeitslohn, Profit und Rente. 146
    Einzusehn, im Fall jedes einzelnen Kapitalisten, daß ein Teil seines Produkts sich in Kapital rückverwandeln muß (auch abgesehn von der Erweiterung der Reproduktion oder der Akkumulation), und zwar nicht nur invariables Kapital, das sich selbst wieder in Einkommen für die Arbeiter, also in eine Revenueform zu verwandeln bestimmt ist, sondern in konstantes Kapital, das sich nie in Einkommen verwandeln kann – diese Einsicht ist natürlich außerordentlich wohlfeil. Die einfachste Wahrnehmung des Produktionsprozesses zeigt dies augenscheinlich. Die Schwierigkeit beginnt erst, sobald der Produktionsprozeß im ganzen und großen betrachtet wird. Der Umstand, daß der Wert des ganzen Produktteils, der als Revenue, in der Form von Arbeitslohn, Profit und Rente verzehrt wird (wobei es ganz gleichgültig, ob individuell oder produktiv verzehrt), in der Tat in der Analyse ganz aufgeht in die Wertsumme, gebildet aus Arbeitslohn plus Profit plus Rente, also in den Gesamtwert der drei Revenuen, obgleich der Wert dieses Produktteils ganz ebensogut wie der, der nicht in die Revenue eingeht, einen Wertteil enthält = C, gleich dem Wert des in ihnen enthaltenen konstanten Kapitals, also prima facie unmöglich begrenzt sein kann durch den Wert der Revenue: auf der einen Seite die praktisch unleugbare Tatsache, auf der andern Seite der ebenso unleugbare theoretische Widerspruch – diese Schwierigkeit wird am leichtesten übertölpelt durch den Ausspruch, daß der Warenwert nur zum Schein, vom Standpunkt des einzelnen Kapitalisten aus, einen von dem in Revenueform existierenden Teil unterschiednen weitern Wertteil enthält. Die Phrase: daß für den einen als Revenue erscheint, was für den andern Kapital bildet, erspart alles weitere Nachdenken. Wie dabei, wenn der Wert des ganzen Produkts in der Form von Revenuen verzehrbar ist, das alte Kapital ersetzt werden kann; und wie der Wert des Produkts jedes einzelnen Kapitals gleich der Wertsumme der drei Revenuen plus C, dem konstanten Kapital, sein kann, aber die zusammenaddierte Wertsumme der Produkte aller Kapitale gleich der Wertsumme der drei Revenuen plus 0, dies erscheint dabei natürlich als unlösbares Rätsel und muß dadurch erklärt werden, daß die Analyse überhaupt unfähig ist, den einfachen Elementen des Preises auf die Sprünge zu kommen, sich vielmehr bei dem fehlerhaften Kreislauf und dem Progreß ins Unendliche begnügen muß. So daß, was als konstantes Kapital erscheint, in Arbeitslohn, Profit, Rente auflösbar, die Warenwerte aber, worin Arbeitslohn, Profit, Rente sich darstellen, ihrerseits wieder bestimmt sind durch Arbeitslohn, Profit, Rente, und so fort ins Unendliche. 147
    Das grundfalsche Dogma, daß der Wert der Waren in letzter Instanz auflösbar ist in Arbeitslohn+Profit+Rente, drückt sich auch so aus, daß der Konsument in letzter Instanz den

Weitere Kostenlose Bücher