Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
Produktionsmittel oder Elemente des konstanten Kapitals. Bleiben also 100 als Summe des dieser Ware in ihrem Produktionsprozeß zugesetzten Neuwerts. Dieser Neuwert von 100 ist alles, was verfügbar ist zur Teilung in die drei Revenueformen. Setzen wir den Arbeitslohn = x, den Profit = y, die Grundrente = z, so wird die Summe von x + y + z in unserm Fall immer = 100 sein. In der Vorstellung der Industriellen, Kaufleute und Bankiers, sowie in der der Vulgärökonomen geht dies aber ganz anders zu. Für sie ist nicht der Wert der Ware, nach Abzug des Werts der in ihr verbrauchten Produktionsmittel, gegeben = 100, welche 100 dann in x, y, z zerteilt werden. Sondern der Preis der Ware setzt sich einfach zusammen aus den von ihrem Wert und voneinander unabhängig bestimmten Wertgrößen des Arbeitslohns, des Profits und der Rente, so daß x, y, z jedes für sich selbständig gegeben und bestimmt ist, und aus der Summe dieser Größen, die kleiner oder größer als 100 sein kann, erst die Wertgröße der Ware selbst, als aus der Addition dieser ihrer Wertbildner resultierte. Dies Quidproquo ist notwendig:
Erstens, weil die Wertbestandteile der Ware als selbständige Revenuen einander gegenübertreten, die als solche bezogen sind auf drei ganz voneinander verschiedne Produktionsagentien, die Arbeit, das Kapital und die Erde, und die daher aus diesen zu entspringen scheinen. Das Eigentum an der Arbeitskraft, am Kapital, an der Erde ist die Ursache, die diese verschiednen Wertbestandteile der Waren diesen respektiven Eignern zufallen macht und sie daher in Revenuen für sie verwandelt. Aber der Wert entspringt nicht aus einer Verwandlung in Revenue, sondern er muß da sein, bevor er in Revenue verwandelt werden, diese Gestalt annehmen kann. Der Schein des Umgekehrten muß sich um so mehr befestigen, als die Bestimmung der relativen Größe dieser drei Teile gegeneinander verschiedenartigen Gesetzen folgt, deren Zusammenhang mit und Beschränkung durch den Wert der Waren selbst sich keineswegs auf der Oberfläche zeigt.
Zweitens: Man hat gesehn, daß ein allgemeines Steigen oder Fallen des Arbeitslohns, indem es bei sonst gleichen Umständen eine Bewegung der allgemeinen Profitrate in entgegengesetzter Richtung erzeugt, die Produktionspreise der verschiednen Waren verändert, die einen hebt, die andern senkt, je nach der Durchschnittszusammensetzung des Kapitals in den betreffenden Produktionssphären. Es wird hier also jedenfalls in einigen Produktionssphären die Erfahrung gemacht, daß der Durchschnittspreis einer Ware steigt, weil der Arbeitslohn gestiegen, und fällt, weil er gefallen. Was nicht »erfahren« wird, ist die geheime Regulierung dieser Änderungen durch den vom Arbeitslohn unabhängigen Wert der Waren. Ist dagegen das Steigen des Arbeitslohns lokal, findet es nur in besondren Produktionssphären infolge eigentümlicher Umstände statt, so kann eine entsprechende nominelle Preissteigerung dieser Waren eintreten. Dies Steigen des relativen Werts einer Sorte von Waren gegen die andren, für die der Arbeitslohn unverändert geblieben, ist dann nur eine Reaktion gegen die lokale Störung der gleichmäßigen Verteilung des Mehrwerts an die verschiednen Produktionssphären, ein Mittel der Ausgleichung der besondren Profitraten zur allgemeinen. Die »Erfahrung«, die dabei gemacht wird, ist wieder Bestimmung des Preises durch den Arbeitslohn. Was in diesen beiden Fällen also erfahren wird, ist, daß der Arbeitslohn die Warenpreise bestimmt hat. Was nicht erfahren wird, ist die verborgne Ursache dieses Zusammenhangs. Ferner: Der Durchschnittspreis der Arbeit, d.h. der Wert der Arbeitskraft, ist bestimmt durch den Produktionspreis der notwendigen Lebensmittel. Steigt oder fällt dieser, so jener. Was hier wieder erfahren wird, ist die Existenz eines Zusammenhangs zwischen dem Arbeitslohn und dem Preis der Waren; aber die Ursache kann als Wirkung und die Wirkung als Ursache sich darstellen, wie dies auch bei der Bewegung der Marktpreise der Fall ist, wo ein Steigen des Arbeitslohns über seinen Durchschnitt dem mit der Prosperitätsperiode verknüpften Steigen der Marktpreise über die Produk tionspreise und der nachfolgende Fall des Arbeitslohns unter seinen Durchschnitt dem Fall der Marktpreise unter die Produktionspreise entspricht. Dem Gebundensein der Produktionspreise durch die Werte der Waren müßte, von den oszillatorischen Bewegungen der Marktpreise abgesehn, prima facie stets die Erfahrung entsprechen,
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