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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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in jeder besondren Sphäre, und daher zu einer besondren Profitrate, angelegten Kapitals; d.h. durch den verhältnismäßigen Mas senanteil des gesellschaftlichen Gesamtkapitals, den jede besondre Produktionssphäre verschluckt.
    Wir hatten es in Buch I und II nur mit den Werten der Waren zu tun. Einerseits hat sich jetzt abgesondert als ein Teil dieses Werts der Kostpreis, andrerseits hat sich entwickelt als eine verwandelte Form des Werts der Produktionspreis der Ware.
    Gesetzt, die Zusammensetzung des gesellschaftlichen Durchschnittskapitals sei 80 c + 20 v und die Rate des jährlichen Mehrwerts m' = 100%, so wäre der jährliche Durchschnittsprofit für ein Kapital von 100 = 20 und die allgemeine jährliche Profitrate = 20%. Welches nun immer der Kostpreis k der von einem Kapital von 100 jährlich produzierten Waren, ihr Produktionspreis wäre = k + 20. In den Produktionssphären, wo die Zusammensetzung des Kapitals = (80- x)c + (20 +x)v, wäre der wirklich erzeugte Mehrwert, resp. der innerhalb dieser Sphäre produzierte jährliche Profit, = 20 + x, also größer als 20, und der produzierte Warenwert = k + 20 + x, größer als k + 20 oder größer als ihr Produktionspreis. In den Sphären, wo die Zusammensetzung des Kapitals (80 + x)c + (20 – x)v, wäre der jährlich erzeugte Mehrwert oder Profit = 20 – x, also kleiner als 20, und daher der Warenwert k + 20 – x kleiner als der Produktionspreis, der = k + 20. Abgesehn von etwaigen Unterschieden in der Umschlagszeit, wäre der Produktionspreis der Waren gleich mit ihrem Wert nur in den Sphären, wo die Zusammensetzung des Kapitals zufällig = 80 c + 20 v wäre.
    Die spezifische Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit ist in jeder besondren Produktionssphäre dem Grade nach verschieden, höher oder niedriger, im Verhältnis wie das von einem bestimmten Quantum Arbeit, also bei gegebnem Arbeitstag von einer bestimmten Anzahl Arbeiter, in Bewegung gesetzte Quantum von Produktionsmitteln groß und daher das für ein bestimmtes Quantum Produktionsmittel erheischte Quantum Arbeit klein ist. Wir nennen daher Kapitale, die prozentig mehr konstantes, also weniger variables Kapital enthalten als das gesellschaftliche Durchschnittskapital: Kapitale von höherer Zusammensetzung. Umgekehrt solche, wo das konstante Kapital einen relativ kleinern und das variable einen größern Raum einnimmt, als beim gesellschaftlichen Durchschnittskapital, nennen wir: Kapitale von niedrigerer Zusammensetzung. Kapitale von durchschnittlicher Zusammensetzung endlich nennen wir solche, deren Zusammensetzung mit der des gesellschaftlichen Durchschnittskapitals zusammenfällt. Ist das gesellschaftliche Durchschnittskapital prozentig zusammengesetzt aus 80 c + 20 v , so steht ein Kapital von 90 c + 10 v über, eins von 70 c + 30 v unter dem gesellschaftlichen Durchschnitt. Allgemein, bei Zusammensetzung des gesellschaftlichen Durchschnittskapitals = mc + nv, wo m und n konstante Größen und m + n = 100. repräsentiert (m + x)c + (n – x)v die höhere, (m – x)c + (n + x)v die niedrigere Zusammensetzung eines einzelnen Kapitals oder einer Kapitalgruppe. Wie diese Kapitale fungieren nach Herstellung der Durchschnittsprofitrate, unter Voraussetzung einmaligen Umschlags im Jahr, zeigt folgende Übersicht, worin I die Durchschnittszusammensetzung vorstellt und die Durchschnittsprofitrate somit = 20% ist:
    I. 80 c + 20 v + 20 m . Profitrate = 20%.
    Preis des Produkts = 120. Wert = 120.
    II. 90 c + 10 v + 10 m . Profitrate = 20%.
    Preis des Produkts = 120. Wert = 110.
    III. 70 c + 30 v + 30 m . Profitrate = 20%.
    Preis des Produkts = 120. Wert = 130.
    Für die von Kapital II produzierten Waren wäre also ihr Wert kleiner als ihr Produktionspreis, für die des Kapital III der Produktionspreis kleiner als der Wert, und nur für die Kapitale I der Produktionszweige, deren Zusammensetzung zufällig die des gesellschaftlichen Durchschnitts ist, wären Wert und Produktionspreis gleich. Übrigens muß bei Anwendung dieser Bezeichnungen auf bestimmte Fälle natürlich in Rechnung gebracht werden, wie weit etwa nicht ein Unterschied in der technischen Zusammensetzung, sondern bloßer Wertwechsel der Elemente des konstanten Kapitals das Verhältnis zwischen c und v vom allgemeinen Durchschnitt abweichen macht.
    Es ist durch die jetzt gegebne Entwicklung allerdings eine Modifikation eingetreten bezüglich der Bestimmung des Kostpreises der Waren. Ursprünglich wurde angenommen, daß der

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