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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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„Seitdem Sie aus dem Krankenhaus entfernt worden sind, sind Sie nicht rasiert worden. Das ist alles, was ich Ihnen sagen werde. Nur eines noch: Ihre Ausbildung beginnt sofort. Und ich hoffe, daß Sie und Ihre Frau überleben.“
    „Die Ausbildung überleben?“
    „Die auch“, sagte Lukas.
    Hinter ihm schloß sich die Tür, wenn es eine Tür war, und die Wände der Zelle wurden weiß. Malcolm blinzelte. Als er seine Augen wieder öffnete, saß er anscheinend im Monitorraum in der Intensivstation des Krankenhauses.
    Er stand wieder auf und ging rund um die Liege. Er schwenkte seine Arme umher und hielt Ausschau nach Verzerrungen und Schatten auf dem Wandbild. Die Bilder jedoch blieben hell und gestochen scharf. Er hatte seine eigene und andere Zellen von außen sehen können, und keine hatte die Ausrüstung, um von außen Bilder auf die Wände zu projizieren – zumindest war nichts erkennbar gewesen. Dennoch erschien es so, als ob der gesamte Innenraum der Zelle als hochentwickelter Fernsehraum ohne die zugehörige Elektronik funktionierte.
    Malcolm erinnerte sich an die Sorge des Inspektors wegen des Taschen-Röntgen-Radars. Er hatte fest behauptet, die Technologie auf der Erde sei nicht mehr dazu in der Lage, solche Geräte herzustellen. Malcolm fragte sich, was Reynolds gesagt hätte, wenn ihm ein allumfassender Wandbildschirm gezeigt worden wäre. Er lachte nervös auf, hielt jedoch sofort inne, weil er befürchtete, daß jemand im Monitorraum ihn hören könnte. Doktor Chiak schaute sich das Krankenbild von Hesketh an, und die Tagesschwester, Weiwu, kam gerade in den Raum herein.
    Keiner von beiden zeigte eine Reaktion, also war es klar, daß Bild und Ton nur in eine Richtung gingen.
    „Der alte Mann weiß nicht, wann er aufzugeben hat“, sagte Schwester Weiwu und machte eine Kopfbewegung in Richtung auf das Krankenbild. „Das letztemal, als wir seinen Blutdruck messen wollten, hat er, glaube ich, versucht zu singen. Wissen Sie, was mit den Malcolms geschehen ist, Doktor? Gestern nacht sind sie zu ihrer Schicht nicht erschienen.“
    Ohne sich umzudrehen, nickte Chiak und sagte: „Der Prof. sagt, sie seien zu einem Ausbildungskursus in ein anderes Krankenhaus gekommen. Die Gelegenheit hat sich ganz plötzlich aufgetan, und er hat sie sofort gehen lassen.“
    „Sofort stimmt“, sagte Schwester Weiwu. Sie saß auf der Kante des Wandtischchens. Es wurde erzählt, daß die Tagesschwester der Intensivstation es nicht mochte, mit jemandem zu reden, der sie nicht anschaute, da es sich lohnte, sie anzuschauen. Es wurde außerdem erzählt, daß sie es ganz besonders wenig mochte, wenn Doktor Chiak sie nicht anschaute, da sie besondere Anstrengungen an den Tag legte, ihn aus seinem Junggesellendasein zu befreien. Sie redete weiter: „Normalerweise sind die Malcolms nicht so gedankenlos. Er hat ein paar Behandlungsanweisungen zurückgelassen, und nur seine Frau kann seine Schrift lesen …“
    Sie brach ab, als die Gegensprechanlage piepste. Die Annahme wollte wissen, ob das jugendliche Verkehrsunfallopfer in Sieben dazu in der Lage war, einen Besucher zu empfangen. Es war die Pflegemutter, eine Energietreterin, aber sauber. Schwester Weiwu sagte, man solle sie hochschicken.
    Sergeant Telford hält seine Versprechen sogar posthum, dachte Malcolm.
    Von seinem Aussichtspunkt im Lukashimmel aus konnte Malcolm die Große Mary beobachten, die, begleitet von einem außergewöhnlich nervösen Professor Donelly, an der Glaswand des Monitorraums vorbeiging. Er dachte an die hoffnungslos ungenaue Beschreibung, die der junge Tommy dem Sergeant gegeben hatte, und wußte, daß er selber keine genauere hätte geben können. Selbstverständlich hätte er erwachsenere Worte und Redewendungen benutzen können, wie außergewöhnlich gut proportionierte Figur, Gesichtszüge einer Heiligen, mit so wissenden und leidenschaftlichen Augen, daß sie jeden, jeden Mann zumindest, dazu brachten, genau das zu tun, was sie wollte. Malcolm beobachtete die rotgekleidete Gestalt, bis sie in Tommys Kabine verschwunden war. Erst dann bemerkte er, daß er den Atem angehalten hatte. Doktor Chiak hatte anscheinend genau dasselbe getan.
    „Phuu … sst! Haben Sie das gesehen?“
    „Ich habe es gesehen“, antwortete die Oberschwester. „Außerdem habe ich noch gesehen, daß der Prof. sich benommen hat, als sei er soeben hinter die Geheimnisse der Natur gekommen. So was! Der heilige Donnelly der Schlachthöfe! Ich habe noch nie gesehen, daß er

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