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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Vielleicht hat der Keller einen Hinterausgang. Und denkt daran, daß ich dieses Mal einen haben will, der noch in der Lage ist, meine Fragen zu beantworten.“
    Sie waren wenige Meter von der Treppe entfernt, als sie einen Schuß hörten. Sie legten sich flach auf die Erde. Ein zweiter Schuß erklang, als ob er aus einem geschlossenen Raum käme. Dann erklangen noch einmal mehrere Schüsse. Als nicht mehr geschossen wurde, bewegte sich Reynolds weiter vorwärts. Er gab den anderen ein Zeichen, daß sie ihm Feuerschutz geben sollten, dann ging er durch die Kellertür.

 
16 Diagnose
     
     
     
    Als trenkoranische Sonden im späten sechzehnten Jahrhundert intelligentes Leben auf der Erde entdeckten, war bereits offensichtlich, daß die herrschende Rasse und ihre Kultur im fortgeschrittenen Stadium einer tödlichen Krankheit waren.
    Es war keine seltene Krankheit. Eine große Anzahl vielversprechender Kulturen war daran zugrunde gegangen, bevor die Trenkoraner ihren langwierigen und stetigen Aufstieg auf der entwicklungsgeschichtlichen Leiter begonnen hatten – und einige wenige seitdem. Von der letztgenannten Gruppe hatte nur eine, die Plessat-Kultur, überleben können, und das auch nur wegen der technologischen, soziologischen und medizinischen Hilfestellung, die die Trenkoraner geleistet hatten. Aber die Lektionen, die man auf Plessat gelernt hatte, würden es möglich machen, so hoffte man, daß die Erdkultur nicht nur gerettet, sondern auch kuriert werden konnte.
    Während der ersten zwei Jahrhunderte nach der Entdeckung der Erde wurde dort nicht direkt eingegriffen. Es wurden einzig einige Exemplare der dort lebenden Rasse entfernt. Die Erreger der Krankheit mußten isoliert und genau bestimmt werden, und es mußten genügend Antikörper hergestellt werden. Viele Menschen, die von der Erde geholt wurden, mußten sterben, ehe so grundlegende Fragen wie Nahrung, Aufzucht und Schulung gelöst waren. Dann mußten die Übermenschen, die das Ergebnis der Versuchskette waren, für gut befunden und für Duplikation und Massenproduktion freigegeben werden. Aus psychologischen Gründen war es den Trenkoranern unmöglich, den Patienten direkt zu behandeln, aber sie konnten die leidende Kultur sehr genau beobachten und studieren, während sie den Erdhilfstrupp auf Trenkoran B, der ihnen die Heilung ermöglichte, planten, bauten und besetzten.
    Die Verantwortung für die Ausführung der Behandlung lastete auf den drei Grundtypen. Jeder dieser drei Typen hatte genau gleiche Erbanlagen und bis zu den letzten Ausbildungsphasen auch genau die gleiche Umgebung. Dann wurden sie für spezielle Aufgaben ausgerüstet und in Gebiete gesteckt, wo sie den größtmöglichen Effekt erzielen konnten. Tapfer, trickreich, mit hoher Moral und voll Enthusiasmus waren sie die übermenschlichen Antikörper, die die Krankheit, die den Planeten langsam tötete, angreifen und ausschalten sollten. Die Arbeit war schwierig, gefährlich und sehr befriedigend, ganz besonders für die Wächter, die mit der Ausführung der von den Trenkoranern beschlossenen operativen Maßnahmen betraut wurden. Sogar die ortsansässigen Wächter, die einheimischen Antikörper, die ausgewählt, geschult und dann auf ihre eigene verseuchte Gesellschaft losgelassen wurden, waren ganz besondere Menschen.
    Die Frühphasen der Operation waren jedoch nicht glattgegangen. Zwischen den trenkoranischen Psychologen und praktischen Ärzten hatte es schwere Meinungsverschiedenheiten über die Details der Operation gegeben: zwischen Johannes- und Lukas-Anhängern.
    Wie die meisten Meinungsverschiedenheiten innerhalb einer Organisation wurde auch hier der Kampf desto schärfer ausgeführt, je tiefer man ging. Die Wissenschaftler und Hohen Räte waren an sich von der Spaltung kaum betroffen. Sie waren alle eng mit der Herstellung und Ausbildung von Wächtern verbunden – von allen Wächtern – und konnten eher zu dieser oder eher zu jener Meinung neigen. Sie konnten dahingehend übereinkommen, daß sie streiten, aber nicht kämpfen würden. Nicht so die Wächter, deren Schulung notwendigerweise so genau und kompromißlos sein mußte, daß ihre Ausbildungsstätten voneinander getrennt und ihre Schulungsprogramme schließlich drastisch geändert werden mußten. Was die ortsansässigen Wächter und Rekruten anging: Bei ihnen waren die Differenzen nicht mehr auf die Vorgehensweise beschränkt, sondern es artete in einen Kampf bis aufs Messer aus …
    „… Es ist tragisch und

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